BIM – Digitalisierung im Bauwesen

 

erstellt am
30. 11. 18
13:00 MEZ

LHStv.in Schaunig: Mehr Effizienz und internationale Wettbewerbsfähigkeit in der Bauwirtschaft durch digitales planen, bauen und betreuen
Klagenfurt (lpd) - Ob Unterstützung der Arbeitsvorbereitungen, das Erstellen des Bauzeitplanes oder die visuellen Unterstützung bei Baustellenbesprechungen – das Building Information Modeling (BIM) – ist die Antwort der Bauwirtschaft auf die rasante Digitalisierungsentwicklung. Aus diesem Anlass luden die Landes- und Straßenbaudirektoren Österreich – (Gestrata) am 29. November in den „Plattenwirt“ an den Wörthersee. Zu Wort kamen Expertinnen und Experten des BIM in Theorie und Praxis, die das ungeheure Potenzial, das in der neuen Methode schlummert und den Arbeitswandel, der durch BIM eingeläutet wird, erläuterten. Eröffnet wurde die Sitzung durch Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig und Bürgermeister, LAbg. Herbert Gaggl.

„Die Digitalisierung wird als die nächste große Revolution unserer wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse gesehen. Ein Blick durch die Branchen zeigt, dass die Digitalisierung bewährte Traditionen auf den Kopf stellen kann. Damit einhergehend hat sie tief greifende Auswirkungen auf unsere Arbeitsbedingungen, unsere Lebensumstände und unser gesellschaftliches Umfeld“, so Schaunig in ihren Grußworten und weiter: „Deshalb ist es – bei jeder neuen digitalen Technologie – entscheidend, die Potenziale zu erkennen, die Chancen bestmöglich zu nützen und die Risiken möglichst zu vermeiden bzw. gering in ihren Auswirkungen zu halten.“

Eine eindeutige Definition beziehungsweise Beschreibung des Begriffs Building Information Modeling (BIM) konnte sich bisher in der Fachliteratur nicht durchsetzen. Die Interpretation und Auslegung dieses Begriffes hängt sehr stark vom Standpunkt bzw. der Herangehensweise der Projektbeteiligten ab. Die Planer, die ausführenden Unternehmen, die staatliche Organisationen und die Softwareanbieter haben jeweils ihren eignen Blickwinkel in Bezug auf BIM. Während eine zulässige Definition eher die Sicht auf die Gebäudedaten betont, legen andere Definitionen den Fokus verstärkt auf Prozesse, die am Entstehen und Verändern dieser Daten beteiligt sind. Eine allgemeine Definition für BMI könnte lauten: Bauwerke werden zunächst als durchgängiges, virtuelles Gebäudedatenmodell in mehreren Dimensionen (3D-Geometrie, Materialien, Zeit, Kosten u.a.) erstellt, bevor sie real gebaut werden.

Konkretes Beispiel aus der BMI-Praxis in Kärnten ist der Bau des Karawankantunnel – hier wird BMI in einem Pilotprojekt bereist umgesetzt. Beim Tunnel werden die Portalbauwerke und der Innenausbau des Tunnels inklusive Ausrüstung modelliert. „Hier wird über BMI versucht die Qualität der Planung zu steigern, was in weiterer Folge zu höherer Kostensicherheit in Erbauung und Erhaltung führt“, so Schaunig. Außerdem werden laufend Erkenntnisse über zukünftige Ressourcen und Herausforderungen durch das Arbeiten mit BMI gesammelt, denn, so Schaunig, viele zukünftige Technologien und Anwendungen seien heute noch gar nicht abschätzbar.

Treibende Kraft hinter dem BMI- Karawankentunnelprojekt ist die ASFINAG, die BMI als essentielles Zukunftsthema versteht und von Planung über Projektabwicklung bis zur Erhaltung von Bauwerken klar ersichtliche Vorteile und Nutzen für die Branche erkennt. Sabine Hruschka, Projektleiterin Hochbau im Asifinag-Baumanagement wurde eingeladen, aus der Praxis des BMI zu referieren. Ebenfalls mit einem Vortrag vor Ort waren die Vorstände der Strabag-Jens Hoffmann, Reinhard Kerschner und Peter Krammer, mit Impulsen zur BMI-Digitalisierung im Straßenbau. Die theoretischen, wissenschaftlichen Aspekte von BMI, wurden von Jörg Störzl, Hochschullehrer an der FH Kärnten für Architektur, Bauingenieurswesen und nachhaltiges Baumanagement, abgedeckt.

 

 

 

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