Faßmann: Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften leisten zentralen Beitrag zur Lösung
gesellschaftlicher Herausforderungen – Konferenz zur Wirkung von Forschung aus den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften
Brüssel/Wien (bmbwf) - Von 28. bis 29. November trafen sich führende Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler aus den Geistes-, Sozial-und Kulturwissenschaften (GSK) in Wien, um im Rahmen einer EU-Ratspräsidentschaftskonferenz
zur Frage der Wirkung von Forschung für die Gesellschaft zu diskutieren. Mehr als 350 Expertinnen und Experten
aus über 40 Ländern, Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission sowie nationale Forschungsfördergeber
erörterten neue Ansätze, wie sich die geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Forschung bei gesellschaftlichen
Herausforderungen – wie etwa der Klimaerwärmung, bei gewaltsamen Konflikten oder der Alterung der Gesellschaft
– verstärkt einbringen könnte.
„Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit können nicht allein durch Beiträge
aus den Natur- und Technikwissenschaften gelöst werden. Auch Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften spielen
eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, menschliches Verhalten besser zu verstehen und daraus Schlüsse für
neue Technologien, soziale Innovationen oder politische Lösungsansätze zu finden. Die Missionen, die
im Rahmen von Horizon Europe mit Beiträgen der Forschung gelöst werden sollen, brauchen daher eine starke
Einbindung der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften“, betonte Wissenschaftsminister Heinz Faßmann im
Rahmen seiner Eröffnungsrede.
Zukünftig soll der Ratgeber „Vademecum“, der auf der Konferenz erarbeitet wurde, Forscher/innen sowie Fördergeber/innen
konkrete Hinweise geben, wie Forschungsausschreibungen und -projekte ausgerichtet werden sollten, damit sie die
Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften optimal miteinbeziehen und die gewünschte gesellschaftliche Wirkung
erzielen. Auf der Konferenz wurde unter anderem auch über konkrete Unterstützungsmaßnahmen von
Forschungsprojekten diskutiert, die es erleichtern sollen, die wissenschaftlichen Erkenntnisse besser in die Praxis
zu überführen. Dies geschieht etwa durch die stärkere Einbindung von unmittelbar durch die Forschungsergebnisse
Betroffenen, etwa Patient/innen, Kund/innen oder Bürger/innen.
Im nächsten Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission, Horizon Europe, soll in der anwendungsorientierten
Forschung die Einbeziehung der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften in naturwissenschaftlichen und technologischen
Forschungsprojekten forciert werden, etwa in den Bereichen Digitalisierung, Biodiversität, Ernährungssicherheit
oder zu Gesundheitsfragen. Ein Cluster wird sich überdies den Themen Demokratie, Kulturerbe und gesellschaftlicher
Wandel widmen - auch hier erwartet man sich eine starke Beteiligung der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften.
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