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Uraufführung von Die Weiden |
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… von Johannes Maria Staud und Durs Grünbein am 8. Dezember 2018 an der Wiener Staatsoper Durs Grünbein: "Die Oper ist eine Expedition in das Herz Europas, eines neuerdings wieder zerrissenen
Kontinents" und beschreibt: "In sechs Bildern und mehreren Zwischenstücken (‚Passagen' genannt)
entfaltet sich das epische Panorama einer Flussreise. Der Strom ist der stille Protagonist, er verbindet die Erzählmotive,
in ihm finden Landschaft, Musik und Geschichte zusammen. Entlang des Wasserweges entwickelt sich, über mehrere
Stationen hinweg, die Handlung. Die Stationen heißen ‚Der Rastplatz', ‚Das Grillfest am Strom', ‚Die verlassene
Waldschänke', ‚Eine Villa auf dem Hügel überm Fluss', ‚Die verschlossene Stadt' und ‚Die Weideninsel'.
Dort, in einer Gegend aus Auenwäldern und Inseln mit dichtem Weidenbestand, im Volksmund das Land der Verlassenheit
genannt, kommt es zu einem tragischen Ende in einer Hochwasserflut und bei schwerem Sturm. Was genau in diesen
letzten dramatischen Stunden mit den vier jungen Menschen geschah, wird nie ganz geklärt werden können." Inszeniert wird die Uraufführungsproduktion von Andrea Moses. Die aus Dresden stammende Regisseurin, die bisher u. a. an der Staatsoper Stuttgart, in Hannover, Weimar, Bremen, bei der Münchner Biennale, in Dessau und an der Berliner Staatsoper Unter den Linden tätig war, präsentiert mit Die Weiden nun erstmals eine ihrer Arbeiten an der Wiener Staatsoper. Das Bühnenbild gestaltet Jan Pappelbaum, die Kostüme stammen aus der Feder von Kathrin Plath - beide sind mit Die Weiden erstmals für das Haus am Ring tätig. Für das Lichtdesign zeichnet Bernd Purkrabek verantwortlich, für Videoprojektionen Arian Andiel, für die Dramaturgie Moritz Lobeck und Thomas Wieck. Für die Live-Elektronische Realisation arbeitet Komponist Johannes Maria Staud mit Michael Acker am SWR Experimentalstudio zusammen. Die Besetzung Tomasz Konieczny verkörpert den Peter. Der international gefragte polnische Bassbariton ist dem Publikum des Hauses am Ring u. a. durch seine Auftritte als Wotan und Alberich (Der Ring des Nibelungen), Mandryka (Arabella), Jochanaan (Salome), Cardillac sowie zuletzt Caspar (Der Freischütz) bestens bekannt. Die Weiden ist seine siebte Premiere an der Wiener Staatsoper nach Siegfried, Götterdämmerung, Das Rheingold (Alberich), Cardillac (Goldhändler), Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (Dreieinigkeitsmoses) und La fanciulla del West (Jack Rance). Die Kitty singt Andrea Carroll. Die US-amerikanische Sopranistin ist Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo sie bisher u. a. als Norina (Don Pasquale), Zerlina (Don Giovanni), Nannetta (Falstaff), Adina (L'elisir d'amore) und Susanna (Le nozze di Figaro) sowie in der Titelpartie der Kinderopern-Uraufführung Fatima, oder von den mutigen Kindern Erfolge feierte. Die Weiden ist nach Fatima ihre zweite Premiere am Haus. Thomas Ebenstein verkörpert den Edgar. Auch er ist Ensemblemitglied des Hauses am Ring und verkörperte hier bereits zahlreiche Partien wie Froh (Das Rheingold), Steuermann (Der fliegende Holländer), Valzacchi (Der Rosenkavalier), Alfred und Dr. Blind (Die Fledermaus). Die Weiden ist die achte Staatsopernpremiere des aus Kärnten stammenden Tenors nach Monostatos (Die Zauberflöte), Caliban (The Tempest), Vítek (V?c Makropulos), Dr. Cajus (Falstaff), Parsifal (3. Knappe), Marquis (Der Spieler) sowie zuletzt Dantons Tod (Robespierre). Als Fernsehreporterin bzw. Krachmeyer sind die beiden u. a. aus zahlreichen Burgtheater-Produktionen bekannten Schauspieler Sylvie Rohrer und Udo Samel erstmals an der Wiener Staatsoper zu erleben. In weiteren Partien sind die Staatsopern-Ensemblemitglieder KS Wolfgang Bankl als Demagoge / Oberförster, Monika Bohinec als Leas Mutter, Herbert Lippert als Leas Vater / Angler am Ufer, Donna Ellen als Peters Mutter und Alexandru Moisuc als Peters Vater zu erleben. Ihre Debüts im Haus am Ring geben Katrina Galka und Jeni Houser als Fritzi bzw. Frantzi sowie die Schauspieler Selina Ströbele als Wasserleiche und Gregor Buchhaus als Kameramann. Es spielt das Orchester der Wiener Staatsoper und das Bühnenorchester der Wiener Staatsoper, es singt der
Chor der Wiener Staatsoper. Die Weiden im Radio sowie im Livestream Inhaltsangabe Zunächst scheint nichts das Liebesglück der beiden jungen Menschen zu stören und auch die Landschaft rund um den Großen Strom zeigt sich von einer freundlich-pittoresken Seite. Doch nach und nach wird die Umgebung immer unwirtlicher, düsterer, ja geradezu gefährlich und auch Leas und Peters Beziehung erfährt mit Fortgang der Geschehnisse immer größere Risse. So löst sehr bald ein nicht identifizierbarer vorübertreibender Kadaver erste Kälteschauer und Missverständnisse zwischen ihnen aus. Eine noch größere Belastung ihrer Beziehung bringt das Zusammentreffen mit Peters ehemaligem Schulfreund, dem Jungunternehmer und Hochstapler Edgar und dessen Braut Kitty auf deren Hochzeit - die wechselseitige, auch erotische Anziehung der beiden Paare und nicht zuletzt die Tatsache, dass die vier jungen Leute die Flussreise zu Leas Widerstreben gemeinsam mit Edgars weißer Yacht fortsetzen und das Kanu lediglich im Schlepptau mitführen, entfremden Peter und Lea immer mehr: Als es Abend wird und sie an einer verschwiegenen Stelle an Land gehen, kommt es regelrecht zur Verwandlung der Paare. In bester Alkohollaune schwinden die letzten Hemmungen. Während Lea im Wald Halluzinationen zu erleben scheint, kommt es zwischen Peter, Edgar und Kitty zu einer erotischen Annäherung. Zwar kann sich Lea ihren Geliebten zurückholen und mit ihm fluchtartig im Kanu in die Nacht verschwinden, aber der Verrat ist geschehen. Unerfüllbar zeigt sich die Sehnsucht Leas, "zum Anfang zurückzukehren". Vielmehr hat sie sich, von Peters Eltern zum Abendessen eingeladen, einer tausendjährigen reaktionären Enge, einem Berg von Mehlspeisen, der Waffensammlung von Peters Vater und den zynischen Äußerungen des Komponisten Krachmeyer, einem dämonisch-rückwärtsgewandten Hausfreund der Familie, zu stellen. Mit der Bemerkung "Peter, du tust mir leid" verlässt Lea die fressende Gesellschaft und gerät in die Wahlkampfveranstaltung eines Demagogen, der fremdenfeindliche Parolen absondert. Sie beginnt wieder zu halluzinieren und meint ihre Eltern durch die Menge herannahen zu sehen. Peter reißt Lea aus ihren Halluzinationen und macht ihr Vorwürfe, seinen Familientisch verlassen zu haben. Die beiden Leute sind sich endgültig fremd geworden - Peter streckt Lea schließlich mit einem Flossenschlag nieder. Wenig später sehen Edgar und Kitty, am sonnenbeschienenen Landesteg sitzend, das Kanu vorbeitreiben: Eskortiert von der stummen Lea, sitzt Peter nackt und gefesselt darin und verflucht seine Heimat und seine Familie. Da bricht ein mächtiges Gewitter los und im wilden unaufhörlich steigenden Wasser und zwischen den sich scheinbar von allen Seiten nähernden Weiden gehen Edgar und Kitty sterbend unter. Es kommt zur finalen Auseinandersetzung zwischen Lea und Peter. Zu spät möchte Peter die Beziehung retten, aber Leas Entschluss die Reise zu beenden und Peter zu verlassen ist endgültig. Schließlich springt Peter, möglicherweise schon vollständig verkarpft, über Bord. Lea ist im Reich der Weiden alleingeblieben. Die Natur wird zum Sprachrohr der Opfer des großen politischen Gewaltverbrechens an diesem Strom, Lea beschwört die Natur und denkt über Schuld und Geschichte nach … |
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Allgemeine Informationen: |
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