AUVA-„Back-to-Life-Award“ 2018 vergeben

 

erstellt am
06. 12. 18
13:00 MEZ

Gesundheits- und Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos überreicht Preis an Peter Ecker aus Neckenmarkt
Eisenstadt (blms) - Gerötete und rissige Haut, Bläschen, Juckreiz und blutige Stellen an den Händen – rund 20 Jahre seines Berufslebens litt Peter Ecker aus Neckenmarkt an einer schmerzhaften Hauterkrankung. Als die Krankheit immer schlimmer wurde, musste er schließlich seine Arbeit im Winzerkeller aufgeben - für Peter Ecker eine schwere Entscheidung und gleichzeitig eine zweite Chance. Für seinen engagierten und vorbildhaften Weg zurück ins Leben wurde er am 5. Dezember mit dem AUVA-„Back-to-Life-Award“ für das Burgenland ausgezeichnet. Nach einem langen Leidensweg hat sich Peter Ecker seinen Kindheitstraum erfüllt und die Meisterausbildung zum Berufsimker gemacht. Heute ist er gesund und arbeitet seit sechs Jahren als Imker, mit einem großen Herz für seine Bienen.

Stellvertretend für Landeshauptmann Hans Niessl überreichte Mag. Norbert Darabos, Landesrat für Gesundheit und Soziales, am 05. Dezember 2018 im Rahmen eines Festakts im Landhaus in Eisenstadt die Ehren-Urkunde an Peter Ecker. Die Wirtschaftskammer Burgenland und die Gewerkschaft Bau-Holz spendeten einen Waren-Gutschein im Wert von 1.000 Euro sowie einen Erholungsurlaub in einem Hotel in Schladming. Überreicht wurden die Preise von Rudolf Silvan, Vorsitzender der AUVA-Landesstelle Wien und Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz NÖ, sowie Franz Nechansky, Spartenobmann-Stellvertreter der Wirtschaftskammer Burgenland. „Dank innovativer Therapien können Menschen mit beruflicher Erkrankung, wie Peter Ecker, heute den Umständen entsprechend gut Leben. Die AUVA ist dabei ein großer Wegbereiter. Die hohe Qualität der Versorgung besteht in einem ganzheitlichen Konzept, wo die Rehabilitation vom ersten Tag an mitbedacht wird. Deshalb halte ich es auch für sehr wichtig, dass die AUVA nicht zerschlagen wurde, sondern auch in Zukunft im Interesse der Versicherten bestehen bleibt. Ich freue mich, Ihnen Herr Ecker, den diesjährigen AUVA-‚Back-to-Life-Award‘ überreichen zu können. Sie sind für viele Menschen ein Vorbild“, sagte Mag. Norbert Darabos in seiner Laudatio.

20 Jahre langer Leidensweg
Berufsbedingte Hauterkrankungen sind die zweithäufigste Berufskrankheit und sind für Betroffene mit hohem persönlichen Leid und einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität verbunden. Als Arbeiter in der Metallbranche zählte Peter Ecker zu den Hochrisikogruppen für eine solche Erkrankung. Sie trat bei ihm 1994 zum ersten Mal auf. Durch die Arbeit mit Alureinigern entwickelte er stark juckende und blutige Ekzeme an den Händen, die trotz intensiver Pflege und Präventionsmaßnahmen nicht in den Griff zu bekommen waren. Trotzdem arbeitete Herr Ecker fast 20 Jahre in der Firma für Metallverarbeitung, zuletzt in einer führenden Position als Leiter der Produktionsabteilung. Als der Betrieb Insolvenz anmelden musste, nahm Herr Ecker eine Beschäftigung als Kellereiarbeiter auf.

Im Winzerkeller hat sich seine Erkrankung weiter verschlimmert. Schließlich riet ihm die Hautärztin, den Beruf aufzugeben und meldete seinen Fall der AUVA. Für Peter Ecker war dies am Anfang eine echte Schocknachricht, denn er arbeitete erst seit drei Jahren im Winzerkeller und wollte den Job nach so kurzer Zeit nicht wieder aufzugeben. Da er bereits 52 Jahre alt war, befürchtete er zudem, nicht so schnell wieder Arbeit zu finden. Schließlich konnte ihn die Ärztin aber von der Notwendigkeit dieses Schrittes überzeugen. 2011 löste er schweren Herzens das Arbeitsverhältnis einvernehmlich auf.

Rehabilitation & Umschulung
Nach der Meldung an die AUVA wurde Herr Ecker von einem AUVA-Mediziner untersucht, der die Diagnose bestätigte. Im Nachhinein bezeichnet Peter Ecker die Meldung der Hautärztin an die AUVA als „seine persönliche Rettung“. Da er eine sehr schwere Form der Hauterkrankung hatte, war die letzte Maßnahme eine berufliche Umschulung.
Die Liebe zur Imkerei und zur Natur wurde Peter Ecker - sein Vater war Imker -gewissermaßen in die Wiege gelegt. Als Erwachsener machte er eine Ausbildung zum Imkerfacharbeiter und betrieb mit 40 Bienenvölkern die Imkerei als Hobby. Nach Feststellung der Berufskrankheit nutzte er die Chance zur beruflichen Neuorientierung und wollte sein Hobby zum Beruf machen. Unterstützt wurde er bei dieser Entscheidung von seiner AUVA-Rehabilitations- und Sozialberaterin Nicole Steiger. Die Meisterausbildung zum Imker dauerte drei Jahre und wurde von der AUVA finanziert. Um finanziell über die Runden zu kommen, erhielt er während der Ausbildungszeit zudem ein Übergangsgeld. Am 26. Februar 2015 legte er die Meisterprüfung ab.

Ein neues Leben
Seit sechs Jahren ist Peter Ecker nun Berufsimker mit Leib und Seele. Seine Hautkrankheit verursacht ihm keine Beschwerden mehr, und er steht finanziell wieder auf eigenen Beinen. Um von der Honig-Herstellung leben zu können, hat er auf 150 Bienenvölker aufgestockt – mit Eigenzucht und teilweise mit Zukauf. Auch die Einrichtung eines Schleuder- und Kühlraums war notwendig. Hierbei wurde er teilweise von der AUVA unterstützt. Momentan verkauft er drei Sorten Honig. In Zukunft möchte er auch gerne unterrichten und Therapien mit Bienenstockluft anbieten.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

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