„Ehe für alle“ und Neuwahlen auf dem Programm
Wien (epdÖ) – Zu ihren konstituierenden Sitzungen treten die Synoden der evangelisch-lutherischen und der
evangelisch-reformierten Kirche von 5. bis 8. Dezember in Wien zusammen. Eröffnet werden die „Kirchenparlamente“
mit einem gemeinsamen Gottesdienst am Mittwoch, 5. Dezember, in der reformierten Zwinglikirche in Rudolfsheim-Fünfhaus.
Den Gottesdienst mit den Synodalen feiert der reformierte Landessuperintendent und Ortspfarrer Thomas Hennefeld,
die Predigt hält der lutherische Bischof Michael Bünker. Für Bünker ist es die letzte Synode
als amtierender Bischof. Am darauffolgenden Tag kommt die Synode H.B. in der Gemeinde Wien-West zusammen, die Synode
A.B. tagt im Fourside Hotel in Wien-Meidling. Die gemeinsame Generalsynode der Evangelischen Kirche A.u.H.B. beginnt
dann am Freitag, 7. Dezember und dauert bis zum Samstag, 8 Dezember.
Die Synoden konstituieren sich bei ihren Sitzungen neu, nach den Wahlen in die Gemeindevertretungen, die Presbyterien
und die Superintendentialversammlungen und -ausschüsse im Laufe des Jahres 2018 finden sich viele neue Delegierte
in den obersten Leitungsgremien der österreichischen evangelischen Kirchen. Gewählt wird daher ein neues
Präsidium für die Synode A.B. und die Generalsynode, ebenfalls neu besetzt werden die synodalen Ausschüsse.
Zudem stehen die ehrenamtlichen OberkirchenrätInnen innerhalb der evangelischen Kirche A.B. zur Wahl. In der
Synode H.B. werden alle Funktionen neu gewählt, darunter auch die des Landessuperintendenten. Amtsinhaber
Thomas Hennefeld hat die Funktion seit 2007 inne.
Inhaltlich widmen sich die Synoden unter anderem der Frage nach einer möglichen kirchlichen „Ehe für
alle“. Ein Urteil des Verfassungsgerichtshofs aus dem Jahr 2017 hatte die Beschränkung der zivilrechtlichen
Ehe auf heterosexuelle Paare für verfassungswidrig erklärt. Bei einem Studientag in Wien haben die Synodalen
bereits im Vorfeld der Synode verschiedene Varianten einer möglichen Trauung oder Segnung diskutiert.
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