Europäische Forschung widmet sich zukünftig noch intensiver sozialen und gesellschaftlichen
Herausforderungen
Brüssel/Wien (bmbwf) - Einen Durchbruch bei den Verhandlungen zum 9. Forschungs- rahmenprogramm Horizon
Europe konnte die Österreichische Präsidentschaft am 30. November beim Rat der Forschungsminister
erzielen. Wissenschaftsminister Heinz Faßmann zeigte sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden: "Es ist uns
gelungen, in Rekordzeit eine Einigung der Mitgliedsstaaten über die Inhalte von Horizon Europe zu erreichen.
Horizon Europe ist das größte Forschungsprogramm weltweit und ich freue mich, dass wir während
unseres Vorsitzes maßgeblich an der zukünftigen Ausgestaltung mitwirken konnten."
Das neue Programm habe, so Faßmann, einen klaren Fokus: Forschung mit Impact. Die Forschungsaktivitäten
sollen sich zukünftig noch stärker den globalen Herausforderungen und den gesellschaftlichen Problemen
widmen. Dazu zählen etwa der Klimawandel, die Bekämpfung von Krebs oder die Anwendung von neuen digitalen
Technologien. "Wichtig ist, dass der Transfer in die Praxis funktioniert und Forschungsergebnisse auch Anwendung
im täglichen Leben finden. Nur so können wir darüber hinaus vermitteln, dass die Forschung auch
maßgeblich dazu beitragen kann, das Leben der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern", so Faßmann.
Was das neue Programm einzigartig macht, ist die Einrichtung eines neuen Europäischen Innovationsrates, der
gezielt innovative Ideen und Konzepte mit hohem Potenzial zum Durchbruch verhelfen soll. Besonders europäische
KMUs werden von dieser Maßnahme profitieren. Faßmann: "Der Innovationsrat ist die Antwort Europas
auf die wachsende Konkurrenz aus Asien und Amerika. Wir wollen, dass die innovativen Unternehmen in Europa entstehen
und hier in weiterer Folge Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen."
Im Rahmen der Ratssitzung wurden auch Schlussfolgerungen zum Europäischen Forschungsraum verabschiedet. Die
österreichische Präsidentschaft hat in den letzten Monaten die Architektur des Europäischen Forschungsraums
überprüft und ist zu dem Schluss gekommen, dass die Prioritäten, die in den letzten Jahren seitens
der Europäischen Union gesetzt wurden, richtig sind. „Das Ziel ist, einen Binnenmarkt des Wissens zu etablieren.
Der europäische Forschungsraum ist die optimale Grundlage dafür. Es geht hier vor allem auch darum, Kompetenzen
zu bündeln, eine gemeinsame Infrastruktur zu schaffen oder auch einen Zugang zu allen wissenschaftlichen Daten
– wie etwa durch die vor kurzem in Wien präsentierte Open Science Cloud – zu ermöglichen“, so der Wissenschaftsminister
zu den Schlussfolgerungen, die vom Rat einstimmig angenommen wurden.
Nach der heutigen Ratssitzung wird Österreich die Staffel für den nächsten Forschungsministerrat
an die kommende rumänische Ratspräsidentschaft weitergeben. Die österreichische Präsidentschaft
wird aber noch bis Ende des Jahres die Verhandlungen über das spezifische Programm von Horizon Europe fortsetzen,
damit noch vor Weihnachten ein weitgehend ausgehandelter Kompromisstext vorliegt. Damit schafft Österreich
für Rumänien die bestmöglichen Voraussetzungen, um die Gesamtverhandlungen über Horizon Europe
im neuen Jahr erfolgreich fortzusetzen.
|