Fortschritte bei der Instandsetzung
 der jüdischen Friedhöfe in Österreich

 

erstellt am
21. 11. 18
13:00 MEZ

Wien (nationalfonds) - Rechtzeitig zum Gedenkjahr 2018 konnten mit Unterstützung des Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich die Arbeiten auf zwei burgenländischen Friedhöfen erfolgreich abgeschlossen werden: Die Friedhöfe Lackenbach und Kobersdorf wurden nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten renoviert. Die Arbeiten unterstanden seitens des Fonds der fachlichen Aufsicht von Prof. Manfred Wehdorn und wurden im Herbst 2018 vom Bundesdenkmalamt abgenommen. Die Pflege der Friedhöfe wird ab 1. Jänner 2019 für 20 Jahre von den Standortgemeinden übernommen.

"Die nun abgeschlossene Sanierung der Friedhöfe in Lackenbach und Kobersdorf ist ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung jüdischer Friedhöfe in Österreich. Für mich ist dieser Schritt auch ein klares Zeichen für ein verantwortungsvolles und würdiges Gedenken, zu dem wir uns gegenüber der jüdischen Gemeinde in Österreich verpflichtet haben", betonte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, der dem Kuratorium des Fonds vorsteht.

Die Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich wird entsprechend den gesetzlichen Vorgaben bis 2030 mit einer Million Euro Bundesmittel pro Jahr unterstützt. Die Renovierungen werden vom Bund und den Friedhofseigentümern jeweils zur Hälfte getragen; letztere können ihre Eigenleistungen innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren erbringen. Die Anträge auf Förderung sind von den Friedhofseigentümern einzubringen, über die Anträge entscheidet das Kuratorium des Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich.

In den vergangenen Jahren wurden Fördermittel von insgesamt rund 4,3 Millionen Euro genehmigt, 2018 betrugen die Fördermittel des Bundes, die vom Kuratorium des Fonds in zwei Sitzungen zuerkannt wurden, insgesamt rund 3,6 Millionen Euro.

Hannah Lessing, Generalsekretärin des Fonds, begrüßt die erfolgreichen Förderungen: "Jüdische Friedhöfe sind Orte der Erinnerung. Es freut mich sehr, dass dank der guten Zusammenarbeit nun in vielen Gemeinden ein Stück gemeinsamer Geschichte bewahrt werden kann."

Aktuell sind auf mehreren Friedhöfen im Bundesgebiet die Arbeiten im Laufen – in Baden, Göttsbach/Ybbs, Graz, Hohenems, Klosterneuburg, Wien Währing sowie auf dem Wiener Zentralfriedhof. Während in Hohenems die Arbeiten voraussichtlich 2019 abgeschlossen werden, ist auf den größeren Friedhöfen in Graz und Baden ein erhöhter Zeitaufwand nötig.

Insbesondere die Wiener Friedhöfe bedürfen langfristiger Begleitung und Förderung durch den Fonds: Allein für die Bewahrung des Friedhofs Währing wurden bisher Mittel von rund 700.000 Euro beschlossen, um erste Sanierungsschritte und archäologische Sicherungsarbeiten zu ermöglichen. Auf dem Zentralfriedhof, wo bei Tor 1 und 4 insgesamt 50 Hektar zu betreuen sind, wurde mit umfangreichen Gehölzarbeiten begonnen.

Eli Rosen, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinden Graz und Baden und seit Herbst 2018 zuständig für die jüdischen Friedhöfe, zieht eine positive Bilanz: "Mit großer Genugtuung verfolgt die Israelitische Kultusgemeinde Wien die steten Bemühungen des Friedhofsfonds um den Erhalt der jüdischen Beerdigungsstätten in Österreich. Mit der Errichtung des Fonds wurden die längst notwendigen Voraussetzungen zum Erhalt dieses wichtigen jüdischen Kulturgutes in Österreich geschaffen."

Alle Sanierungsprojekte sind auf der Website des Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich abrufbar.

 

 

 

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