Schramböck, Kneissl und Mahrer präsentieren Außenwirtschaftsstrategie der Bundesregierung
Wien (bmbwf) - In einer gemeinsamen Veranstaltung in der Aula der Wissenschaft wurde am 17. Dezember
die neue Außenwirtschaftsstrategie der Bundesregierung durch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck,
Außenministerin Karin Kneissl und Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer vorgestellt. „Der Erfolg
unserer Unternehmen im Ausland schafft Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand in Österreich. Produkte
made in Austria sind beliebt und Aufgabe der Politik ist es, als Türöffner zu fungieren. Die aktive und
strategische Unterstützung unserer Wirtschaft ist gerade in einem dynamischen und globalen Umfeld entscheidend
für den langfristigen Erfolg. Wir wollen vorhandene Kompetenzen zu einem Netzwerk bündeln und Österreich
weltweit als innovativen und digitalen Player in der Welt positionieren“, so Wirtschafts- und Digitalministerin
Margarete Schramböck, im Rahmen der heutigen Präsentation.
Außenministerin Karin Kneissl: „Zu einer erfolgreichen Außenwirtschaftsstrategie gehört auch eine
vorausschauende Besuchsdiplomatie und der tägliche Einsatz des österreichischen Vertretungsnetzes im
Ausland. Im vergangenen Jahr waren unsere Botschaften mit mehr als 2.000 konkreten Aktivitäten und Service-Leistungen
im Interesse der österreichischen Wirtschaft und des Standorts Österreich aktiv.“
„Aktiver Außenhandel ist keine freiwillige Zugabe, sondern tägliches Pflichtprogramm unserer international
tätigen, erfolgreichen Betriebe. Exporterfolge bedeuten sichere Jobs zuhause in Österreich und damit
Wachstum und Wohlstand für alle Österreicherinnen und Österreicher. Um Österreichs Exportchancen
auch in Zukunft zu wahren, müssen wir das Thema Export strategisch angehen. Unsere Unternehmen sind mit zahlreichen
Herausforderungen, wie dem Handelskonflikt USA-China, Neo-Protektionismus oder Rohölverteuerung konfrontiert.
Die Antwort darauf, kann keine Vogel-Strauß-Politik sein, kein Kopf in den Sand stecken, sondern muss eine
vorausschauende, strategisch ausgerichtete Außenwirtschaftspolitik sein. Diese Politik muss praxis- und umsetzungsorientiert
sein und auf den Stärken der österreichischen Unternehmen und des Wirtschaftsstandorts Österreich
aufbauen. Die neue Außenwirtschaftsstrategie, ist eine wichtige Basis, damit alle relevanten österreichischen
Stakeholder an einem Strang ziehen“, so Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer.
Auf Basis des Ministerratsvortrags zur Entwicklung einer österreichischen Außenwirtschaftsstrategie
vom April 2018 wurde die Strategie unter Einbindung aller relevanten Stakeholder unter Federführung von BMDW,
BMEIA und WKO erarbeitet. Das Ergebnis ist ein umfassendes Strategiepapier, das in sieben Kapiteln 63 Maßnahmen
für die österreichische Außenwirtschaft enthält.
Die Kernpunkte und Maßnahmen der Strategie
Kapitel 1 („Außenwirtschaftspolitik mit Perspektive“):
- Erarbeitung einer Umsetzungs-Roadmap für EU-Handels-
und Investitionsabkommen, um es Unternehmen zu erleichtern, die Vorteile (Zollpräferenzen, etc.), die diese
Abkommen bieten, optimal zu nutzen - Ausbau der Forschungsplattform Internationale Wirtschaft (FIW) als österreichisches
und zentraleuropäisches Kompetenzzentrum für anwendungsorientierte Außenwirtschaftsforschung
Kapitel 2 („Außenwirtschaftspolitik mit Werteorientierung“):
- Stärkung des österreichischen Nationalen Kontaktpunkts
für die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen als „One-Stop-Shop“ zur Unterstützung
österreichischer Unternehmen bei der Wahrnehmung ihrer unternehmerischen Verantwortung im grenzüberschreitenden
Geschäft - Förderung von nachhaltigen und fairen Wirtschaftspartnerschaften zwischen österreichischen
Unternehmen und lokalen Partnern
Kapitel 3 („Außenwirtschaft mit Standorteffekt“):
- Ausbau der Austrian Business Agency ABA - Invest in Austria
zu einer Standortagentur, die auch die Anwerbung von Fachkräften betreibt
- Schaffung einer Kooperationsplattform zur Vernetzung von
KMU mit Industrieunternehmen, um es Start-ups und KMU zu erleichtern, auf Auslandsmärkten Fuß zu fassen
und bei internationalen Großprojekten zum Zug zu kommen
- Vorantreiben der Internationalisierung der dualen Ausbildung
unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse österreichischer Unternehmen vor Ort, Export des
österreichischen Systems der dualen Ausbildung
- Weiterentwicklung des österreichischen Investitionskontrollmechanismus
zum effektiven Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung bei der Übernahme österreichischer
Unternehmen durch Personen oder Gesellschaften aus EU-Drittstaaten
Kapitel 4 („Außenwirtschaftspolitik mit Schwerpunkten“):
- Ausbau der österreichischen Präsenz in Wachstumsmärkten
durch eine entsprechende Ausrichtung der österreichischen Auslandsnetzwerke und eine strategische Verdichtung
der Unterstützungsprogramme für österreichische Unternehmen
- Gezielte politische Unterstützung auf Regierungsebene,
insbesondere für strategische Großprojekte
- Definition systematischer Länder-Branchen-Schwerpunkte
im Rahmen des „go-international“-Förderprogramms zur zielgerichteten Unterstützung der österreichischen
Unternehmen
- Aufbau einer „Business Intelligence Plattform“ für
globale Infrastrukturprojekte, um österreichischen Firmen verbesserte Informationen zu Projekten zu ermöglichen
Kapitel 5 („Außenwirtschaftspolitik mit Zukunftsorientierung“):
- Unterstützung österreichischer Unternehmen, besonders
KMU, bei der Nutzung digitaler Absatzkanäle
- Ausbau des österreichischen Netzwerks in globalen Innovationshubs
- Ausweitung des Startup-Förderprograms GIN (Global Incubator Network) in Richtung China
Kapitel 6 („Außenwirtschaftspolitik mit aktiver Kommunikation“):
- Modernisierung der Lehrpläne (insbesondere für
Geografie und Wirtschaftskunde), um jungen Menschen frühzeitig die Möglichkeit zu geben, sich mit aktuellen
Entwicklungen rund um Wirtschaft und insbesondere Außenwirtschaft auseinanderzusetzen.
- Faktenbasierte Öffentlichkeitsarbeit unter Einbindung
der Wirtschaft als Beitrag für eine konstruktive und rationale öffentliche Debatte
Kapitel 7 („Außenwirtschaftspolitik mit effizienter Abstimmung“):
- Einrichtung eines Koordinationsgremiums aller staatlichen
und wirtschaftlichen Stakeholder zum Informationsaustausch und zur bestmöglichen Abstimmung außenwirtschaftlich
relevanter Maßnahmen - Weiterentwicklung von „go-international“ unter Berücksichtigung der Empfehlungen
der aktuellen Evaluierungsstudie im Hinblick auf eine Vereinfachung der Instrumente bzw. Bündelung der Maßnahmen
- Schaffung eines Meta-Portals für den internationalen
Online-Auftritt Österreichs
- Vereinheitlichung des Außenauftritts der relevanten
Stakeholder zur Stärkung des Wiedererkennungswertes Österreichs
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