LH Kaiser vergab Kärntner Menschenrechtspreis 2018 im Spiegelsaal der Landesregierung
– Ausgezeichnet wurden das „Sommerkolleg Bovec“ und der Verein „IniciativAngola“
Klagenfurt (lpd) - Friedensarbeit und gelebte Solidarität standen am 8. Dezember im Mittelpunkt
einer stimmungsvollen Feier im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung. Grund dafür war die Vergabe
des Kärntner Menschenrechtspreises an das „Sommerkolleg Bovec“ und den Verein „IniciativAngola“. Die Auszeichnung
erfolgte durch Landeshauptmann Peter Kaiser. Auffallend war heuer die große Diversität bei den insgesamt
14 Einreichungen.
„Menschenrechte sind nichts Selbstverständliches und Demokratie ist nichts Alltägliches – sie müssen
stets aufs Neue, täglich, stündlich und bei jeder Gelegenheit neu erkämpft werden. Und daher tu
ich es“, betonte Kaiser im Rahmen seiner Festrede. Der Kampf für die Menschenrechte habe in den 25 Jahren,
in denen es diese Auszeichnung nun schon gebe, nichts an Aktualität verloren. „An jedem 10. Dezember sind
vermehrt Appelle für Menschenrechte zu hören, ich wünsche mir noch 364 Tage wie den 10. Dezember“,
so Kaiser.
In seinem Rückblick auf die Entstehung dieses Preises in Kärnten, sagte der Landeshauptmann, dass die
Intention nicht nur der Preis und das „vor den Vorhang holen“ gewesen sei. Dahinter stehe auch ein Menschenrechtsbeirat,
der für die Wahrung der Menschenrechte in Kärnten sorge. Kaiser hob hervor, dass in unserem Bundesland
am 8. Dezember der Menschenrechtspreis und am 10. Dezember der Kärntner Kulturpreis vergeben würden.
„Kultur und Menschenrechte sind untrennbar miteinander verbunden“, betonte der Landeshauptmann und begrüßte
unter den zahlreichen Anwesenden auch den diesjährigen Kulturpreisträger Universitätsprofessor Klaus
Ottomeyer. Besonders betont hat Kaiser die Gemeinsamkeit von Kultur, Kirche, Wissenschaft und Politik in Zusammenhang
mit der Wahrung von Menschenrechten. „In den schweren Zeiten der großen Flüchtlingsströme haben
Menschen aus diesen Bereichen sehr vernünftig und human im Hintergrund gewirkt“, zeigte sich der Landeshauptmann
stolz.
Den Festvortrag „70 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen“, hielt Univ.-Prof.
i.R. Wolfgang Benedek . „Das wichtigste Dokument für die Durchsetzung der Menschenrechte in Europa ist bis
heute die Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten. Sie wurde 1950 unter dem
Einfluss der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte unterzeichnet“, berichtete Benedek und betonte, dass
sich die Durchsetzung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen bis heute als schwierig erweise. „Der lange
Kampf um die Menschenrechte ist nicht beendet: Viele Verträge, Pakte, Konventionen und Einzelaktionen sind
nach wie vor notwendig, um Menschen vor willkürlicher Gewalt zu schützen“, so Benedek.
Die Laudatio für die Menschenrechtspreisträger hielt Bischofsvikar Caritas-Direktor Msgr. Josef Marketz.
Er sagte, dass er das Wirken der beiden Preisträger schon viele Jahre mit Interesse und Wertschätzung
verfolge. Man habe bei der Auswahl sehr lange gerungen und den Preis nun aufgeteilt, auch weil sich die beiden
Preisträger in ihren Visionen und Zielen sehr ähnlich seien. „Die großen Zielsetzungen, die bei
beiden im Mittelpunkt stehen sind die Überwindung von Grenzen zwischen Menschen und Völkern und die Bereitschaft
zu helfen sowie die Absicht ganz bewusst junge Menschen anzusprechen.“ Auch sei bei beiden Projekten die slowenische
Sprache sehr wichtig.
Das „Sommerkolleg Bovec“ ist ein Friedensprojekt für den Raum Slowenien – Friaul – Kärnten und feiert
2018 sein 25-jähriges Jubiläum. Ein Beispiel für gelebte Solidarität und Unterstützung
für benachteiligte Völker durch diverse Projekte und zahlreiche Aktivitäten ist der Verein „IniciativAngola“.
Es werden Jugendprojekte in Afrika unterstützt.
„Der Kärntner Menschenrechtspreis wurde im Jahr 1994 mit dem Ziel ins Leben gerufen, jene Menschen zu würdigen
und ins Rampenlicht zu stellen, die sich mit ihrem persönlichen Einsatz in aller Regel freiwillig, uneigennützig
und fernab der breiten öffentlichen Wahrnehmung der Wahrung der Menschenrechte verschrieben haben“, sagte
Menschenrechtskoordinator Peter Karpf vom Amt der Kärntner Landesregierung. Die Initiative sei vom damaligen
Landtagsabgeordneten Peter Kaiser gekommen und seitdem würdige das Land damit Menschen und Initiativen immer
um den 10. Dezember als Tag der Menschenrechte. Er freute sich über das diesjährig einstimmige Ergebnis
der Jury.
Karpf begrüßte u.a. Nationalratsabgeordnete Sandra Wassermann, die Landtagsabgeordneten Ruth Feistritzer
und Stefan Sandriesser, Landesamtsdirektor-Stellvertreter Markus Matschek, den Bezirkshauptmann Klagenfurt-Land
Johannes Leitner, Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß, Militärkommandant Brigadier Walter Gitschthaler,
den Rektor der Diakonie de La Tour Hubert Stotter und zahlreiche Klagenfurter Stadtpolitiker. Für die musikalische
Umrahmung sorgte der Jugendchor Danica/Mladinski Zbor Danica.
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