Zwei Kärntner Mathematiker promovierten sub auspiciis an Klagenfurter Universität
– Eine starke Stimme für Kinder und Jugendliche – Besuch bei Infineon
Wien/Klagenfurt (lpd) - An der Alpen Adria Universität Klagenfurt fand am 20. November eine doppelte
„Promotio sub auspiciis“ der beiden Mathematiker Benjamin Hackl und Christian Niemetz zum Doktor der Technischen
Wissenschaften unter den Auspizien von Bundespräsident Alexander Van der Bellen statt. Das Staatsoberhaupt
steckte ihnen die Ehrenringe "Sub auspiciis Praesidentis rei publicae" an. Bei der akademischen Feier
anwesend war auch Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser, der beiden frischgebackenen Doktoren herzlich
gratulierte.
„Dass ich bereits zum zweiten Mal hier an der Universität eine Sub auspiciis Promotion durchführen kann,
zeigt dass hier hochbegabte Leute anzutreffen sind, deren geistige Kapazitäten auch von den Lehrenden gefördert
werden und das ist gut für den Universitätsstandort“, hob der Bundespräsident hervor. Van der Bellen
sagte auch, dass sich die Kooperation zwischen den Professoren und den Studenten positiv verändert habe und
auch die Rolle der Rektoren eine andere sei.
Rückblickend auf sein eigenes Studium in Innsbruck merkte der Bundespräsident an, dass damals ein hoher
Grad an Selbstdisziplin und Selbstorganisation notwendig gewesen sei. Da sich die Universitäten sowohl in
Österreich als auch in Europa immer mehr internationalisieren und europäisieren würden, hätten
junge Menschen größere Ausbildungschancen. Der Weg an die Spitze sei jedoch schwieriger geworden, da
die Studentenzahl zunehme.
Den beiden Promovenden gratulierte Van der Bellen mit den Worten: „Damit man so eine Promotion erlebt, bedarf es
der richtigen Mischung aus Intelligenz, Begabung, Disziplin, Phantasie und Intuition gepaart mit Neugier“.
Rektor Oliver Vitouch würdigte die "strikt leistungsbezogene Auszeichnung" der Sub auspiciis-Promotion.
„Sie sind eine Rarität und seit 1952 wurde sie erst 1.150 Personen zu Teil“, gab er bekannt.
Niemetz und Hackl bedankten sich bei allen Wegbegleitern und den exzellenten Lehrenden, die sie während ihrer
Schul- und Studienzeit auf ihrer Reise begleitet hätten.
Niemetz, 1980 in Klagenfurt geboren, maturierte wie Hackl in Viktring. Nach dem Schulabschluss studierte er zuerst
Musik in Wien und trat als Musiker auch auf. 2005 kehrte er nach Klagemnfurt zurück und begann das Diplomstudium
Mathematik. Anschließend arbeitete er einige Jahre im Bankensektor sowie als Unternehmensberater und machte
sich selbstständig. Seine Dissertation mit dem Titel "Statistische Versuchsplanung und Prozessoptimierung
mit Anwendungen in der Dekorpapierindustrie" widmete er seinem bereits verstorbenen Vater. Er nutzte seine
Ansprache, um Mathematik-Studierende in ihrer Wahl zu bestärken, das Studium eröffne heute immer vielfältigere
Berufsmöglichkeiten.
Hackl wurde 1994 in Wolfsberg geboren. Bereits während der Schulzeit besuchte er erste Lehrveranstaltungen
an der Universität im Rahmen eines Begabtenförderungsprogramms. Im Alter von 20 Jahren schloss er sein
Masterstudium ab, anschließend folgte das Doktoratsstudium. Seine Doktorarbeit mit dem Titel "Asymptotic
Analysis of Shape Parameters of Trees and Lattice Paths" widmet sich der analytischen Kombinatorik. Nach seiner
Ehrung dankte Hackl seiner Familie, Freunden und Lehrenden. "Ich bin sehr stolz, ein Kind dieser jungen und
aufstrebenden Universität zu sein."
Die Vorstellung der Promovenden erfolgte durch Prodekan Univ. Prof. Clemens Heuberger und Univ. Prof. Jürgen
Pilz. Den Promotionsakt nahmen Heuberger und Studienrektorin Ass.- Prof. Kornelia Tischler vor.
Voraussetzung für eine „Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae“ sind unter anderem der Abschluss
aller Oberstufenklassen mit „ausgezeichnetem Erfolg“, die Ablegung der Matura mit „Auszeichnung“, sowie die Beurteilung
sämtlicher Diplom- und Rigorosenprüfungen mit „sehr gut“.
|
Die Kärntner Kinder- und Jugendanwaltschaft feierte am 20. November ihr 25-jähriges Bestehen.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Landeshauptmann Peter Kaiser und Sozialreferentin LHStv.in Beate
Prettner sowie LHStv.in Gaby Schaunig drückten mit ihrem Besuch des Festakts im Veldener Casineum ihre große
Wertschätzung gegenüber der unabhängigen Ombudsstelle aus, die 1993 von Astrid Liebhauser aufgebaut
wurde und seither von ihr geleitet wird.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen wies in seiner Festrede auf die Kinderrechtskonvention hin, die vor
genau 20 Jahren seitens der UN beschlossen wurde. „Kinder sollen zur vollen und harmonischen Entfaltung ihrer Persönlichkeit
in einer Familie und umgeben von Glück, Liebe und Verständnis aufwachsen steht es dort fast poetisch
geschrieben“, erklärte der Bundespräsident. 2011 wurden besonders wichtige Kinderrechte zudem in einem
eigenen Bundesverfassungsgesetz festgeschrieben. Doch obwohl Kinderrechte somit doppelt verbrieft seien, so wüssten
wir, dass nicht jedes Kind über das Glück verfüge, dass seine Rechte an jedem Ort und zu jeder Zeit
gewahrt blieben, so Van der Bellen. „Wo Recht besteht, kann Recht gebrochen werden“, sagte der Bundespräsident.
Daher sei die Arbeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft auch so wichtig. „Die Stimme für die Kinder wird auch
zukünftig gebraucht. Ich wünsche ihnen, geschätzte Astrid Liebhauser, und ihrem Team für die
Zukunft Ausdauer, viel Kraft, Zielstrebigkeit und Herz“, so der Bundespräsident.
Landeshauptmann Peter Kaiser erklärte in seinen Grußworten, 25 Jahre Kärntner Kinder- und Jugendanwaltschaft
sei ein besonderer Grund zu gratulieren. Nach dieser Zeit könne man Zwischenbilanz ziehen und müsse vor
allem die Gegenwart betrachten, so Kaiser. „Können wir behaupten, dass im Sinne der Kinderrechtskonvention
bereits alles erfüllt ist?“, fragte Kaiser und wies auf bestehende Missstände hin, etwa bei der Abschiebung
von minderjährigen Jugendlichen, die sich in Lehre befinden oder armutsgefährdeten Kindern.
Bezugnehmend auf die aktuelle Diskussion über eine Kompetenzbereinigung zwischen Bund und Ländern versicherte
der Landeshauptmann, man werde von Kärnten aus keine Verschlechterungen bezüglich der Rechte von Kindern
in quantitativer oder qualitativer Form hinnehmen. Vielmehr seien diese in einer 15a-Vereinbarung zu festzuschreiben.
„Es geht um unser Gefühl, das wir in uns tragen, wenn es um unsere Zukunftsträgerinnen und Zukunftsträger
geht. Wir wollen ihnen eine Perspektive nach vorne geben und der Kinder- und Jugendanwaltschaft den hohen Stellenwert
zusprechen, den sie verdient“, erklärte Kaiser.
Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner betonte, das 25-Jahr-Jubiläum sei etwas ganz Besonderes. Die wertvolle
Arbeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft habe auch dunkle Kapitel bearbeitet und zeichne für Projekte verantwortlich,
die mehrfach ausgezeichnet wurden. Die „KiJA“ gebe zudem wichtige Anregungen, stelle Forderungen und äußere
Wünsche. „Ich möchte mich für ihre bisherige Arbeit, auch stellvertretend für alle Kinder,
Jugendlichen und deren Familien, und bereits heute für die nächsten 25 Jahre bedanken“, erklärte
Prettner.
In ihren Begrüßungsworten bedankte sich Kinder- und Jugendanwältin Astrid Liebhauser für das
zahlreiche Erscheinen der Gäste. Es sei der Kinder- und Jugendanwaltschaft immer wichtig gewesen, zu zeigen,
dass Kinder Rechte haben und eigene Persönlichkeiten seien. „Wir wollen Kinder stark für die Welt und
ihre Herausforderungen machen. Wir wollen weiterhin Kinderrechte dort einfordern, wo sie zu wenig beachtet werden“,
so Liebhauser, die sich bei allen für die gute Zusammenarbeit bedankte.
Den Festvortrag im Rahmen des Jubiläums hielt Volksanwalt Günther Kräuter. Er referierte zum Thema
„Einbeziehen, Schützen, Fördern…(k)ein Kinderspiel!“. Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung
sorgte die Gruppe „Die FlöTussis“ der Musikschulen St. Margarethen und St. Stefan.
Unter den Gästen des Festakts waren unter anderem Landtagspräsident Reinhart Rohr, der zweite Landtagspräsident
Jakob Strauss, die Bürgermeister Silvia Häusl-Benz und Ferdinand Vouk, Bezirkshauptfrau Claudia Egger-Grillitsch,
ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard, Bildungsdirektor Robert Klinglmair, Landesamtsdirektor Dieter Platzer sowie
ZPV-Obmann Gernot Nischelwitzer.
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten ist seit 1. Jänner 1993 als Ombudsstelle des Landes Kärnten
zur Wahrung der besonderen Belange und Interessen von Kindern und Jugendlichen eingerichtet. Sie fungiert als unabhängige
Vertretung, Beratung und Begleitung für Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebensphasen. Die gesetzlich
vorgeschriebenen Aufgaben der „KiJA“ reichen von der Einzelfallarbeit, über kinder- und jugendrelevante Themenarbeit
und Projekte bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit für Kinderrechte. Durchschnittlich bearbeitet die KiJA
360 neue Einzelfälle pro Jahr.
|
Der Bundespräsident besuchte auch Infineon Austria in Villach und machte sich mit Landeshauptmann Peter
Kaiser ein Bild des Standorts. Begrüßt wurde Van der Bellen von Villachs Bürgermeister Günther
Albel, Infineon-Finanzvorstand Oliver Heinrich und Vorstandsmitglied Thomas Reisinger, zahlreichen Infineon-Betriebsräten
sowie Kindern des Internationalen Kindergartens.
Van der Bellen zeigte sich bei seinem Rundgang und der Besichtigung des Showrooms beeindruckt von der umfassenden
Forschung und Entwicklung, die in Villach betrieben wird. Er freue sich sehr hier zu sein und ein solch modernes
Unternehmen in Kärnten besichtigen zu können. Sowohl die Firmengeschichte als auch die bevorstehende
Investition seien bedeutsam, so der Bundespräsident. Wenn ein so international erfolgreiches Unternehmen wie
Infineon eine derartige Investition tätige, zeige dies auch das Vertrauen in und die Qualität des Standortes.
Van der Bellen unterhielt sich während seines Rundgangs ausführlich mit Mitarbeitern und Lehrlingen
von Infineon und stellte sich zum Abschluss seines Besuchs den Fragen der interessierten Belegschaft.
Landeshauptmann Peter Kaiser wies im Rahmen des Besuchs auf die milliardenschwere Investition hin, die Infineon
in den nächsten sechs Jahren in eine neue 300-Millimeter-Chipfabrik tätigen wird. Es sei das größte
private Investitionsprojekt, das es in den letzten Jahrzehnten in Österreich gegeben habe. Durch die Investition
über 1,6 Milliarden Euro werden 400 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze bis 2021 entstehen. „Diese
Investition stärkt Villach, Kärnten, Österreich und Europa und sie sendet ein nicht zu übersehendes,
weltweites Signal: Sehet her, was in Kärnten möglich ist“, so Kaiser.
|