Abschluss des Interreg-Projekts "Vier Länder Netzwerk" mit Landesrätin
Wiesflecker
Vaduz/Bregenz (vlk) - Die institutionelle Frauen- bzw. Gleichstellungsarbeit hat rund um den Bodensee eine
unterschiedlich lange Tradition. Die Strukturen haben sich in den letzten Jahren in einigen Ländern tiefgreifend
geändert. Mit dem Interreg-Projekt "Vier Länder Netzwerk" wurde dieser Wandel aufgezeigt und
analysiert, zugleich wurden Strukturen und Handlungsfelder der künftigen Zusammenarbeit bestimmt. Zum Abschluss
des Projekts am 29. November im Landesmuseum in Vaduz betonte Landesrätin Katharina Wiesflecker die Notwendigkeit
und den Wert des gemeinsamen Engagements.
Der Ausgangspunkt der länderübergreifenden Zusammenarbeit in der Bodensee-Region in Fragen der Gleichstellung
von Frau und Mann liegt in den 1990er-Jahren. 1997 wurde mit der Drei-Länder-Bodensee-Konferenz ein erstes
grosses gemeinsames Projekt durchgeführt und seit seit 1999 nutzen die Gleichstellungsstellen von Vorarlberg,
Liechtenstein, Graubünden, Konstanz und des Bodenseekreises das Interreg-Programm für die Umsetzung gemeinsamer
Initiativen zum Thema Gleichstellung. Dazu zählen Projekte wie "Jump in" zur Erweiterung der Berufswahl
für Mädchen, "Grenzen überschreiten – Grenzen setzen" zum Thema Gewalt, "Frauenleben
50+", "Drei-Ländergender" zur Implementierung von Gender Mainstreaming in die Verwaltungen
sowie "betrifft:rollenbilder", das den Abbau von Rollenstereotypen zum Ziel hatte, und das erst kürzlich
abgeschlossene "betrifft: Frauen entscheiden".
"Diese Interreg-Projekte wirkten und wirken sich nachhaltig positiv auf die Arbeit der Gleichstellung in den
vier Ländern aus", betonte Landesrätin Wiesflecker.
Vortrag zur UNO-Frauenkonvention
Für den Abschluss des Projekts "Vier Länder Netzwerk" konnten die Veranstalterinnen eine ausgewiesene
Expertin aus dem Bereich Gleichstellung auf nationaler und internationaler Ebene als Vortragende gewinnen, die
Schweizer Rechtsanwältin Patricia Schulz, Mitglied des UN-Fachausschusses zum UNO-Übereinkommen zur Beseitigung
jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) und ehemalige Direktorin des Eidgenössischen Büros für
die Gleichstellung von Frau und Mann. Sie sprach zum Thema "Rechte der Frauen in einer globalisierten Welt
– Der Blick aus dem CEDAW-Ausschuss, seiner Arbeit und seinen Herausforderungen". In ihrem Vortrag zeigte
Patricia Schulz auf, welche Aufgaben der UNO-Ausschuss wahrnimmt, welche Rolle den Nichtregierungsorganisationen
in der Arbeit des Ausschusses zukommt und mit welchen Herausforderungen die UNO aktuell konfrontiert ist.
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