Lohnsteueraufkommen stieg 2017 um 4,3%,
 Bruttobezüge nahmen um 3,1% zu

 

erstellt am
10. 12. 18
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Im Jahr 2017 gab es laut Auswertung der Lohnsteuerstatistik (vor Arbeitnehmerveranlagung) in Österreich insgesamt 6.955.724 lohnsteuerpflichtige Einkommensbezieherinnen und -bezieher, um 1,4% mehr als 2016. Davon waren 4.524.841 unselbständig Erwerbstätige (+1,8% gegenüber 2016) und 2.430.883 Pensionistinnen und Pensionisten (+0,7%. Wie Berechnungen von Statistik Austria zeigen, stiegen die Bruttobezüge im Vergleich zum Vorjahr um 3,1% auf 194,5 Mrd. Euro. Das Lohnsteueraufkommen (= einbehaltene Lohnsteuer) wuchs mit 26,3 Mrd. Euro im Vergleich zu 2016 um 1,1 Mrd. Euro bzw. 4,3%. Diese Zunahme ist rund ein Drittel so hoch wie der durch die Steuerreform 2016 erreichte Rückgang des Lohnsteueraufkommens von 2015 auf 2016 (von 28,3 Mrd. Euro auf 25,2 Mrd. Euro).

46,3% der unselbständig Erwerbstätigen waren Angestellte
Die größte Gruppe unter den 4,5 Mio. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bildeten die Angestellten (46,3%), knapp zwei Fünftel (38,6%) waren Arbeiterinnen und Arbeiter. Vertragsbedienstete kamen auf einen Anteil von 8,2%, Beamtinnen und Beamte auf 4,0%. 2,4% aller unselbständig Erwerbstätigen waren Lehrlinge, 0,4% hatten sonstige Aktivbezüge vorzuweisen.

Männer stellten die Hälfte aller Lohnsteuerpflichtigen und erhielten 61,2% der Bruttobezüge
50,1% aller Lohnsteuerpflichtigen waren Männer, 49,9% Frauen. Der Anteil der Männer an der Summe der Bruttobezüge betrug mit 61,2% mehr als drei Fünftel (2016: 61,3%), an der Summe der Sozialversicherungsbeiträge 61,7% (2016: 61,7%) und an der insgesamt einbehaltenen Lohnsteuer mit 70,6% fast drei Viertel (2015: 70,7%). Der Männeranteil sank bei den Bruttobezügen und der Lohnsteuer leicht, bei den Sozialversicherungsbeiträgen blieb er unverändert. Von 2015 auf 2016 war der Männeranteil sowohl bei den Bruttobezügen als auch bei den Sozialversicherungsbeiträgen gesunken und bei der Lohnsteuer gestiegen.

Verteilung der Bruttobezüge und der einbehaltenen Lohnsteuer ganzjährig Vollzeitbeschäftigter
Bei Betrachtung der Dezile und der zugehörigen Dezilgruppen der ganzjährig Vollzeitbeschäftigten sieht man die Ungleichverteilung der Bruttobezüge und vor allem der Lohnsteuer. Das 1. Dezil der Bruttobezüge liegt bei 22.860 Euro. Die Steuerpflichtigen der 1. Dezilgruppe kommen auf Bruttobezüge von insgesamt 3.835 Mio. Euro und auf 110 Mio. Euro an einbehaltener Lohnsteuer, was 3,5% der gesamten Bruttobezüge bzw. 0,6% der gesamten einbehaltenen Lohnsteuer entspricht. Das einkommensstärkste Zehntel erzielte Bruttobezüge von insgesamt 27.237 Mio. Euro und bezahlte Lohnsteuer von insgesamt 7.275 Mio. Euro, was mit 24,8% bzw. 41,0% beinahe einem Viertel der Bruttobezüge bzw. mehr als vier Zehntel der insgesamt einbehaltenen Lohnsteuer aller ganzjährig vollzeitbeschäftigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entspricht; es besteht also eine deutliche Konzentration der Bruttobezüge, und vor allem der einbehaltenen Lohnsteuer, bei den oberen Einkommensgruppen.

Vergleicht man die Männer- und Frauenanteile der einzelnen Dezilgruppen mit der Anzahl aller ganzjährig vollzeitbeschäftigten Männer bzw. Frauen, so zeigt sich, dass die Anteile der Männer mit Höhe des Dezils steigen, während der Trend bei den Frauen gegenteilig ist: In der 1. Dezilgruppe befinden sich nur 7,4% der Männer, aber 15,1% der Frauen. In der 5. Dezilgruppe kommen die Männer auf 10,3%, die Frauen auf 9,3% und in der Dezilgruppe mit den höchsten Bezügen ergeben sich Anteile von 12,1% für die Männer und 5,8% für die Frauen.

Auffallend ist auch die relativ große Differenz zwischen Median (40.325 Euro) und Mittelwert (48.330 Euro) der Bruttobzüge, die dadurch bedingt ist, dass der Mittelwert (im Gegensatz zum Median, der gegen "Ausreißer" konsistent ist) durch einige sehr hohe Bezüge stark beeinflusst wird.

Die einbehaltene Lohnsteuer ist jedoch deutlich ungleicher verteilt als die Bruttobezüge. Diese Aussagen über den Grad der Gleichverteilung ermöglichen die Gini-Koeffizienten, die sich aus den sogenannten Lorenzkurven für die Bruttobezüge und die einbehaltene Lohnsteuer aller ganzjährig Vollzeitbeschäftigten errechnen. Für das Berichtsjahr 2017 ergab sich ein Gini-Koeffizient in der Höhe von 0,2999 für die Bruttobezüge insgesamt und von 0,5517 für die insgesamt einbehaltene Lohnsteuer.

Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zur Lohnsteuerstatistik finden Sie hier >

 

 

 

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