Bildungsminister: Wollen mehr Studierende, Lehrer und Lehrlinge bei EU-Austauschprogramm -
Verbreitung von Antisemitismus verhindern
Brüssel/Wien (apa/bmbwf) - "Es ist ein regnerischer Tag in Brüssel, aber ein sonniger Tag
für die Jugend Europas", hat Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) vor Beginn des Bildungsrates
am 26. November 2018 betont. Er sei sehr zuversichtlich, dass es gelingen werde, das Erasmus-Abkommen zu finalisieren.
"Wer Europa selbst erlebt, entwickelt auch so was wie eine europäische Identität", sagte der
Bildungsminister.
Das Programm solle finanziell ausgeweitet werden, diesbezügliche Verhandlungen hätten aber noch nicht
begonnen. Erasmus sei jedenfalls eine wunderbare Erfahrung, um Europa kennenzulernen. "Wir wollen mehr Studierende,
mehr Lehrer, aber vielleicht auch mehr Lehrlinge in das Erasmus-Programm aufnehmen", so Faßmann, der
den Bildungsrat als Ratsvorsitzender leitet.
Beim Mittagessen wollten die Minister dann besprechen, wie die Verbreitung von Antisemitismus in Europa verhindert
werden könne. "Antisemitismus verschwindet nicht einfach in Europa", so Faßmann, Bildungspolitik
könne dagegen etwas tun. Er habe das Thema Antisemitismus auf die Agenda gesetzt, weil er diesbezüglich
ein europäisches Vorgehen für sinnvoll erachte.
Er plädiere hier für eine einheitliche Definition von Antisemitismus, weil nur so "ein gemeinsames
Erkennen und eine gemeinsame statistische Erfassung" erreicht werden könne. "Das ist mir ein wichtiges
Anliegen", so Faßmann. Ihm sei gerade eine Erinnerungspolitik in der Schule ganz wichtig, so Faßmann,
eine Schlussstrich-Debatte lehne er ab. "Wir müssen gerade bei der jüngeren Generation Sensibilität
für Antisemitismus und Antizionismus schaffen."
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