LHStv.in Schaunig: Mehr Effizienz und internationale Wettbewerbsfähigkeit in der Bauwirtschaft
durch digitales planen, bauen und betreuen
Klagenfurt (lpd) - Ob Unterstützung der Arbeitsvorbereitungen, das Erstellen des Bauzeitplanes oder
die visuellen Unterstützung bei Baustellenbesprechungen – das Building Information Modeling (BIM) – ist die
Antwort der Bauwirtschaft auf die rasante Digitalisierungsentwicklung. Aus diesem Anlass luden die Landes- und
Straßenbaudirektoren Österreich – (Gestrata) am 29. November in den „Plattenwirt“ an den Wörthersee.
Zu Wort kamen Expertinnen und Experten des BIM in Theorie und Praxis, die das ungeheure Potenzial, das in der neuen
Methode schlummert und den Arbeitswandel, der durch BIM eingeläutet wird, erläuterten. Eröffnet
wurde die Sitzung durch Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig und Bürgermeister, LAbg. Herbert Gaggl.
„Die Digitalisierung wird als die nächste große Revolution unserer wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse
gesehen. Ein Blick durch die Branchen zeigt, dass die Digitalisierung bewährte Traditionen auf den Kopf stellen
kann. Damit einhergehend hat sie tief greifende Auswirkungen auf unsere Arbeitsbedingungen, unsere Lebensumstände
und unser gesellschaftliches Umfeld“, so Schaunig in ihren Grußworten und weiter: „Deshalb ist es – bei jeder
neuen digitalen Technologie – entscheidend, die Potenziale zu erkennen, die Chancen bestmöglich zu nützen
und die Risiken möglichst zu vermeiden bzw. gering in ihren Auswirkungen zu halten.“
Eine eindeutige Definition beziehungsweise Beschreibung des Begriffs Building Information Modeling (BIM) konnte
sich bisher in der Fachliteratur nicht durchsetzen. Die Interpretation und Auslegung dieses Begriffes hängt
sehr stark vom Standpunkt bzw. der Herangehensweise der Projektbeteiligten ab. Die Planer, die ausführenden
Unternehmen, die staatliche Organisationen und die Softwareanbieter haben jeweils ihren eignen Blickwinkel in Bezug
auf BIM. Während eine zulässige Definition eher die Sicht auf die Gebäudedaten betont, legen andere
Definitionen den Fokus verstärkt auf Prozesse, die am Entstehen und Verändern dieser Daten beteiligt
sind. Eine allgemeine Definition für BMI könnte lauten: Bauwerke werden zunächst als durchgängiges,
virtuelles Gebäudedatenmodell in mehreren Dimensionen (3D-Geometrie, Materialien, Zeit, Kosten u.a.) erstellt,
bevor sie real gebaut werden.
Konkretes Beispiel aus der BMI-Praxis in Kärnten ist der Bau des Karawankantunnel – hier wird BMI in einem
Pilotprojekt bereist umgesetzt. Beim Tunnel werden die Portalbauwerke und der Innenausbau des Tunnels inklusive
Ausrüstung modelliert. „Hier wird über BMI versucht die Qualität der Planung zu steigern, was in
weiterer Folge zu höherer Kostensicherheit in Erbauung und Erhaltung führt“, so Schaunig. Außerdem
werden laufend Erkenntnisse über zukünftige Ressourcen und Herausforderungen durch das Arbeiten mit BMI
gesammelt, denn, so Schaunig, viele zukünftige Technologien und Anwendungen seien heute noch gar nicht abschätzbar.
Treibende Kraft hinter dem BMI- Karawankentunnelprojekt ist die ASFINAG, die BMI als essentielles Zukunftsthema
versteht und von Planung über Projektabwicklung bis zur Erhaltung von Bauwerken klar ersichtliche Vorteile
und Nutzen für die Branche erkennt. Sabine Hruschka, Projektleiterin Hochbau im Asifinag-Baumanagement wurde
eingeladen, aus der Praxis des BMI zu referieren. Ebenfalls mit einem Vortrag vor Ort waren die Vorstände
der Strabag-Jens Hoffmann, Reinhard Kerschner und Peter Krammer, mit Impulsen zur BMI-Digitalisierung im Straßenbau.
Die theoretischen, wissenschaftlichen Aspekte von BMI, wurden von Jörg Störzl, Hochschullehrer an der
FH Kärnten für Architektur, Bauingenieurswesen und nachhaltiges Baumanagement, abgedeckt.
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