Digitalisierte Wirtschaft erfordert
 neue Formen der Führung

 

erstellt am
10. 12. 18
13:00 MEZ

Deloitte Digital Business Report: Unternehmen brauchen neue Arbeits- und Denkweisen, kontinuierliches Lernen und neue Mitarbeiterförderungsprogramme
Wien (deloitte) - Im zunehmend digitalisierten wirtschaftlichen Umfeld verändern sich die Anforderungen an Führungspersonen grundlegend. Eine gemeinsame Studie von MIT Sloan Management Review und Deloitte zeigt: Je weiter ein Unternehmen in der technologischen Evolution vorangeschritten ist, desto effektiver kann Digital Leadership entwickelt und durch kontinuierliches Experimentieren mit Innovationen schnell auf Veränderungen reagiert werden.

Für den Digital Business Report wurden mehr als 4.300 Führungskräfte in 123 Ländern befragt. Die Studie belegt: Der schnelle Wandel schafft neue Gegebenheiten am Markt, auf die sich Unternehmen einstellen müssen. Dabei unterscheiden sich das digitale und das traditionelle Geschäftsumfeld grundlegend voneinander. Digital reifere Unternehmen etablieren vor allem neue Ansätze für Themen wie Leadership und Lernen.

Innerhalb der Unternehmen schreitet die Entwicklung voran: Insgesamt attestieren 30 % der Studienteilnehmer ihren Unternehmen einen hohen digitalen Reifegrad, weitere 44 % befinden sich mitten im Transformationsprozess. „Viele etablierte Unternehmen haben strategische Schritte gesetzt, um mit dem digitalen Wandel Schritt zu halten. Dabei muss gerade bei der Führung angesetzt werden“, erklärt Gudrun Heidenreich-Perez, Senior Managerin bei Deloitte Österreich.

Aufbau von Digital Leadership
Digital reife Unternehmen haben laut Deloitte ein zentrales Merkmal: Sie verfügen nicht nur bereits über digital affine Führungspersonen, sondern entwickeln solche auch aus den eigenen Reihen. Diese prägen nicht nur die Ziele für die Weiterentwicklung ihrer Organisation, sie schaffen auch ein innovationsförderndes Arbeitsumfeld. Außerdem ermutigen sie Mitarbeiter, alte Denkmuster abzulegen und über bestehende Strukturen hinweg zusammenzuarbeiten.

„Unternehmen mit einem hohen digitalen Reifegrad sind durch ihre technologieaffinen Führungspersonen eher in der Lage, Entscheidungsprozesse über die verschiedenen Ebenen zu verteilen und so einen tiefgreifenden Wandel herbeizuführen“, analysiert Gudrun Heidenreich-Perez.

Digitalisierung schafft Handlungsbedarf
Das veränderte Geschäftsumfeld erfordert neue Denkweisen. 23 % der Befragten nennen das erhöhte Tempo als größten Unterschied zu früher. Dadurch muss schneller gehandelt werden als je zuvor. Häufig sind aber Strukturen und Prozesse dafür noch nicht agil genug.

Arbeitsweise und Kultur müssen geändert werden, um im Wettbewerb bestehen zu können. Die größten Herausforderungen sind dabei laut Studie die Notwendigkeit, mit Neuem zu experimentieren und Risiken einzugehen (20 %), sowie das Einstellen auf Unsicherheit und ständigen Wandel (13 %). Doch auch die Implementierung der richtigen Technologie (12 %) und eine über mehrere Ebenen verteilte Entscheidungsfindung (10 %) sind potenzielle Hürden.

Kontinuierliches Lernen als Schlüssel zum Erfolg
Je weiter Unternehmen in der digitalen Entwicklung sind, desto eher können sie durch Experimentieren und Optimieren auf die Disruption reagieren. Die Erfolge und Misserfolge dieser Experimente helfen, kontinuierliches Lernen zu fördern und Innovationen zu schaffen.

Zugleich zeigt die Studie auch, dass die Mehrheit der Befragten sich zwar fortlaufend weiterbilden muss, dabei aber ihrer Meinung nach zu wenig Unterstützung durch ihr Unternehmen erhält. Nur 34 % geben an, dass sie mit den betriebsinternen Maßnahmen zur Förderung ihrer Skills zufrieden sind. Dabei wären die Mitarbeiter sogar bereit, sich selbst fortzubilden, wenn sie die passende Unterstützung erhalten. So meinen etwa 90 %, dass sie Data Analytics zur Verbesserung ihrer eigenen Leistung nutzen wollen.

„Bei der Personalentwicklung verlässt man sich noch zu oft auf das althergebrachte klassische Training. Dabei kann kontinuierliches Learning-on-the-job viel effektiver sein. Die Bereitschaft dazu ist gerade im mittleren und oberen Management vielfach schon vorhanden. Dieses Potenzial muss genutzt werden“, so Gudrun Heidenreich-Perez abschließend.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at