Ludwig Boltzmann Gesellschaft gründet zwei neue
 Forschungsinstitute mit Open-Innovation-Methoden

 

erstellt am
20. 11. 18
13:00 MEZ

WissenschaftlerInnen aus allen Disziplinen können sich als Forschungsgruppen-LeiterInnen bewerben: Vergabe erfolgt bei "Ideas Lab"-Workshop
Wien (lbg) - Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft schreibt die Teilnahme an einem "Ideas Lab"-Workshop aus. Titel und Thema lauten "Digitale Gesundheit trifft gesellschaftliche Bedürfnisse". Im Zentrum steht die Idee, das traditionelle Gesundheitssystem hin zu einem patientenorientierten System zu verändern. Das Ideas Lab bildet den Rahmen für ForscherInnen aus verschiedenen Disziplinen und für IdeengeberInnen wie Betroffene, in einem kreativen Umfeld innovative Lösungen zu erarbeiten. Dieses Format ermöglicht es, exzellente Forschungsideen mit hoher gesellschaftlichen Relevanz zu entwickeln.

Im Laufe des Ideas Lab werden die Forschungsgruppen-LeiterInnen für zwei neue Ludwig Boltzmann Institute ausgewählt, die 2019 ihre Arbeit aufnehmen werden. Die Konkretisierung der Themen und die Auswahl der Kernpartner für die Institute sind mit Open-Innovation-Methoden erfolgt.

Das am Universitätsklinikum Salzburg angesiedelte Institut wird sich mit der Frage befassen, wie Digital-Health-Entwicklungen das Gesundheitsverhalten von PatientInnen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachhaltig unterstützen können. Dabei geht es darum, wie sich PatientInnen im Stadium der Diagnose, der akuten und möglicherweise einer lebenslangen Therapie aktiv und selbstbestimmt einbringen können (Direktor: Josef Niebauer).

Das an der Medizinischen Universität Wien verankerte Institut wird sich ansehen, wie digitale Lösungen in Gesundheitsökosystemen so bereitgestellt werden können, dass sie PatientInnen-Sicherheit und Gesundheitskompetenz verbessern können. Im Mittelpunkt stehen dabei PatientInnen, Angehörige und Gesundheitseinrichtungen (Direktor: Harald Willschke).

"Die beiden Ludwig Boltzmann Institute werden in ihrer Forschung aktiv mit Open-Innovation-Methoden arbeiten. Das heißt, dass wir hier beispielsweise Betroffene, PatientInnen und Angehörige gezielt in die wissenschaftlichen Aktivitäten einbinden. Wir haben gesehen, dass die Umsetzung dieser neuen Methoden nicht immer einfach ist. Neben der inhaltlichen Kompetenz braucht es sehr viel Engagement und auch Steuerung von Seiten der Trägerorganisation, damit Open Innovation in der Forschungspraxis ankommt. In der Ludwig Boltzmann Gesellschaft haben wir dafür die richtigen Voraussetzungen und auch die notwendige Kultur der Offenheit geschaffen", so Claudia Lingner, Geschäftsführerin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft.
Ideas Lab als neuer Ausgangspunkt für Ludwig Boltzmann Institute – Bewerbung bis 20. Dezember möglich

Für das Ideas Lab können sich exzellente WissenschaftlerInnen aus allen Disziplinen mit vier bis 14 Jahren Forschungserfahrung nach ihrem Doktorat bewerben. "Wir denken insbesondere an WissenschaftlerInnen, die sich mit Medizin und Gesundheitswissenschaften, Psychologie, Technik, Soziologie, Anthropologie (Stichwort: Interaktion Mensch-Maschine), Kunst, Computerwissenschaften, Rechtswissenschaften und ethischen Fragen, Medien- und Kommunikationswissenschaften oder Statistik befassen. Wir wünschen uns für das Ideas Lab WissenschaftlerInnen, die über ihr Fachgebiet hinausschauen wollen und offen für neue Formen der Zusammenarbeit sind", so LBG-Chefin Lingner.

Bewerbungen für die Teilnahme am Ideas Lab sind bis 20. Dezember 2018 möglich, von den EinreicherInnen werden bis zu 30 WissenschaftlerInnen für das Ideas Lab ausgewählt. Das Ideas Lab wird von 17. bis 22. Februar 2019 in der Nähe von Wien stattfinden.

Aus dem Ideas Lab werden je drei bis vier Forschungsgruppen-LeiterInnen (Principal Investigators) und ein oder zwei extern kooperierende ForscherInnen (Co-Investigators) für die neuen Ludwig Boltzmann Institute ausgewählt. Die Institute werden insgesamt je ca. 15 ForscherInnen beschäftigen und sollen im Frühjahr 2019 ihren Betrieb aufnehmen. Für jedes Ludwig Boltzmann Institut sind pro Jahr 1,3 Mio. Euro Budget vorgesehen.

Die Mittel für die neuen Forschungsinstitute stammen von der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung; 40 Prozent der Institutsbudgets werden wie bei Ludwig Boltzmann Instituten üblich von den co-finanzierenden Partnern geleistet.

Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist eine Forschungseinrichtung mit thematischen Schwerpunkten in der Medizin und den Life Sciences sowie den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften und stößt gezielt neue Forschungsthemen in Österreich an. Die LBG betreibt zusammen mit akademischen und anwendenden Partnern aktuell 19 Ludwig Boltzmann Institute und entwickelt und erprobt neue Formen der Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und nicht-wissenschaftlichen AkteurInnen wie Unternehmen, dem öffentlichen Sektor und der Zivilgesellschaft. Gesellschaftlich relevante Herausforderungen, zu deren Bewältigung Forschung einen Beitrag leisten kann, sollen frühzeitig erkannt und aufgegriffen werden. Teil der LBG sind das LBG Open Innovation in Science Center, das das Potenzial von Open Innovation für die Wissenschaft erschließt, das LBG Career Center, das 200 PhD-StudentInnen und Postdocs in der LBG betreut, und zwei Forschungsgruppen zum Thema psychische Gesundheit von Kindern. In der Ludwig Boltzmann Gesellschaft sind insgesamt 550 MitarbeiterInnen beschäftigt.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.lbg.ac.at
Weitere Informationen und Link zur Ausschreibung: https://bit.ly/2qLqEAG

 

 

 

 

 

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