Tiroler Landesregierung beschließt Wohnpaket mit drei Schwerpunkten für mehr Unterstützung
Innsbruck (lk) - Bereits im September des heurigen Jahres hat die Tiroler Landesregierung im Rahmen ihrer
Klausur in Osttirol mit dem neuen, landesweiten Mietunterstützungsmodell den ersten von drei Schritten eines
umfassenden Wohnpaketes in die Wege geleitet. Nun wurden mit der Erhöhung der Wohnbauförderung und der
Fortsetzung der einkommensunabhängigen Sanierungsoffensive Schritt 2 und 3 des millionenschweren Paketes für
bezahlbares Wohnen in Tirol beschlossen. Im Anschluss an die Regierungssitzung vom 27. November informierten LH
Günther Platter, LHStvin Ingrid Felipe und Wohnbaulandesrätin Beate Palfrader, dass dieses umfangreiche
Wohnpaket mit 1. Jänner 2019 in Kraft tritt.
„Wohnen ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Deshalb haben wir gleich zu Beginn dieser Regierungsperiode ein
Wohnpaket geschnürt, um das Wohnen in Tirol leistbarer zu machen“, erklärte der Landeshauptmann in der
Regierungspressekonferenz. „Im Jahr 2018 schüttet das Land Tirol rund 289 Millionen Euro für bezahlbares
Wohnen aus. Mit den nunmehrigen Beschlüssen werden ab kommendem Jahr nochmals über 37 Millionen Euro
zusätzlich zur Verfügung gestellt“, freut sich LRin Palfrader.
Erster Schwerpunkt: Mietunterstützungsmodell NEU
Wie bereits im Herbst dieses Jahres angekündigt, stellt das Land Tirol zusätzlich 7,2 Millionen Euro
jährlich für das Mietunterstützungsmodell NEU zur Verfügung. „Ab kommendem Jahr verbessern
wir die Mietunterstützung massiv und machen diese sozial treffsicherer. Vor allem für Familien wird die
Mietunterstützung stark erhöht“, informiert Wohnbaulandesrätin Palfrader. Neben einer tirolweit
einheitlichen Wartezeit werden vor allem die so genannten Freibeträge erhöht. Ab kommenden Jahr kann
der Bezieher oder die Bezieherin um 80 Euro mehr, also insgesamt 1.040 Euro netto im Monat, verdienen und gleichzeitig
noch die volle Mietunterstützung bis zu 250 Euro pro Monat (als Einzelperson und abhängig von der Gemeinde)
erhalten. Zudem wird die Kostenverteilung von derzeit 70 Prozent Land und 30 Prozent Gemeinden auf künftig
80 Prozent Land und 20 Prozent Gemeinden geändert, was einen konkreten Kostenvorteil für die Gemeinden
bedeutet.
Zweiter Schwerpunkt: Erhöhung Wohnbauförderung
Ab 1. Jänner 2019 tritt auch eine neue, erhöhte Wohnbauförderung in Kraft, für die die Landesregierung
zusätzlich 17,6 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Es gibt vor allem für verdichtete Bauweise,
Eigenheime sowie Alten- und Pflegeheime mehr finanzielle Unterstützung. „Mit dieser Unterstützung kann
sich unsere Bevölkerung leichter Eigentum schaffen“, ist LH Platter überzeugt. Eine Familie mit zwei
Kindern, die sich eine Eigentumswohnung kaufen möchte, erhält künftig etwa 11.000 Euro zusätzlich
an Förderung (wenn über Wohnbauförderungskredit finanziert und die Wohnung 110 m² groß
ist). Auch die Errichtung von Alten- und Pflegeheimplätzen wird mit dieser Förderung massiv erleichtert,
da die Unterstützung für die betreibenden Gemeinden spürbar erhöht wird. Zudem wird auch der
Freibetrag der so genannten Wohnbeihilfe, die bei der Finanzierung von wohnbaugeförderten Wohnungen je nach
Einkommen gewährt wird, erhöht. Demnach erhält ein Einpersonenhaushalt mit einem monatlichen Nettoeinkommen
von 1.035 Euro 124 Euro zusätzlich pro Jahr. Die Wohnbeihilfe beträgt bisher durchschnittlich 200 Euro
pro Monat.
Dritter Schwerpunkt: Einkommensunabhängige Sanierungsoffensive 2019
Als weitere Unterstützungsleistung stellt das Land Tirol zusätzliche 12,4 Millionen Euro für die
Sanierungsoffensive zur Verfügung. „Mit der heute beschlossenen Fortsetzung der Sanierungsoffensive unterstützen
wir auch im kommenden Jahr unabhängig vom Einkommen zahlreiche qualitative Verbesserungen im Bereich Wohnen,
etwa Fenster-, Heizungstausch und Dachdämmung. Zudem löst die Sanierungsoffensive jährlich ein Bauvolumen
von rund 150 Millionen Euro aus und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung“, betonte LH Platter.
„Die Sanierungsoffensive bewirkt auch einen klaren Trend hin zu innovativen, klimarelevanten Heizsystemen wie Biomasse
und Solar. Das führt zu einer beachtlichen Reduktion der CO2-Emissionen. So wurden allein in den Jahren 2015
bis 2017 durchschnittlich 18.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart“, freut sich Umweltreferentin LHStvin Ingrid Felipe
über diesen bedeutenden Beitrag für den Klimaschutz in Tirol.
|