Bundespräsident besuchte Kärnten

 

erstellt am
21. 11. 18
13:00 MEZ

Zwei Kärntner Mathematiker promovierten sub auspiciis an Klagenfurter Universität – Eine starke Stimme für Kinder und Jugendliche – Besuch bei Infineon
Wien/Klagenfurt (lpd) - An der Alpen Adria Universität Klagenfurt fand am 20. November eine doppelte „Promotio sub auspiciis“ der beiden Mathematiker Benjamin Hackl und Christian Niemetz zum Doktor der Technischen Wissenschaften unter den Auspizien von Bundespräsident Alexander Van der Bellen statt. Das Staatsoberhaupt steckte ihnen die Ehrenringe "Sub auspiciis Praesidentis rei publicae" an. Bei der akademischen Feier anwesend war auch Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser, der beiden frischgebackenen Doktoren herzlich gratulierte.

„Dass ich bereits zum zweiten Mal hier an der Universität eine Sub auspiciis Promotion durchführen kann, zeigt dass hier hochbegabte Leute anzutreffen sind, deren geistige Kapazitäten auch von den Lehrenden gefördert werden und das ist gut für den Universitätsstandort“, hob der Bundespräsident hervor. Van der Bellen sagte auch, dass sich die Kooperation zwischen den Professoren und den Studenten positiv verändert habe und auch die Rolle der Rektoren eine andere sei.

Rückblickend auf sein eigenes Studium in Innsbruck merkte der Bundespräsident an, dass damals ein hoher Grad an Selbstdisziplin und Selbstorganisation notwendig gewesen sei. Da sich die Universitäten sowohl in Österreich als auch in Europa immer mehr internationalisieren und europäisieren würden, hätten junge Menschen größere Ausbildungschancen. Der Weg an die Spitze sei jedoch schwieriger geworden, da die Studentenzahl zunehme.

Den beiden Promovenden gratulierte Van der Bellen mit den Worten: „Damit man so eine Promotion erlebt, bedarf es der richtigen Mischung aus Intelligenz, Begabung, Disziplin, Phantasie und Intuition gepaart mit Neugier“.

Rektor Oliver Vitouch würdigte die "strikt leistungsbezogene Auszeichnung" der Sub auspiciis-Promotion. „Sie sind eine Rarität und seit 1952 wurde sie erst 1.150 Personen zu Teil“, gab er bekannt.

Niemetz und Hackl bedankten sich bei allen Wegbegleitern und den exzellenten Lehrenden, die sie während ihrer Schul- und Studienzeit auf ihrer Reise begleitet hätten.

Niemetz, 1980 in Klagenfurt geboren, maturierte wie Hackl in Viktring. Nach dem Schulabschluss studierte er zuerst Musik in Wien und trat als Musiker auch auf. 2005 kehrte er nach Klagemnfurt zurück und begann das Diplomstudium Mathematik. Anschließend arbeitete er einige Jahre im Bankensektor sowie als Unternehmensberater und machte sich selbstständig. Seine Dissertation mit dem Titel "Statistische Versuchsplanung und Prozessoptimierung mit Anwendungen in der Dekorpapierindustrie" widmete er seinem bereits verstorbenen Vater. Er nutzte seine Ansprache, um Mathematik-Studierende in ihrer Wahl zu bestärken, das Studium eröffne heute immer vielfältigere Berufsmöglichkeiten.

Hackl wurde 1994 in Wolfsberg geboren. Bereits während der Schulzeit besuchte er erste Lehrveranstaltungen an der Universität im Rahmen eines Begabtenförderungsprogramms. Im Alter von 20 Jahren schloss er sein Masterstudium ab, anschließend folgte das Doktoratsstudium. Seine Doktorarbeit mit dem Titel "Asymptotic Analysis of Shape Parameters of Trees and Lattice Paths" widmet sich der analytischen Kombinatorik. Nach seiner Ehrung dankte Hackl seiner Familie, Freunden und Lehrenden. "Ich bin sehr stolz, ein Kind dieser jungen und aufstrebenden Universität zu sein."

Die Vorstellung der Promovenden erfolgte durch Prodekan Univ. Prof. Clemens Heuberger und Univ. Prof. Jürgen Pilz. Den Promotionsakt nahmen Heuberger und Studienrektorin Ass.- Prof. Kornelia Tischler vor.

Voraussetzung für eine „Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae“ sind unter anderem der Abschluss aller Oberstufenklassen mit „ausgezeichnetem Erfolg“, die Ablegung der Matura mit „Auszeichnung“, sowie die Beurteilung sämtlicher Diplom- und Rigorosenprüfungen mit „sehr gut“.

   

Die Kärntner Kinder- und Jugendanwaltschaft feierte am 20. November ihr 25-jähriges Bestehen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Landeshauptmann Peter Kaiser und Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner sowie LHStv.in Gaby Schaunig drückten mit ihrem Besuch des Festakts im Veldener Casineum ihre große Wertschätzung gegenüber der unabhängigen Ombudsstelle aus, die 1993 von Astrid Liebhauser aufgebaut wurde und seither von ihr geleitet wird.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen wies in seiner Festrede auf die Kinderrechtskonvention hin, die vor genau 20 Jahren seitens der UN beschlossen wurde. „Kinder sollen zur vollen und harmonischen Entfaltung ihrer Persönlichkeit in einer Familie und umgeben von Glück, Liebe und Verständnis aufwachsen steht es dort fast poetisch geschrieben“, erklärte der Bundespräsident. 2011 wurden besonders wichtige Kinderrechte zudem in einem eigenen Bundesverfassungsgesetz festgeschrieben. Doch obwohl Kinderrechte somit doppelt verbrieft seien, so wüssten wir, dass nicht jedes Kind über das Glück verfüge, dass seine Rechte an jedem Ort und zu jeder Zeit gewahrt blieben, so Van der Bellen. „Wo Recht besteht, kann Recht gebrochen werden“, sagte der Bundespräsident. Daher sei die Arbeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft auch so wichtig. „Die Stimme für die Kinder wird auch zukünftig gebraucht. Ich wünsche ihnen, geschätzte Astrid Liebhauser, und ihrem Team für die Zukunft Ausdauer, viel Kraft, Zielstrebigkeit und Herz“, so der Bundespräsident.

Landeshauptmann Peter Kaiser erklärte in seinen Grußworten, 25 Jahre Kärntner Kinder- und Jugendanwaltschaft sei ein besonderer Grund zu gratulieren. Nach dieser Zeit könne man Zwischenbilanz ziehen und müsse vor allem die Gegenwart betrachten, so Kaiser. „Können wir behaupten, dass im Sinne der Kinderrechtskonvention bereits alles erfüllt ist?“, fragte Kaiser und wies auf bestehende Missstände hin, etwa bei der Abschiebung von minderjährigen Jugendlichen, die sich in Lehre befinden oder armutsgefährdeten Kindern.

Bezugnehmend auf die aktuelle Diskussion über eine Kompetenzbereinigung zwischen Bund und Ländern versicherte der Landeshauptmann, man werde von Kärnten aus keine Verschlechterungen bezüglich der Rechte von Kindern in quantitativer oder qualitativer Form hinnehmen. Vielmehr seien diese in einer 15a-Vereinbarung zu festzuschreiben. „Es geht um unser Gefühl, das wir in uns tragen, wenn es um unsere Zukunftsträgerinnen und Zukunftsträger geht. Wir wollen ihnen eine Perspektive nach vorne geben und der Kinder- und Jugendanwaltschaft den hohen Stellenwert zusprechen, den sie verdient“, erklärte Kaiser.

Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner betonte, das 25-Jahr-Jubiläum sei etwas ganz Besonderes. Die wertvolle Arbeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft habe auch dunkle Kapitel bearbeitet und zeichne für Projekte verantwortlich, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Die „KiJA“ gebe zudem wichtige Anregungen, stelle Forderungen und äußere Wünsche. „Ich möchte mich für ihre bisherige Arbeit, auch stellvertretend für alle Kinder, Jugendlichen und deren Familien, und bereits heute für die nächsten 25 Jahre bedanken“, erklärte Prettner.

In ihren Begrüßungsworten bedankte sich Kinder- und Jugendanwältin Astrid Liebhauser für das zahlreiche Erscheinen der Gäste. Es sei der Kinder- und Jugendanwaltschaft immer wichtig gewesen, zu zeigen, dass Kinder Rechte haben und eigene Persönlichkeiten seien. „Wir wollen Kinder stark für die Welt und ihre Herausforderungen machen. Wir wollen weiterhin Kinderrechte dort einfordern, wo sie zu wenig beachtet werden“, so Liebhauser, die sich bei allen für die gute Zusammenarbeit bedankte.

Den Festvortrag im Rahmen des Jubiläums hielt Volksanwalt Günther Kräuter. Er referierte zum Thema „Einbeziehen, Schützen, Fördern…(k)ein Kinderspiel!“. Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte die Gruppe „Die FlöTussis“ der Musikschulen St. Margarethen und St. Stefan.

Unter den Gästen des Festakts waren unter anderem Landtagspräsident Reinhart Rohr, der zweite Landtagspräsident Jakob Strauss, die Bürgermeister Silvia Häusl-Benz und Ferdinand Vouk, Bezirkshauptfrau Claudia Egger-Grillitsch, ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard, Bildungsdirektor Robert Klinglmair, Landesamtsdirektor Dieter Platzer sowie ZPV-Obmann Gernot Nischelwitzer.

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten ist seit 1. Jänner 1993 als Ombudsstelle des Landes Kärnten zur Wahrung der besonderen Belange und Interessen von Kindern und Jugendlichen eingerichtet. Sie fungiert als unabhängige Vertretung, Beratung und Begleitung für Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebensphasen. Die gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben der „KiJA“ reichen von der Einzelfallarbeit, über kinder- und jugendrelevante Themenarbeit und Projekte bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit für Kinderrechte. Durchschnittlich bearbeitet die KiJA 360 neue Einzelfälle pro Jahr.

   

Der Bundespräsident besuchte auch Infineon Austria in Villach und machte sich mit Landeshauptmann Peter Kaiser ein Bild des Standorts. Begrüßt wurde Van der Bellen von Villachs Bürgermeister Günther Albel, Infineon-Finanzvorstand Oliver Heinrich und Vorstandsmitglied Thomas Reisinger, zahlreichen Infineon-Betriebsräten sowie Kindern des Internationalen Kindergartens.

Van der Bellen zeigte sich bei seinem Rundgang und der Besichtigung des Showrooms beeindruckt von der umfassenden Forschung und Entwicklung, die in Villach betrieben wird. Er freue sich sehr hier zu sein und ein solch modernes Unternehmen in Kärnten besichtigen zu können. Sowohl die Firmengeschichte als auch die bevorstehende Investition seien bedeutsam, so der Bundespräsident. Wenn ein so international erfolgreiches Unternehmen wie Infineon eine derartige Investition tätige, zeige dies auch das Vertrauen in und die Qualität des Standortes.

Van der Bellen unterhielt sich während seines Rundgangs ausführlich mit Mitarbeitern und Lehrlingen von Infineon und stellte sich zum Abschluss seines Besuchs den Fragen der interessierten Belegschaft.

Landeshauptmann Peter Kaiser wies im Rahmen des Besuchs auf die milliardenschwere Investition hin, die Infineon in den nächsten sechs Jahren in eine neue 300-Millimeter-Chipfabrik tätigen wird. Es sei das größte private Investitionsprojekt, das es in den letzten Jahrzehnten in Österreich gegeben habe. Durch die Investition über 1,6 Milliarden Euro werden 400 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze bis 2021 entstehen. „Diese Investition stärkt Villach, Kärnten, Österreich und Europa und sie sendet ein nicht zu übersehendes, weltweites Signal: Sehet her, was in Kärnten möglich ist“, so Kaiser.

 

 

 

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