10,9% der Erwerbstätigen sind selbständig

 

erstellt am
21. 11. 18
13:00 MEZ

Häufigstes Motiv ist Fortführung eines Familienbetriebs
Wien (statistik austria) - Im Jahresdurchschnitt 2017 waren von den 4,26 Mio. Erwerbstätigen in Österreich 465.100 (10,9%) selbständig. Die Zahl der Selbständigen ohne Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer (266.900) war dabei höher als die der Selbständigen mit Beschäftigten (198.200). Die von Statistik Austria durchgeführte Studie "Selbständige Erwerbstätigkeit" ergibt darüber hinaus, dass der häufigste Grund für den Schritt in die Selbständigkeit die Fortführung eines Familienbetriebs darstellt: Für ein Viertel (25,3%) aller selbständig Erwerbstätigen in Österreich war dieses Motiv für ihre aktuelle selbständige Tätigkeit ausschlaggebend.

Wichtigste Motive für die Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit
Nach Betriebsübernahmen war der Wunsch nach "mehr Selbstbestimmung" das zweithäufigste Motiv (22,9%) für die Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit. An dritter Stelle folgte die Begründung "eine gute Gelegenheit hat sich ergeben" (18,4%). Insgesamt waren diese drei Motive bei zwei Drittel (66,6%) der Selbständigen für den Weg in die Selbständigkeit ausschlaggebend. Für weitere 12,6% der Selbständigen stellte eine "neue Herausforderung" das wichtigste Motiv für den Beginn der aktuellen Selbständigkeit dar. Mit deutlichem Abstand folgten die Gründe "ist in diesem Beruf üblich" (5,6%) sowie der Wunsch nach "flexiblen Arbeitszeiten" (4,6%). 3,8% wurden selbständig, weil sie keine unselbständige Tätigkeit fanden.

Männer öfter als Frauen selbständig
Im Jahresdurchschnitt 2017 waren 4,26 Mio. Personen in Österreich (gemäß internationaler Definition) erwerbstätig. Davon waren 3,73 Mio. Personen (87,6%) unselbständig erwerbstätig, 465.100 (10,9%) selbständig und 62.300 (1,5%) Mithelfende im Familienbetrieb.

Erwerbstätige Männer verzeichneten einen höheren Anteil an Selbständigen (13,4%) als erwerbstätige Frauen (8,2%). Bei Männern war das Verhältnis von Selbständigen ohne (6,9%) bzw. mit (6,4%) Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ziemlich ausgewogen, nicht jedoch bei den Frauen (ohne: 5,5%; mit: 2,6%).

Häufigste Schwierigkeiten: geringer Einfluss auf die Preisgestaltung, hoher Verwaltungsaufwand
Als größte Schwierigkeit bei der Selbständigkeit wurden am häufigsten zu geringe Einflussmöglichkeiten auf die Preisgestaltung von Arbeit oder Produkten (19,7%) sowie hoher behördlicher Verwaltungsaufwand (18,0%) genannt. Mit deutlichem Abstand folgten die Kategorien "Zeiten mit nur wenig Geld zum Leben" (7,8%), "Zeiten ohne Kundinnen, Kunden oder Aufträge" (7,3%) und "Kundinnen oder Kunden zahlten Rechnungen verspätet oder gar nicht" (6,6%). Nur 3,1% der Selbständigen führten als größte Schwierigkeit an, dass sie "kaum Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten" hätten.

Insgesamt gaben sieben von zehn Selbständigen (69,1%) mindestens eine Schwierigkeit an, die innerhalb des letzten Jahres im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit auftrat. Besonders stark war die Land- und Forstwirtschaft betroffen: Hier nannten beinahe neun von zehn Selbständigen (87,7%) mindestens eine Schwierigkeit, wobei sich der Großteil der Nennungen (51,1%) auf die Preisgestaltung bezog.

Ein Fünftel aller Selbständigen in Abhängigkeit von nur einer Kundin bzw. einem Kunden
Zwei Drittel (67,3%) der Selbständigen hatten im vergangenen Jahr zehn oder mehr, ein Viertel (23,8%) zwei bis neun Kundinnen oder Kunden. 7,7% der selbständig Erwerbstätigen (35.800) hatten allerdings lediglich eine Kundin bzw. einen Kunden innerhalb des vergangenen Jahres.

55.500 Selbständige (11,9%) hatten zwar mehrere Kundinnen oder Kunden, erhielten jedoch den Großteil ihres Einkommens von nur einer Hauptkundin bzw. einem Hauptkunden. Insgesamt hatte somit ein Fünftel (19,6%; 91.200) aller Selbständigen in den letzten zwölf Monaten lediglich eine (Haupt-)Kundin oder einen (Haupt-)Kunden.

Selbständigen-Anteil im EU-Vergleich unterdurchschnittlich
Im Durchschnitt der 28 EU-Staaten gingen im Jahr 2017 14,5% der Erwerbstätigen einer selbständigen Tätigkeit nach. Mit 10,9% lag die Selbständigen-Quote in Österreich deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Griechenland hatte mit 30,1% den mit Abstand höchsten Anteil an selbständig Erwerbstätigen, gefolgt von Italien (21,9%) sowie Rumänien (18,1%). Den geringsten Anteil an selbständig Erwerbstätigen verzeichnete Dänemark (7,8%). In Deutschland gingen 9,8% der Erwerbstätigen einer selbständigen Tätigkeit nach

 

 

 

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