Montreal/Linz (jku) - Künstliche Intelligenz revolutioniert Wissenschaft und Wirtschaft. Die führenden
europäischen ForscherInnen auf diesem Gebiet – darunter auch JKU-Experte Sepp Hochreiter – bauen gemeinsam
ein europäisches Forschungsnetzwerk im Bereich künstlicher Intelligenz auf. Am 6. Dezember wurde
offiziell die Gründung einer wissenschaftlichen Gesellschaft angekündigt, die Organisation und Aufbau
von ELLIS übernehmen wird.
Die Konzeption von ELLIS beinhaltet den Aufbau eines Netzwerks zur Durchführung wegweisender Grundlagenforschung,
ein europaweites Promotionsprogramm zur Ausbildung der nächsten Generation von KI-ForscherInnen sowie wesentliche
Impulse zur Nutzung von KI-Technologien zur wirtschaftlichen Entwicklung.
Die Köpfe hinter dem ELLIS-Programm sind das „Who's who“ der KI-Forschung – darunter auch der international
renommierte Spitzenforscher Sepp Hochreiter von der Johannes Kepler Universität Linz. Die von ihm entwickelte
Long Short Term Memory (LSTM) Technologie findet sich weltweit in jedem Handy; derzeit leitet er das AI Lab am
Linz Institute of Technology (LIT). Weitere Gründungsväter von ELLIS sind renommierte KI-ForscherInnen
wie Nicolò Cesa-Bianchi, Zoubin Ghahramani, Cordelia Schmid, Jürgen Schmidhuber, Bernhard Schölkopf,
MaxWelling und viele mehr.
„Die inspirierende europäische akademische Gemeinschaft war für mich die Grundlage meiner wissenschaftlichen
Erkenntnisse zum Deep Learning. ELLIS wird das hohe kreative Potenzial der europäischen Wissenschaftsgemeinschaft
fördern, stärken und so mit Hilfe topaktueller Technologien wie Deep Learning eine europäische Führungsrolle
ermöglichen. Die Chancen für die Wirtschaft sind dadurch enorm – ELLIS soll auch bei der praktischen
Umsetzung dieser Technologien unterstützen“, umreißt Hochreiter die ambitionierten Ziele.
Deep Learning und maschinelles Lernen
ELLIS konzentriert sich auf moderne KI-Ansätze, die im Wesentlichen auf Methoden des maschinellen Lernens
und Deep Learning beruhen. Maschinelles Lernen ermöglicht es Computern, aus Daten und Erfahrungen zu lernen,
wodurch in jüngster Zeit große Fortschritte bei der Lösung lang bestehender Probleme wie maschinellem
Sehen, Spracherkennung und automatischer Übersetzung gemacht wurden. Maschinelles Lernen wird eine zentrale
Technologie auch für selbstfahrende Fahrzeuge und Fortschritte in der Medizin sein.
Vorgestellt wurde die Initiative am 6. Dezember auf der „Neural Information Processing Systems“-Konferenz in Montreal.
Rund 8.500 ExpertInnen tagen zum Thema Maschinelles Lernen. Zum Zeitpunkt der Ankündigung war Montreal auch
Gastgeber einer G7-Konferenz über künstliche Intelligenz.
Wesentlicher JKU-Beitrag
„Die JKU versteht sich seit ihrer Gründung als Schrittmacherin des technologischen Fortschritts. Um diese
Pionierrolle erfüllen zu können, braucht es ein Gespür dafür, welche Entwicklungen für
die Zukunft unserer Gesellschaft wirklich relevant sind. Künstliche Intelligenz ist nicht eines, sondern das
Thema, das uns ganz massiv beschäftigen wird. Es ist eine revolutionäre Technologie, und die JKU hat
darauf, gemeinsam auch mit dem Land OÖ, bereits reagiert. Dass unsere KI-Forschung mit Sepp Hochreiter von
einem der weltweit führenden Experten geprägt wird, macht uns stolz und zuversichtlich, dass die JKU
weiterhin diesen Bereich maßgeblich mitgestalten wird“, so JKU-Rektor Meinhard Lukas.
Schlüsseltechnologie für Wirtschaft
Eine Reihe europäischer Unternehmen unterstützt die Initiative, darunter Audi, AVL, Bayer, Bosch, Greiner,
Porsche, Siemens sowie US-Unternehmen wie Amazon, Facebook, Google, NVIDIA, Qualcomm und das kanadische Start-up
Element AI.
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