Landeshauptmann und Landtagspräsident Sonderegger diskutierten mit Jugendlichen über
Entwicklungsperspektiven für die Europäische Union
Feldkirch/Bregenz (vlk) - "Europa gestalten und weiterentwickeln": Unter diesem Titel haben am
29. November Jugendliche mit Entscheidungsträgerinnen und -trägern verschiedener Politikebenen über
die Zukunft des Kontinents diskutiert. Zur Veranstaltung ins Alte Hallenbad eingeladen hatten die Bundesjugendvertretung
(BJV) und das Land Vorarlberg. Landeshauptmann Markus Wallner und Landtagspräsident Harald Sonderegger waren
sich darin einig, dass die europäischen Regionen zukünftig ein stärkeres Gewicht bekommen sollten.
"So kann verloren gegangenes Vertrauen in die EU und ihre Institutionen zurückgewonnen und ein Mehr an
Bürgernähe erreicht werden", unterstrich der Landeshauptmann.
In der Diskussion um die künftige Ausgestaltung der Europäischen Union, die mit Vorlage des Weißbuchs
zur Zukunft Europas im Frühjahr 2017 deutlich an Fahrt aufgenommen hat, sei es wichtig, der Jugend gebührendes
Gehör zu schenken, stellte Landeshauptmann Wallner bei der Veranstaltung klar: "Es ist schließlich
die junge Generation, die zukünftig die Verantwortung für den Kontinent tragen wird. Schon deshalb sollten
ihr alle politischen Entscheidungsebenen in der Debatte aufmerksam zuhören". Was die Weiterentwicklung
Europas angeht, sprach sich Wallner für eine stärker subsidiär ausgerichtete Aufgabenverteilung
aus: "Wir brauchen ein Europa der starken Regionen. Die Union soll sich auf die großen Themen wie den
Grenzschutz, die Sicherheit und die Finanzpolitik konzentrieren".
Regionale Ebene sagt klar "Ja" zu Europa
Landtagspräsident Harald Sonderegger, Mitglied im Ständigen Ausschuss der Konferenz der Europäischen
Regionalen Gesetzgebenden Parlamente, kurz CALRE, und seit kurzem Vizepräsident in der Kammer der Regionen,
plädierte ebenfalls für eine Aufwertung der Regionen: "Eine stärkere Einbeziehung der Regionalparlamente
ist ein Schlüsselfaktor für mehr Bürgernähe und Effizienz". Die regionale Ebene sage ganz
klar "Ja" zu Europa, unterstrich Sonderegger: "Aber aus unserer Perspektive wird weder ein generelles
'Mehr' noch ein generelles 'Weniger' an Europa, noch eine Fortsetzung des Status quo die Lösung für Europa
sein. Vielmehr benötigt Europa unserer Meinung nach ein differenziertes Szenario, das sich konsequent am Subsidiaritätsprinzip
orientiert und dessen Regelungen echten Mehrwert schaffen. Unser Europa muss auf die Bedürfnisse und Sorgen
der Menschen eingehen und damit nahe an den Menschen sein. Es soll vor allem ein Europa sein, das verständlich
und nachvollziehbar agiert." Als oberster Vertreter des Landesparlaments hielt er fest, dass alle im Vorarlberger
Landtag vertretenen Fraktionen eindeutig pro-europäisch ausgerichtet sind.
Dank an Bundesjugendvertretung
Für die Durchführung der Europa-Diskussionsveranstaltungen bedankten sich Wallner und Sonderegger bei
der Bundesjugendvertretung mit dem Lustenauer Christian Zoll an der Spitze. Die Interessenvertretung von Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen greift im Zeitraum der österreichischen Ratspräsidentschaft sowie
in den Monaten vor der Europawahl verstärkt das Thema Europa auf, um eine Auseinandersetzung mit der europäischen
Idee und den europäischen Werten zu forcieren. "Unsere Demokratie braucht engagierte und informierte
junge Menschen. Denn nur wer informiert ist, kann seine demokratische Verantwortung sinnvoll und nachhaltig wahrnehmen",
betonte der Landtagspräsident.
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