Frauenministerin und Vizekanzler setzen Maßnahmen – Planungssicherheit für Beratungsstellen
und Ehrenkodex für den organisierten Sport
Wien (bka/bmoeds) - Gewalt in der Familie ist häufig leider noch ein Tabuthema und in der Gesellschaft
allgegenwärtig. Jeden Tag wird eine von fünf Frauen in Österreich Opfer von Gewalt – meist in der
Familie. 32 Frauen sind heuer schon ermordet worden und es gibt immer mehr Anzeigen wegen Vergewaltigung und sexuellem
Missbrauch.
Gewalt und sexueller Missbrauch werden durch Einzelpersonen in den Sport getragen. Der organisierte Sport hat Opfer
ermutigt sich anzuvertrauen und bietet Vereinen Unterstützung bei Schulungen und Aufklärung an. Standards
für Wertschätzung, Gender Equality, Integrität und Fairness werden in den kommenden Monaten definiert
und in einem Wertekatalog für den Sport zusammengefasst. Ziel der Präventivmaßnahmen ist es, das
Bewusstsein, die Sensibilität und die Achtsamkeit innerhalb des Sports zu erhöhen. Bundesministerin Juliane
Bogner-Strauß und Vizekanzler Heinz-Christian Strache setzen sich daher besonders für Gewaltprävention
und Gewaltschutz ein.
„Die Absicherung des Frauenbudgets und somit jene der Frauen- und Mädchenberatungsstellen ist mir ein besonders
großes Anliegen“, betonte Juliane Bogner-Strauß, Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend.
„Heuer ist es erstmals gelungen, schon im Vorjahr, also 2018, Förderzusagen für die Beratungseinrichtungen
zu treffen und somit Planungssicherheit für alle Frauenberatungseinrichtungen für das kommende Jahr zu
erreichen.“
„Das Bewusstsein, dass sexueller Missbrauch und Gewalt vor Sportvereinen nicht Halt machen, ist im organisierten
Sport erhöht. Ich nehme die Problematik sehr ernst“, betonte Vizekanzler und Sportminister Heinz-Christian
Strache. Gemeinsam mit dem organisierten Sport wird in den kommenden Monaten ein Ehrenkodex erarbeitet. Sportminister
Strache empfiehlt zusätzlich die Einführung der verpflichtenden Vorlage der Strafregisterbescheinigung
„Kinder-und Jugendfürsorge“ bei Personen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.
„Frauen Mut machen, ihr Schweigen zu brechen“
Bundesministerin Bogner-Strauß erläuterte die weiteren Pläne beim Ausbau des Angebots für
Gewaltopfer: „Bis 2022 sollen 100 neue Plätze für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder geschaffen
werden.“ Derzeit wird eine Bedarfserhebung in den Bundesländern durchgeführt und ein Konzept für
den Ausbau der benötigten Plätze erstellt. „Die Politik muss Frauen Mut machen, ihr Schweigen zu brechen,
ihnen Hilfe und Schutz bieten und einen Weg aus der Gewalt möglich machen. Ziel muss es sein, Frauen Stabilität,
Sicherheit und Vertrauen zu geben“, unterstrich die Frauenministerin.
Österreich habe als Vorreiter in Europa vor 20 Jahren per Gesetz Personen, vor allem Frauen und Kinder, vor
Gewalt im familiären Umfeld geschützt. „Am 1. Mai 1997 wurde das Gewaltschutzgesetz erlassen, das klar
machte: Gewalt ist keine Privatsache, sondern eine Straftat. Derzeit werden in der Task Force Strafrecht und Opferschutz
sowohl die Strafrahmen von Gewalt- und Sexualdelikten als auch Opferschutz und aktive Täterarbeit diskutiert“,
schloss Bundesministerin Bogner-Strauß.
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