Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Quartalsrechnung des WIFO wuchs die heimische Wirtschaft im III.
Quartal 2018 gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent (II. Quartal +0,6 Prozent). Trotz leichter Abschwächung
bleibt das Wachstum solide, mit positiven Impulsen aus dem Inland (Konsum- und Investitionsnachfrage) und Ausland.
Die Industriekonjunktur verlor zuletzt an Schwung, während die Bauwirtschaft und die Dienstleistungen weiterhin
robust expandierten.
Das österreichische Bruttoinlandsprodukt wuchs im III. Quartal um 0,4 Prozent gegenüber der Vorperiode.
Damit schwächte sich die starke konjunkturelle Dynamik aus dem 1. Halbjahr leicht ab (I. Quartal +0,8 Prozent,
II. Quartal +0,6 Prozent).
Das unbereinigte BIP lag im III. Quartal um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Gegenüber
der Schnellschätzung von Ende Oktober gab es einen leichten Revisionsbedarf nach unten (-0,2 Prozentpunkte
im Vorjahresvergleich, -0,1 Prozentpunkt im Vorquartalsvergleich).
Saison- und arbeitstagsbereinigt (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe) betrug das Wachstum in Österreich
0,3 Prozent und war damit ebenso hoch wie in der EU 28 und leicht höher als im Euro-Raum (+0,2 Prozent).
Trotz der leichten Abschwächung bleibt die wirtschaftliche Dynamik in Österreich weiterhin robust;
das Wachstum wurde von allen Nachfragekomponenten getragen. Die Investitionstätigkeit der heimischen
Unternehmen verlief weiterhin gut, vor allem die Bauinvestitionen wurden abermals kräftig ausgeweitet. Die
Ausrüstungsinvestitionen stiegen hingegen im III. Quartal nur noch moderat; hier wurde die Nachfrage nach
Maschinen eingeschränkt, jene nach Fahrzeugen stagnierte nahezu.
Die Ausgabenbereitschaft der privaten Haushalte verlief weiterhin solide: die Konsumausgaben expandieren
mit 0,3 Prozent zwar etwas schwächer als zuletzt, hier war eine Einschränkung im Bereich der dauerhaften
Konsumgüter zu beobachten (Pkw-Neuzulassungen im III. Quartal -18,3 Prozent bei den privaten Haushalten;
Stichwort neue Abgasnorm und neuer, verschärfter Messzyklus). Die öffentlichen Konsumausgaben wurden
um 0,4 Prozent ausgeweitet.
Auch der Außenhandel leistete im III. Quartal abermals einen positiven Wachstumsbeitrag: die Exporte expandierten
mit 0,7 Prozent stärker als die Importe (+0,4 Prozent). Sowohl bei den Exporten als auch bei den Importen
nahm die Wachstumsdynamik im Jahresverlauf leicht ab.
Die Industriekonjunktur verlor zuletzt ebenfalls etwas an Schwung. Die Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung
stieg im III. Quartal um 0,2 Prozent (II. Quartal +0,8 Prozent). In der Bauwirtschaft hielt hingegen die
positive Grunddynamik weiterhin an (+0,6 Prozent nach +0,7 Prozent im II. Quartal). Ebenso unterstützten
die Marktdienstleistungen das Wirtschafswachstum. Die Wertschöpfung im Bereich Beherbergung und Gastronomie
expandierte mit 1,2 Prozent abermals stark. Aufgrund der Einschränkung der Nachfrage nach dauerhaften Konsumgütern
sowie einer aufgrund des milden Wetters mäßigen Umsatzentwicklung im Einzelhandel, war im Handel insgesamt
eine Wachstumsverlangsamung zu beobachten (+0,2 Prozent nach +0,4 Prozent im II. Quartal).
|