Erster Programmpunkt Cyber Valley in Tübingen – Schwerpunkte der Reise sind Forschung,
Elektromobilität, Wirtschaft und die Zukunft Europas.
Tübingen/Stuttgart/Wien (apa/prk) - Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat seinen eintägigen
Besuch am 29. November in Baden-Württemberg begonnen. Dabei wurde er von Ministerpräsident Winfried
Kretschmann auf dem Flughafen Stuttgart herzlich willkommen geheißen. Anschließend fuhren Alexander
Van der Bellen und Winfried Kretschmann nach Tübingen ins Cyber Valley am Max-Planck-Institut, eine der größten
Forschungskooperationen Europas im Bereich künstliche Intelligenz, wo sie von Bernhard Schölkopf begrüßt
wurden.
Nach einer kurzen Präsentation des Cyber Valleys wurde ein 3D-Körperscanner vorgestellt und anschließend
konnten Bundespräsident Van der Bellen und Ministerpräsident Kretschmann den Roboter „Apollo“ begrüßen,
der in der Lage ist, Becher zu sortieren und zu stapeln. Vorgestellt wurde auch eine Gehirn-Computer-Schnittstelle,
wo demonstriert wurde, wie ein virtueller Ball nur mittels Gedanken in einen Korb bewegt weden kann. Für schwerstgelähmte
Patienten kann das eine enorme Hilfe darstellen. Das Start up Deep art zeigte, wie man den Stil eines Gemäldes
mit einem Bild verknüpfen kann, sodass das Bild dann wie ein Gemälde von van Gogh etwa aussieht.
Alexander Van der Bellen zeigte sich sehr interessiert an den Möglichkeiten des maschinellen Lernens, der
artificial intelligence-Forschung. „Das ist ein Forschungsfeld von enormer Bedeutung. Europa muss hier unbedingt
aufholen und sich vernetzen, um mit den USA und China Schritt halten zu können. Es gelingt jedenfalls hier
in Tübingen Großartiges und es gibt auch Vernetzungen mit Wien. Spitzenforschung kann jedenfalls heute
nur international funktionieren.“
Das international mit großer Aufmerksamkeit beachtete Projekt wurde im Dezember 2016 in Partnerschaft des
Max-Planck-Institus für Intelligente Systeme, des Landes Baden-Württemberg, der Unis Stuttgart und Tübingen
sowie der Unternehmen Bosch, Daimler, Porsche, ZF Friedrichshafen und Facebook ins Leben gerufen. Baden-Württemberg
investiert in den kommenden Jahren mehr als 50 Millionen Euro in das Projekt, berichtete Winfried Kretschmann.
Das Cyber Valley ist nicht nur ein internationales Zentrum für Forschung zu Intelligenten Sytemen, sondern
fördert auch Unternehmensgründungen in diesem Bereich, um so von der Grundlagenforschung möglich
rasch zu marktfähigen Anwendungen zu kommen. Wesentliches Element des Projekts ist zudem die Ausbildung von
bis zu 100 Doktorandinnen und Doktoranden.
Die intelligenten Systeme, die im Cyber Valley erforscht und entwickelt werden, sind in der Lage, den Kreislauf
von Wahrnehmung, Verständnis, Handeln und Lernen zu vollziehen. Diese Fähigkeit, die Menschen und Tiere
selbstverständlich beherrschen, ist unabdingbar, um in komplexen, dynamischen Umwelten selbstständig
agieren zu können. Das Ziel des Forschungscluster ist es, vom Vorbild Natur zu lernen und die zugrundliegenden
Steuer- und Regelungsmechanismen von Wahrnehmung, Handeln und Lernen zu verstehen und sie in künstlichen Systemen
nachzubilden.
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