Wien Energie präsentiert Zukunftsstudie für CO2-freies Wien in Brüssel – Konkrete
Projekte bereits in Umsetzung – Zusammenspiel aus Politik, Wirtschaft und Industrie notwendig
Brüssel/Wien (wien energie) - Wien kann bis 2050 klimaneutral sein, wenn alle relevanten Partner an
einem Strang ziehen. Das zeigt die von Wien Energie beauftragte und im Frühjahr 2018 veröffentlichte
ecofys-Studie zur Energiezukunft der Stadt. Wiener Stadtwerke- Generaldirektor Stv. Peter Weinelt und Wien Energie-Geschäftsführer
Michael Strebl präsentierten diese Machbarkeitsstudie für Wien am 29. November in Brüssel vor
hochrangigen Vertretern der EU-Kommission und weiteren europäischen Stakeholdern. Auch die EU-Kommission veröffentlichte
am 28. November eine neue langfristige Klimastrategie. In dieser fordert die EU-Kommission ein CO2-freies
Europa bis 2050. Der urbane Raum spielt bei der Dekarbonisierung eine entscheidende Rolle.
"Wien ist eines der dynamischsten Ballungsgebiete Europas. Das bedeutet große Herausforderungen für
Energieversorgung, Mobilität und Klimaschutz. Ohne den Großraum Wien werden wir in Österreich die
Klimaziele nicht erreichen. Die Wiener Stadtwerke leisten mit ihren Investitionen in Innovationen und Versorgungssicherheit
einen entscheidenden Beitrag, damit Wien weiterhin die lebenswerteste Stadt der Welt bleibt", so Peter Weinelt,
Stv.-Generaldirektor der Wiener Stadtwerke.
"Wien Energie geht voran. Wir haben mit der ecofys-Studie einen konkreten Fahrplan in der Hand, wie wir die
CO2-Emissionen in Wien bis 2050 massiv reduzieren können", sagt der Vorsitzende der Wien Energie-Geschäftsführung
Michael Strebl. "Wir wissen als Österreichs größter regionaler Energieversorger und Energiedienstleister
um unsere Verantwortung für die nächsten Generationen und setzen schon heute wesentliche Projekte in
den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität um, die dabei helfen, dass Wien klimaneutral wird."
Zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die Verkehrs- und Wärmewende das größte Potenzial zur Dekarbonisierung
bietet. Somit muss die Dekarbonisierung des Energiesystems über die Umstellung auf erneuerbaren Strom hinausgedacht
und über den gesamten Energiebedarf in den Sektoren Wärme, Mobilität und Strom geplant, gesteuert
und umgesetzt werden. Das erfordert eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund, Ländern, Gemeinden, Wirtschaft
und Industrie.
Fernwärme als Basis für emissionsfreie Wärmeversorgung der Stadt
Um die zentrale Wärmeversorgung Wiens künftig emissionsfrei zu gestalten, ist eine Umstellung auf
regenerative Fernwärme notwendig, so die ecofys-Studie. Geothermie und Großwärmepumpen bieten hierfür
das größte Potenzial. "Die Wärmeversorgung von Wien ist heute bereits sehr umweltfreundlich.
Wir nutzen etwa Abwärme aus den Müllverbrennungsanlagen oder anderen Industriebetrieben. Ein Vorzeigeprojekt
für hochmoderne, innovative Wärmeversorgung ist die leistungsstärkste Großwärmepumpe
Mitteleuropas in Simmering. Diese Anlage wird zukünftig 25.000 Wiener Haushalte sicher und zuverlässig
mit Fernwärme versorgen und dabei 40.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen", so Strebl.
Zum Thema Geothermie läuft derzeit in Kooperation mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft das Forschungsprojekt
GeoTief Wien zur Erkundung möglicher Potenziale für umweltfreundliche Energie aus Erdwärme.
Ausbau der Photovoltaik im urbanen Raum
Bei Strom wird Photovoltaik künftig die wichtigste erneuerbare Energiequelle in Wien. Zur Zielerreichung
muss der Ausbau massiv forciert werden, sowohl von Dachanlagen auf Ein- und Mehrparteienhäusern als auch von
Freiflächenanlagen, zum Beispiel auf Betriebs- oder Verkehrsflächen. Darüber hinaus müssen
die Wind- und Wasserkraftpotenziale in Österreich, ökologisch und gesellschaftlich vertretbar, voll genutzt
werden. Sektorkopplung ist ein wesentlicher Schlüssel zum Umgang mit der volatilen Produktion aus Sonne und
Wind sowie zur Stromnetzstabilisierung.
Um die Mobilität der Zukunft nachhaltig zu gestalten, muss ein grundsätzlicher Wechsel vom motorisierten
Individualverkehr hin zu einer verstärkten Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, des Fahrrads sowie
mehr Fußwegen erfolgen. Für den PKW- und leichten Nutzfahrzeugverkehr ist ein Umstieg auf Elektromobilität
erforderlich. Mit rund 900 E-Ladestellen ist der Großraum Wien bereits heute unter den Top 10 Städten
Europas. Bis 2020 schafft Wien Energie mit dem Bau 1.000 öffentlicher E-Ladestellen ein flächendeckendes
Basis-Ladenetz. Kein Punkt im Wiener Stadtgebiet wird dann mehr als 400 Meter von einer Ladestelle entfernt sein.
Kräftige Investitionen für Umsetzung
Wien Energie investiert in den nächsten fünf Jahren rund 870 Millionen Euro in Versorgungssicherheit,
Erneuerbare Energielösungen, Innovation und Digitalisierung. Davon fließen allein 100 Millionen Euro
in den Ausbau der Solarkraft, 15 Millionen Euro in den Bau von 1.000 neuen öffentlichen Ladestellen in der
Stadt und weitere 120 Millionen Euro in digitale Lösungen und Innovationen.
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