Sechs führende europäische Universitäten rufen ARQUS ins Leben und eröffnen
damit neue Horizonte in der Hochschulzusammenarbeit
Granada/Leipzig/Padua/Vilnius/Lyon/Graz (universität) - Die sechs Gründungsmitglieder vereinen
rund 290.000 Studierende, 22.000 Lehrende und 15.000 technische Mitarbeiter und Verwaltungsangestellte. Jede dieser
Hochschulen ist nicht nur führend an europäischen Projekten und Internationalisierungsprozessen beteiligt,
sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei der regionalen Entwicklung an ihren jeweiligen Standorten.
Am 27. November unterzeichneten die Rektorinnen und Rektoren der Universitäten Granada (Spanien), Graz (Österreich),
Leipzig (Deutschland), Padua (Italien) und Vilnius (Litauen) sowie der Präsident der Université de
Lyon (Frankreich) in Brüssel eine Vereinbarung zur Gründung der europäischen Hochschulallianz ARQUS,
mit deren Hilfe sie eine tiefgreifendere Vernetzung in Forschung und Lehre, sowie in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit
und gesellschaftliches Engagement voranbringen möchten. Die sechs Gründungsmitglieder haben sich darauf
verständigt, gemeinsam auf einen durch und durch europäischen Ansatz für die Hochschulbildung hinzuarbeiten,
der unter anderem die schrankenlose Mobilität von Studierenden und Lehrenden, wissenschaftlichen Fachkräften
und anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umfasst und gemeinsame Projekte auf allen Ebenen der Hochschultätigkeit
sowie Initiativen für ein gemeinschaftliches globales Engagement beinhaltet.
Das von der Universität Granada koordinierte ARQUS-Konsortium wird an der Ausschreibung zur Pilotfinanzierung
von "Europäischen Universitäten" teilnehmen, die die Europäische Kommission im Oktober
im Rahmen des Erasmus+ Programms veröffentlicht hat. Die sechs Partneruniversitäten verfügen über
eine langjährige Erfahrung mit gemeinsamen Projekten in verschiedensten Bereichen und heben sich durch ihr
gemeinsames Profil als führende internationale Forschungsuniversitäten mit starkem regionalem Engagement
in mittelgroßen Standorten – großteils - außerhalb von Hauptstädten hervor. "Wir teilen
ein starkes Bekenntnis zu europäischen Grundwerten und zur demokratischen Kultur, die der sozialen Dimension
der Hochschulbildung zugrunde liegen, und zur Förderung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige
Entwicklung", sagte Dorothy Kelly, Koordinatorin des Projekts, in ihrer Präsentation.
Die sechs Partnerhochschulen sind überzeugt, dass sie gemeinsam das Potenzial dazu haben, weitere, schnellere
und entschlossenere Schritte zu gehen, und dass europäische Zusammenarbeit für die Zukunft ihrer Institutionen
von grundlegender Bedeutung ist.
Die ARQUS-Allianz wird ihre Aktivitäten auf der Grundidee der Universität als Raum für persönliche
und berufliche Entwicklung für alle aufbauen und einen erweiterten Zugang und integrative Maßnahmen
für neue vielfältige Studierenden-, Hochschul- und berufsspezifische Gemeinschaften voranbringen. Im
Einklang mit dem jüngsten Projektaufruf der Europäischen Kommission wird ARQUS innovatives Lehren und
Lernen fördern und reagiert somit auf die großen globalen gesellschaftlichen Herausforderungen und Ziele
der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung durch Forschung, Bildung sowie Bereichen Öffentlichkeitsarbeit
und gesellschaftliches Engagement. Es wird sich ferner bemühen, Mehrsprachigkeit im universitären Umfeld
und darüber hinaus zu fördern und ein bereits starkes regionales Engagement der Partnerinstitutionen
voranzubringen, indem es die Menschen klar in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen wird.
Der Name der Allianz leitet sich vom polysemischen lateinischen Begriff arcus/arquus für Bogen ab und veranschaulicht
die starken Fundamente, die das Konsortium legen möchte, um Brücken in eine gemeinsame Zukunft zu bauen.
Darüber hinaus ähnelt die Verteilung der sechs Partner auf der Europäischen Landkarte einem Doppelbogen,
der vom äußersten Südwesten bis zum äußersten Nordosten des Kontinents reicht.
An der feierlichen Unterzeichnung nahmen Vertreterinnen und Vertretern von Universitäten, Ministerien, Botschaften,
der ständigen Vertretungen der sechs Regionen und der beteiligten EU-Mitgliedstaaten, der nationalen Rektorenkonferenzen
sowie anderer Hochschulnetzwerke und -verbände teil. Rektorin Christa Neuper unterstrich dabei: „Die Universität
Graz will sich mit zentralen gesellschaftlichen Themen wissenschaftlich auseinandersetzen, Lösungen aufzeigen
und die Entwicklung ihrer Studierenden zu kritisch denkenden Persönlichkeiten fördern. Das ARQUS-Konsortium
eröffnet den Partner-Universitäten die Möglichkeit, einen ‚gemeinsamen Campus‘ über Grenzen
hinweg zu gestalten. Schrankenlose Mobilität und eine intensive internationale Zusammenarbeit lassen neue
Ideen entstehen und sichern gleichzeitig die ständige Weiterentwicklung der Qualität in Forschung, Lehre
und Management.“
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