Kredit in Höhe von 6,41 Mio. Euro wird zum Jahreswechsel getilgt.
Wien (rk) - Nach vielen Jahren großer betriebswirtschaftlicher Herausforderungen freut sich Konzerthaus-Intendant
Matthias Naske gemeinsam mit Konzerthaus-Präsident Dr. Christian Konrad, Kulturminister Mag. Gernot Blümel
sowie der Wiener Kulturstadträtin Mag. Veronica Kaup-Hasler mitteilen zu können, dass der seit der Generalsanierung
des Wiener Konzerthauses laufende Kredit in Höhe von 6,41 Mio. Euro zum Jahreswechsel getilgt wird. In einer
gemeinsamen Kraftanstrengung von Wiener Konzerthaus, Bund und Stadt Wien wurde eine Lösung zur vollständigen
Entschuldung der Wiener Konzerthausgesellschaft gefunden.
„Das Wiener Konzerthaus ist fixer Bestandteil der heimischen Musikszene und hat sich national wie international
einen exzellenten Ruf erarbeitet – zu Recht. Das Haus besticht durch hervorragende Qualität, ein innovatives
Angebot und eine professionelle Führung. Daher freut es mich sehr, dass das Konzerthaus jetzt befreit in die
Zukunft blicken kann. Damit eröffnen sich für diese Institution neue Möglichkeiten, die weiter zu
Qualität und Exzellenz beitragen werden", betont der zuständige Bundesminister für EU, Kunst,
Kultur und Medien, Gernot Blümel, am 5. Dezember vor Ort.
„Ich freue mich, dass wir mit vereinten Kräften das Wiener Konzerthaus nun endlich von dieser jahrelangen,
gravierenden Belastung befreien konnten“, ergänzt ihrerseits Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.
„Die Entschuldung ermöglicht dem Wiener Konzerthaus einen neuen Handlungsspielraum, um weiterhin seinen Platz
in der europäischen A-Liga zu sichern.“ Und Konzerthaus-Präsident Dr. Konrad bestätigt knapp: „Dies
ist ein Meilenstein in der Geschichte des Wiener Konzerthauses.”
Die Wiener Konzerthausgesellschaft erhält und betreibt das Wiener Konzerthaus bereits in der 106. Saison.
Der überwiegend privat getragene, nicht auf monetären Gewinn gerichtete Trägerverein sah sich noch
vor wenigen Jahren mit einer betriebswirtschaftlichen Konstellation konfrontiert, die die langfristige Integrität
der künstlerischen Planung und der Unabhängigkeit gefährdete
Generalsanierung in den Jahren 1998 bis 2001
Während der Generalsanierung in den Jahren 1998 bis 2001 wurden dringend notwendige Erhaltungsmaßnahmen
durchgeführt und das Haus zukunftsgerecht auf internationalen Standard gebracht. Das Wiener Konzerthaus ist
hierdurch baulich, funktional und akustisch zu einem der besten Konzerthäuser der Welt geworden und bewährt
sich auf einem – auch im internationalen Vergleich – beispielgebenden funktionalen Niveau. Allein die seit der
Saison 2011/12 um 26,6 Prozent gestiegenen Besucherzahlen belegen die hervorragenden Voraussetzungen des Wiener
Konzerthauses. Allerdings hatte die – wiewohl gelungene – Generalsanierung schließlich Gesamtkosten in der
Höhe von 42,8 Mio. Euro statt der ursprünglich budgetierten 28,0 Mio. Euro verursacht. Während ca.
1,0 Mio. Euro der Mehrkosten durch höhere Spendeneinnahmen und 7,4 Mio. Euro von der Wiener Konzerthausgesellschaft
finanziert wurden, blieben Verbindlichkeiten in der Höhe von 6,41 Mio. Euro ungedeckt.
Tilgung des Generationenkredits
Der entsprechende Kredit konnte nun, über 17 Jahre nach Abschluss der Generalsanierung, vollständig
getilgt werden. Gemeinsam mit Konzerthaus-Präsident Christian Konrad ist es Intendant Matthias Naske gelungen,
im Gespräch mit Kulturminister Gernot Blümel sowie Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler eine Einigung
zu erzielen: Bund und Stadt beteiligen sich mit jeweils 1,5 Mio. Euro, die kreditgebende Bank erlässt 320.500
Euro während die restlichen 3,09 Mio. Euro aus Eigenmitteln der Wiener Konzerthausgesellschaft aufgebracht
werden können.
„Der substantielle Beitrag durch die Mittel des Bundes und der Stadt Wien, aber auch der eigene Anteil an der Tilgung
des Kredits sind ein Zeichen für die Lebendigkeit und Relevanz des musikalischen Geschehens im Wiener Konzerthaus.
Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung der öffentlichen Hand und ebenso dankbar allen Wienerinnen
und Wienern, die das Wiener Konzerthaus zu einem der attraktivsten Konzertorte der Welt machen“, so Matthias Naske
gegenüber Medienvertretern.
Es liegt im Selbstverständnis des Wiener Konzerthauses als privatem Träger, dass der Spielbetrieb aus
eigener Kraft gewährleistet wird. Andererseits kann eine so außergewöhnliche Herausforderung wie
der Abbau der Generalsanierungskosten ohne die solidarische Unterstützung der öffentlichen Hand nicht
bewältigt werden. Naske: „Die Entschuldung des Hauses wird den Spielbetrieb weiter beflügeln und den
Spielraum des Wiener Konzerthauses nachhaltig vergrößern. Die große Idee des Wiener Konzerthauses
liegt darin, musikalische Exzellenz zu teilen und möglichst vielen Menschen direkten Zugang dazu zu sichern.
Das gemeinsame Erleben von Musik in herausragend dafür geeigneten Räumen hat eine große integrative
Kraft. Sie verbindet eine kulturelle Sehnsucht mit Lebendigkeit und trägt zum gemeinschaftlichen Mehrwert
substantiell bei.“ Die Geschichte des Wiener Konzerthauses zeigt, dass unternehmerische Sorgfalt und künstlerischer
Anspruch kein Widerspruch sein müssen.
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