2. "Round Table Einkommenstransparenz" - Austausch mit Expertin aus Island
Reykjavík/Wien (bka) - Im Mittelpunkt des 2. "Round Table Einkommenstransparenz" stand
am 20. November ein Erfahrungsaustausch mit einer isländischen Expertin über Standards und Maßnahmen
zur Verbesserung der Lohngerechtigkeit. "Wir schauen uns an, was wir aus den internationalen guten Praxisbeispielen
lernen können und diskutieren, welche Maßnahmen für Österreich funktionieren könnten",
so Bogner-Strauß, die kommende Woche nach Island reisen wird, um sich auch mit dem zuständigen Minister
über Best-Practice-Beispiele auszutauschen.
In Island ist mit 1. Jänner 2018 eine Novellierung des isländischen "Act on Equal Status and Equal
Rights of Women and Men" in Kraft getreten. Die neue Gesetzgebung macht Island zum ersten Land der Welt, das
verlangt, dass Unternehmen mit 25 oder mehr Beschäftigten eine Zertifizierung erwerben, um zu beweisen, dass
sie gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit unabhängig vom Geschlecht bieten. Der isländische
Lohngleichheitsstandard (Equal Pay Standard) ist damit der erste, der bewusst nach internationalen ISO-Standards
entwickelt wurde. Dadurch kann er weltweit übersetzt und übernommen werden.
Die Stärkung der Einkommenstransparenz ist ein wichtiges Ziel im aktuellen Regierungsprogramm. "Ich habe
daher die Initiative für mehr Lohntransparenz ins Leben gerufen, um notwendige Maßnahmen zum Schließen
der Lohnschere zu erarbeiten", sagte Bundesministerin Juliane Bogner-Strauß am Dienstag anlässlich
des 2. "Round Table zur Einkommenstransparenz" mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Bundesverwaltung
und Statistik. Die Verbesserung der Einkommenstransparenz sei eine wesentliche Voraussetzung, um eine Anhebung
der Gehälter von Frauen zu erreichen, erläuterte die Ministerin für Frauen, Familien und Jugend.
Daher sei im Rahmen des heutigen Treffens auch die Diskussion über die Zusammenführung der bestehenden
Einkommensberichte in Österreich auf einen bundesweit einheitlichen Standard weitergeführt worden.
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