Mehr als 1.000 Einsatzkräfte proben den Ernstfall – LH Mikl-Leitner und Bürgermeister
Ludwig über die bundesländer-übergreifende Übung „Donauhochwasser“
Wien/Linz/St. Pölten (nlk) - Die drei Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich
und Wien proben am 30. November den Ernstfall: Simuliert wird eine Hochwasser-Katastrophe größeren
Ausmaßes als im Jahr 2013. Die Übung ist die größte Donauhochwasser-Übung in der österreichischen
Geschichte. Mehr als 1.000 Einsatzkräfte sind involviert, hunderte Szenarien werden geprobt. Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner und der Wiener Bürgermeister Landeshauptmann Michael Ludwig informierten am Vormittag
gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der Blaulicht- und Einsatzorganisationen im Zuge einer Pressekonferenz
in Korneuburg über den Übungsablauf.
Die Landeshauptfrau bedankte sich zunächst bei allen Verantwortungsträgern für die Vorbereitung
der „größten Donauhochwasser-Übung, die es jemals gegeben hat“. Sie erinnerte an die Hochwässer
in den Jahren 2002 und 2013, die damals gesammelten Erfahrungen seien auch in die sehr realitätsnahe Übung
eingearbeitet worden. Im Ernstfall gehe es um Sekunden, und daher sei es wichtig, „dass Informationskanäle
und Alarmierungen so rasch wie möglich funktionieren“. Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Bundesländer
entlang der Donau sei daher besonders wichtig, betonte sie.
Auch Bürgermeister Ludwig bedankte sich bei allen Mitwirkenden, der Katastrophenschutz sei „ein gemeinsames
Anliegen“. Im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz in Wien verwies er auf die Donauinsel, die „eine der beeindruckendsten
Einrichtungen im Bereich des Hochwasserschutzes“ sei. Bei Katastropheneinsätzen sei es wichtig, „dass wir
über Bundesländer-Grenzen hinweg unsere Kräfte bündeln“.
Bei der „Stabsrahmenübung mit Echteinlagen“ sieht das Drehbuch hunderte Szenarien – vom Errichten mobiler
Dämme bis zum Zugsunglück – vor, die von Schärding in Oberösterreich bis ins niederösterreichische
Hainburg beübt werden: Die Donau tritt vom Bezirk Schärding bis Hainburg über die Ufer, eine Flutwelle
schwappt über das Land. Auf der Linzer Traunbrücke entgleist ein Güterzug, seine giftige Fracht
fließt ins Wasser. Treibgut schlägt ins Tanklager Korneuburg ein, wo drei Millionen Liter Diesel gelagert
sind. Die Westbahnstrecke ist unterbrochen, weil die Eisenbahnbrücken vom Donaustrom bedroht sind. Und dann
kommt es auch noch zu einer Explosion in einer Chemiefabrik.
Die Szenarien werden dabei teilweise virtuell, teilweise real durchgespielt. Die Katastrophenschutzbehörden
üben Hand in Hand mit Feuerwehr, Polizei und Rettungsorganisationen sowie mit den Spezialisten des Bundesheeres.
Neben den Kraftwerks- und Dammbetreibern wirken auch Verkehrs-, Energie- und Telekommunikationsunternehmen an der
großangelegten Hochwasser-Übung mit, um die Zusammenarbeit, Meldewege und Schnittstellen zu trainieren.
Die Gesamtübungsleitung mit den Übungsleitern der Länder, Ministerien, Einsatzorganisationen und
Unternehmen befindet sich beim Rathaus in Wien. Außerdem gibt es sogenannte Landesübungsleitungen: für
Oberösterreich im Landhaus in Linz, für Niederösterreich in der NÖ Landes-Feuerwehrschule in
Tulln. Die Länder, die gesetzlich für den Katastrophenschutz zuständig sind, binden bei der Übung
auch das Innen-, Verkehrs-, Nachhaltigkeits- und Verteidigungsministerium ein.
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