Wien (statistik austria) - Hatten Österreichs Schulen im Schuljahr 2016/17 zum ersten Mal seit zwölf
Jahren wieder ansteigende Besuchszahlen verzeichnet, so ist die Gesamtschülerzahl im abgelaufenen Schuljahr
2017/18 erneut leicht gestiegen. Laut Statistik Austria gab es insgesamt um 1.800 Schülerinnen und Schüler
mehr als im Jahr davor. Aufgrund der starken Zuwanderung in den Jahren 2015 und 2016 gab es vor allem in Volksschulen
mehr Kinder. Die AHS erreichte sowohl in der Unterstufe als auch in der Oberstufe neue Schülerhöchststände.
Volksschulen: zuletzt wieder steigende Schülerzahlen durch Zuwanderung
In Österreichs Volksschulen waren die Besuchszahlen seit Beginn der Jahrtausendwende jedes Jahr rückläufig
und erreichten zehn Jahre später ihren Tiefststand (2000/01: 393.586 Schülerinnen und Schüler, 2010/11:
327.663, -16,7%). Erst 2016/17 stiegen die Schülerzahlen wieder merkbar (auf 335.854). Im abgelaufenen Schuljahr
2017/18 wurde nochmals ein Plus von 3.528 auf 339.382 Kinder verzeichnet. Der Anstieg ist zum Großteil auf
die erhöhte Anzahl ausländischer Kinder nach den verstärkten Wanderungsbewegungen der Jahre 2015
und 2016 zurückzuführen. Berücksichtigt man die Ergebnisse der aktuellen Bevölkerungsprognose,
kann zumindest für die nächsten elf Jahre mit weiterhin steigenden Schülerzahlen in Volksschulen
gerechnet werden.
Sekundarstufe I: Schülerrückgang in NMS, Schülerhöchststand in AHS-Unterstufe
An Hauptschulen und Neuen Mittelschulen (NMS) wirkte sich die rückläufige Anzahl an Volksschulabgängerinnen
und -abgängern der vergangenen Jahre, aber auch der verstärkte Zulauf zur AHS-Unterstufe entsprechend
aus. 208.045 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2015/16 repräsentierten den niedrigsten Wert
in diesen Schultypen seit 50 Jahren. Zwar wurde im Schuljahr 2016/17 mit 209.388 Besucherinnen und Besuchern erstmals
wieder ein leichtes Plus erreicht (+0,6%), dieser Anstieg war allerdings nur auf den Zuwachs bei ausländischen
Schulkindern zurückzuführen. Im abgelaufenen Schuljahr 2017/18 ging die Zahl auf 207.898 Schülerinnen
und Schüler zurück.
Ein ganz anderes Bild zeigt sich hingegen in der AHS-Unterstufe. Dort erreichte die Besuchszahl im Schuljahr 2017/18
mit 119.591 Schülerinnen und Schülern einen neuen Höchststand. Mittlerweile kommen auf 100 Schülerinnen
und Schüler in der AHS-Unterstufe 174 Kinder in Hauptschulen und Neuen Mittelschulen, vor zehn Jahren waren
es noch 212.
Unterschiedliche Entwicklungen in der Sekundarstufe II
In der Sekundarstufe II hielten in den meisten Schultypen die Trends der vergangenen Jahre auch im abgelaufenen
Schuljahr 2017/18 an. So bedeuteten in der AHS-Oberstufe die 92.193 Schülerinnen und Schüler wieder einen
neuen Rekordwert (+5,0% im Zehnjahresvergleich).
Im Bereich der berufsbildenden höheren Schulen (BHS) erreichten die Bildungsanstalten für Elementarpädagogik
bzw. Sozialpädagogik mit 12.903 Schülerinnen und Schülern ebenfalls einen neuen Höchststand,
hier beträgt der Zuwachs in den letzten zehn Jahren sogar 38,3%. An technischen und gewerblichen höheren
Schulen wurde die Rekordbesuchszahl mit 64.043 bereits 2015/16 erzielt. 2017/18 gab es – wie auch schon im Jahr
davor – einen leichten Rückgang. Die zuletzt 63.152 Schülerinnen und Schüler bedeuten im Zehnjahresvergleich
aber noch immer ein Plus von 5,4%. An kaufmännischen und wirtschaftsberuflichen höheren Schulen ist die
Schülerzahl wie auch schon in den letzten Jahren weiterhin im Sinken begriffen (-15,5% bzw. -6,1% im Vergleich
zu 2007/08).
Auch Berufsschulen verzeichnen weiterhin rückläufige Schülerzahlen (-15,9% im Zehnjahresvergleich),
während an berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) im letzten Jahr der Schülerrückgang gestoppt
werden konnte.
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