Zweigleisig und elektrifiziert zwischen Wien Erzherzog-Karl-Straße und der neu errichteten
Haltestelle Wien Aspern Nord
Bratislava/Wien (öbb) – Die zwei EU-Hauptstädte Wien und Bratislava wachsen Stück für
Stück zusammen. Unter laufendem Bahnbetrieb wird die Marchegger Ostbahn elektrifiziert und abschnittsweise
zweigleisig ausgebaut. Die gesamten Arbeiten werden noch bis 2023 in Anspruch nehmen. Aber am 30. November
erfolgte bereits ein erster, wichtiger Schritt für eine rasche und sichere Zugverbindung zwischen den beiden
EU-Hauptstädten Wien und Bratislava. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde der Wiener Abschnitt feierlich in Betrieb
genommen. Michaela Huber, Vorstandsdirektorin ÖBB-Personenverkehr AG, Jörg Wojahn, Vertreter der Europäischen
Kommission in Österreich, Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke sowie Gerhard Schödinger,
in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gaben sich die Ehre.
Mit der Fertigstellung des Wiener Abschnitts profitieren Reisende sowie Pendlerinnen und Pendler schon jetzt von
einem besseren Angebot im Nahverkehr: beispielsweise von der Verlängerung der S80 bis Aspern Nord – Wiens
größtem Stadtentwicklungsgebiet. Künftig bieten die ÖBB ihren Fahrgästen zwischen Aspern
Nord und dem Hauptbahnhof Wien werktags einen Halbstundentakt auf der S80; zu den Hauptverkehrszeiten auch zwischen
Hütteldorf und Wien Hauptbahnhof. „Der Streckenausbau ist die Grundlage für die künftige Taktverdichtung.
Durch die Bestellung vom Land Wien und dem VOR für den kommenden Fahrplan bieten wir unseren Fahrgästen
auf der S80 künftig zusätzlich 160.000 Zugkilometer pro Jahr“, erklärt Michaela Huber.
Für die Stadt Wien ist der Ausbau auch essentiell. „Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs rückte Wien vom
Rand wieder mitten ins Zentrum Europas. Die neue Bahnverbindungsstrecke Wien-Bratislava ist nicht nur für
unsere Stadt von großer Bedeutung. Sie bringt zwei Hauptstädte und damit auch ganz Europa näher
zusammen und fördert so die Entwicklung in der gesamten Region“, so Ulli Sima.
Zwei Jahre Bauzeit im Detail
Der Wiener Teilabschnitt reicht von der Haltestelle Erzherzog-Karl-Straße über die Haltestelle Wien
Hirschstetten bis Wien Aspern Nord. Der Startschuss für die umfangreichen Arbeiten erfolgte im September 2016
mit dem offiziellen Spatenstich. In den darauffolgenden 26 Monaten blieb kein Stein auf dem anderen. Die Haltestelle
Hirschstetten wurde in Hochlage neu errichtet, ein neuer Personendurchgang führt nun zur Schule am Contiweg.
Die Eisenbahnkreuzungen auf der Hirschstettner Straße und am Contiweg gehören der Vergangenheit an.
Zwei Unterführungen sorgen jetzt für mehr Sicherheit im Straßen- und Schienenverkehr.
Die Haltestelle Wien Aspern Nord wurde als Verknüpfung mit der Wiener U-Bahn-Linie U2 neu errichtet. Mit der
vollständigen Inbetriebnahme zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 wird eines der größten Stadtentwicklungsgebiete
Europas, die Seestadt Aspern, auch durch die S-Bahn (Linie S80) erschlossen. Die Anrainerinnen und Anrainer profitieren
außerdem von neuen Lärmschutzwänden.
Ausblick auf den Niederösterreichischen Abschnitt
Schon vor der Inbetriebnahme des Wiener Abschnitts haben im August 2018 die Arbeiten in Niederösterreich begonnen.
Das nächste Modul sieht die Elektrifizierung bis zur Staatsgrenze und den abschnittsweise zweigleisigen Ausbau
zwischen den Bahnhöfen Siebenbrunn-Leopoldsdorf und Schönfeld-Lassee vor. Begleitend dazu werden entlang
der gesamten Strecke insgesamt sieben Bahnhöfe modernisiert und barrierefrei ausgestattet. „Wir freuen uns
auf die neue Verbindung nach Bratislava, da nicht nur zwei Kulturstädte enger zusammen rücken. Auch die
niederösterreichische Bevölkerung profitiert nach dem Ausbau von modernen, barrierefreien Bahnhöfen
entlang der Strecke. Auch das P&R-Angebot wird nicht zu kurz kommen“, freut sich Gerhard Schödinger.
Die KundInnen profitieren dann von einer schnelleren Zugverbindung zwischen den beiden EU-Hauptstädten Wien
und Bratislava. Die Fahrzeit von Wien Hauptbahnhof nach Bratislava hl.st. wird von derzeit 66 Minuten auf 40 Minuten
schrumpfen. „Insgesamt stärkt der Ausbau das transeuropäische Netz, da die Strecke auf zwei europäischen
Kernnetzkorridoren liegt: dem Baltisch-Adriatischen Korridor und dem Rhein-Donau-Korridor“, ist Jörg Wojahn
überzeugt.
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB-Konzern
jährlich 459 Millionen Fahrgäste und 115 Millionen Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. Besonders
klimaschonend sind die Bahnreisenden unterwegs. Denn 100 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern.
Die ÖBB gehörten 2017 mit rund 96 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas.
Konzernweit sorgen 41.107 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus (zusätzlich rund 1.900 Lehrlinge) dafür,
dass täglich rund 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns
ist die ÖBB-Holding AG.
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