Kärntner Menschenrechtspreis verliehen

 

erstellt am
10. 12. 18
13:00 MEZ

LH Kaiser vergab Kärntner Menschenrechtspreis 2018 im Spiegelsaal der Landesregierung – Ausgezeichnet wurden das „Sommerkolleg Bovec“ und der Verein „IniciativAngola“
Klagenfurt (lpd) - Friedensarbeit und gelebte Solidarität standen am 8. Dezember im Mittelpunkt einer stimmungsvollen Feier im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung. Grund dafür war die Vergabe des Kärntner Menschenrechtspreises an das „Sommerkolleg Bovec“ und den Verein „IniciativAngola“. Die Auszeichnung erfolgte durch Landeshauptmann Peter Kaiser. Auffallend war heuer die große Diversität bei den insgesamt 14 Einreichungen.

„Menschenrechte sind nichts Selbstverständliches und Demokratie ist nichts Alltägliches – sie müssen stets aufs Neue, täglich, stündlich und bei jeder Gelegenheit neu erkämpft werden. Und daher tu ich es“, betonte Kaiser im Rahmen seiner Festrede. Der Kampf für die Menschenrechte habe in den 25 Jahren, in denen es diese Auszeichnung nun schon gebe, nichts an Aktualität verloren. „An jedem 10. Dezember sind vermehrt Appelle für Menschenrechte zu hören, ich wünsche mir noch 364 Tage wie den 10. Dezember“, so Kaiser.

In seinem Rückblick auf die Entstehung dieses Preises in Kärnten, sagte der Landeshauptmann, dass die Intention nicht nur der Preis und das „vor den Vorhang holen“ gewesen sei. Dahinter stehe auch ein Menschenrechtsbeirat, der für die Wahrung der Menschenrechte in Kärnten sorge. Kaiser hob hervor, dass in unserem Bundesland am 8. Dezember der Menschenrechtspreis und am 10. Dezember der Kärntner Kulturpreis vergeben würden. „Kultur und Menschenrechte sind untrennbar miteinander verbunden“, betonte der Landeshauptmann und begrüßte unter den zahlreichen Anwesenden auch den diesjährigen Kulturpreisträger Universitätsprofessor Klaus Ottomeyer. Besonders betont hat Kaiser die Gemeinsamkeit von Kultur, Kirche, Wissenschaft und Politik in Zusammenhang mit der Wahrung von Menschenrechten. „In den schweren Zeiten der großen Flüchtlingsströme haben Menschen aus diesen Bereichen sehr vernünftig und human im Hintergrund gewirkt“, zeigte sich der Landeshauptmann stolz.

Den Festvortrag „70 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen“, hielt Univ.-Prof. i.R. Wolfgang Benedek . „Das wichtigste Dokument für die Durchsetzung der Menschenrechte in Europa ist bis heute die Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten. Sie wurde 1950 unter dem Einfluss der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte unterzeichnet“, berichtete Benedek und betonte, dass sich die Durchsetzung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen bis heute als schwierig erweise. „Der lange Kampf um die Menschenrechte ist nicht beendet: Viele Verträge, Pakte, Konventionen und Einzelaktionen sind nach wie vor notwendig, um Menschen vor willkürlicher Gewalt zu schützen“, so Benedek.

Die Laudatio für die Menschenrechtspreisträger hielt Bischofsvikar Caritas-Direktor Msgr. Josef Marketz. Er sagte, dass er das Wirken der beiden Preisträger schon viele Jahre mit Interesse und Wertschätzung verfolge. Man habe bei der Auswahl sehr lange gerungen und den Preis nun aufgeteilt, auch weil sich die beiden Preisträger in ihren Visionen und Zielen sehr ähnlich seien. „Die großen Zielsetzungen, die bei beiden im Mittelpunkt stehen sind die Überwindung von Grenzen zwischen Menschen und Völkern und die Bereitschaft zu helfen sowie die Absicht ganz bewusst junge Menschen anzusprechen.“ Auch sei bei beiden Projekten die slowenische Sprache sehr wichtig.

Das „Sommerkolleg Bovec“ ist ein Friedensprojekt für den Raum Slowenien – Friaul – Kärnten und feiert 2018 sein 25-jähriges Jubiläum. Ein Beispiel für gelebte Solidarität und Unterstützung für benachteiligte Völker durch diverse Projekte und zahlreiche Aktivitäten ist der Verein „IniciativAngola“. Es werden Jugendprojekte in Afrika unterstützt.

„Der Kärntner Menschenrechtspreis wurde im Jahr 1994 mit dem Ziel ins Leben gerufen, jene Menschen zu würdigen und ins Rampenlicht zu stellen, die sich mit ihrem persönlichen Einsatz in aller Regel freiwillig, uneigennützig und fernab der breiten öffentlichen Wahrnehmung der Wahrung der Menschenrechte verschrieben haben“, sagte Menschenrechtskoordinator Peter Karpf vom Amt der Kärntner Landesregierung. Die Initiative sei vom damaligen Landtagsabgeordneten Peter Kaiser gekommen und seitdem würdige das Land damit Menschen und Initiativen immer um den 10. Dezember als Tag der Menschenrechte. Er freute sich über das diesjährig einstimmige Ergebnis der Jury.

Karpf begrüßte u.a. Nationalratsabgeordnete Sandra Wassermann, die Landtagsabgeordneten Ruth Feistritzer und Stefan Sandriesser, Landesamtsdirektor-Stellvertreter Markus Matschek, den Bezirkshauptmann Klagenfurt-Land Johannes Leitner, Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß, Militärkommandant Brigadier Walter Gitschthaler, den Rektor der Diakonie de La Tour Hubert Stotter und zahlreiche Klagenfurter Stadtpolitiker. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Jugendchor Danica/Mladinski Zbor Danica.

 

 

 

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