Zivilcourage zeigen gegen Gewalt und Unrecht

 

erstellt am
03. 12. 18
13:00 MEZ

Vortragsvormittag zum Thema „Zivilcourage und häusliche Gewalt“ im Kulturzentrum Eisenstadt im Rahmen der Internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“
Eisenstadt (blms) - Zu einem Vortragsvormittag zum Thema „Zivilcourage und häusliche Gewalt“ luden im Rahmen der Internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“ die Frauenservicestelle „Die Tür“ und die Landespolizeidirektion Burgenland am 3. Dezember ins Kulturzentrum Eisenstadt. Neben Frauenlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf, Staatssekretärin Mag.a Karoline Edtstadler, Landtagsabgeordneter Mag.a Regina Petrik, Mag.a Elke Aufner-Hergovich von der Frauenservicestelle „Die Tür“, Landespolizeidirektor Mag. Martin Huber und Landespolizeidirektor-Stellvertreter Christian Stella, MA konnten rund 60 TeilnehmerInnen bei der Veranstaltung begrüßt werden.

„Man kann dieses Thema nicht oft genug aufgreifen, um auf die Gefahren durch häusliche Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen. Gewaltausübung darf nicht tabuisiert werden. Dazu bedarf es jedoch gesellschaftlicher Unterstützung, und Menschen, die sich in entscheidenden Situationen für andere einsetzen und für ihre Rechte eintreten. Zivilcourage bedeutet, dass man eingreift, wenn man merkt, dass jemand anderem Unrecht geschieht“, betonte Landesrätin Eisenkopf in ihrem Eröffnungsstatement. Immer häufiger seien Frauen Opfer von Hass und Sexismus im Netz. Das Gefährliche an dieser Form von Gewalt sei, dass Zeugen sich in der Anonymität versteckten und wegschauten. „Deshalb braucht es eine klare Handhabe, wie mit solchen Tatbeständen umgegangen wird, einen rechtlichen Schutz vor Hasspostings und gesetzliche Verschärfungen“, fordert Eisenkopf.

Es gehe darum, „aufzuzeigen, dass es Null Toleranz gibt, wenn es um die Schwächsten in unserer Gesellschaft geht“, sagte Staatssekretärin Edtstadler. „Wir müssen den Opfern zeigen, dass sie gehört und ernst genommen werden und dass es Schutzmechanismen gibt“. Dazu brauche es „eine Kultur des Hinschauens“. 34 Morde an Frauen im heurigen Jahr zeigten, dass es dringend mehr Zivilcourage brauche. Und man müsse „der Unkultur des Hasses im Netz einen Riegel vorschieben“. Auch Edtstadler fordert nicht zuletzt im Hinblick auf den Tatbestand des Stalkings und der Beleidigung „Gesetze auf der Höhe des 21. Jahrhunderts“.

Auf der Tagesordnung standen im Anschluss die Vorträge „Häusliche Gewalt und ihre Folgen“, „Rechtliche Unterstützungsmöglichkeiten bei häuslicher Gewalt“ und „Zivilcourage versus rechtliche Rahmenbedingungen“.

Im Burgenland können sich Betroffene an das Frauenhaus, das Gewaltschutzzentrum Burgenland, an eine der sieben Frauenberatungsstellen des Landes, die Polizei, die bundesweite 24-Stunden-Frauenhelpline 0800/222 555 oder die HelpFemApp des Frauenministeriums wenden. Als polizeiliche Maßnahmen bei häuslicher Gewalt kommen in der Regel Betretungsverbot (für 14 Tage) und Wegweisung, parallel dazu die Informierung des Gewaltschutzzentrums zur Anwendung. Das Betretungsverbot kann in bestimmten Fällen auch auf drei Monate ausgedehnt werden. Geregelt sind diese Maßnahmen im Gewaltschutzgesetz.

„Wir werden auch in Zukunft gemeinsam Maßnahmen setzen - mit den Beratungsstellen, mit der Polizei und anderen Stellen, um den Gewaltschutz im Burgenland auszubauen und zu verbessern“, so die Frauenlandesrätin.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

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