Außenwirtschaftsstrategie: Wachstum,
 Arbeitsplätze, Wohlstand

 

erstellt am
17. 12. 18
13:00 MEZ

Schramböck, Kneissl und Mahrer präsentieren Außenwirtschaftsstrategie der Bundesregierung
Wien (bmbwf) - In einer gemeinsamen Veranstaltung in der Aula der Wissenschaft wurde am 17. Dezember die neue Außenwirtschaftsstrategie der Bundesregierung durch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, Außenministerin Karin Kneissl und Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer vorgestellt. „Der Erfolg unserer Unternehmen im Ausland schafft Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand in Österreich. Produkte made in Austria sind beliebt und Aufgabe der Politik ist es, als Türöffner zu fungieren. Die aktive und strategische Unterstützung unserer Wirtschaft ist gerade in einem dynamischen und globalen Umfeld entscheidend für den langfristigen Erfolg. Wir wollen vorhandene Kompetenzen zu einem Netzwerk bündeln und Österreich weltweit als innovativen und digitalen Player in der Welt positionieren“, so Wirtschafts- und Digitalministerin Margarete Schramböck, im Rahmen der heutigen Präsentation.

Außenministerin Karin Kneissl: „Zu einer erfolgreichen Außenwirtschaftsstrategie gehört auch eine vorausschauende Besuchsdiplomatie und der tägliche Einsatz des österreichischen Vertretungsnetzes im Ausland. Im vergangenen Jahr waren unsere Botschaften mit mehr als 2.000 konkreten Aktivitäten und Service-Leistungen im Interesse der österreichischen Wirtschaft und des Standorts Österreich aktiv.“

„Aktiver Außenhandel ist keine freiwillige Zugabe, sondern tägliches Pflichtprogramm unserer international tätigen, erfolgreichen Betriebe. Exporterfolge bedeuten sichere Jobs zuhause in Österreich und damit Wachstum und Wohlstand für alle Österreicherinnen und Österreicher. Um Österreichs Exportchancen auch in Zukunft zu wahren, müssen wir das Thema Export strategisch angehen. Unsere Unternehmen sind mit zahlreichen Herausforderungen, wie dem Handelskonflikt USA-China, Neo-Protektionismus oder Rohölverteuerung konfrontiert. Die Antwort darauf, kann keine Vogel-Strauß-Politik sein, kein Kopf in den Sand stecken, sondern muss eine vorausschauende, strategisch ausgerichtete Außenwirtschaftspolitik sein. Diese Politik muss praxis- und umsetzungsorientiert sein und auf den Stärken der österreichischen Unternehmen und des Wirtschaftsstandorts Österreich aufbauen. Die neue Außenwirtschaftsstrategie, ist eine wichtige Basis, damit alle relevanten österreichischen Stakeholder an einem Strang ziehen“, so Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer.

Auf Basis des Ministerratsvortrags zur Entwicklung einer österreichischen Außenwirtschaftsstrategie vom April 2018 wurde die Strategie unter Einbindung aller relevanten Stakeholder unter Federführung von BMDW, BMEIA und WKO erarbeitet. Das Ergebnis ist ein umfassendes Strategiepapier, das in sieben Kapiteln 63 Maßnahmen für die österreichische Außenwirtschaft enthält.
Die Kernpunkte und Maßnahmen der Strategie

Kapitel 1 („Außenwirtschaftspolitik mit Perspektive“):

  • Erarbeitung einer Umsetzungs-Roadmap für EU-Handels- und Investitionsabkommen, um es Unternehmen zu erleichtern, die Vorteile (Zollpräferenzen, etc.), die diese Abkommen bieten, optimal zu nutzen - Ausbau der Forschungsplattform Internationale Wirtschaft (FIW) als österreichisches und zentraleuropäisches Kompetenzzentrum für anwendungsorientierte Außenwirtschaftsforschung


Kapitel 2 („Außenwirtschaftspolitik mit Werteorientierung“):

  • Stärkung des österreichischen Nationalen Kontaktpunkts für die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen als „One-Stop-Shop“ zur Unterstützung österreichischer Unternehmen bei der Wahrnehmung ihrer unternehmerischen Verantwortung im grenzüberschreitenden Geschäft - Förderung von nachhaltigen und fairen Wirtschaftspartnerschaften zwischen österreichischen Unternehmen und lokalen Partnern


Kapitel 3 („Außenwirtschaft mit Standorteffekt“):

  • Ausbau der Austrian Business Agency ABA - Invest in Austria zu einer Standortagentur, die auch die Anwerbung von Fachkräften betreibt
  • Schaffung einer Kooperationsplattform zur Vernetzung von KMU mit Industrieunternehmen, um es Start-ups und KMU zu erleichtern, auf Auslandsmärkten Fuß zu fassen und bei internationalen Großprojekten zum Zug zu kommen
  • Vorantreiben der Internationalisierung der dualen Ausbildung unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse österreichischer Unternehmen vor Ort, Export des österreichischen Systems der dualen Ausbildung
  • Weiterentwicklung des österreichischen Investitionskontrollmechanismus zum effektiven Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung bei der Übernahme österreichischer Unternehmen durch Personen oder Gesellschaften aus EU-Drittstaaten


Kapitel 4 („Außenwirtschaftspolitik mit Schwerpunkten“):

  • Ausbau der österreichischen Präsenz in Wachstumsmärkten durch eine entsprechende Ausrichtung der österreichischen Auslandsnetzwerke und eine strategische Verdichtung der Unterstützungsprogramme für österreichische Unternehmen
  • Gezielte politische Unterstützung auf Regierungsebene, insbesondere für strategische Großprojekte
  • Definition systematischer Länder-Branchen-Schwerpunkte im Rahmen des „go-international“-Förderprogramms zur zielgerichteten Unterstützung der österreichischen Unternehmen
  • Aufbau einer „Business Intelligence Plattform“ für globale Infrastrukturprojekte, um österreichischen Firmen verbesserte Informationen zu Projekten zu ermöglichen


Kapitel 5 („Außenwirtschaftspolitik mit Zukunftsorientierung“):

  • Unterstützung österreichischer Unternehmen, besonders KMU, bei der Nutzung digitaler Absatzkanäle
  • Ausbau des österreichischen Netzwerks in globalen Innovationshubs - Ausweitung des Startup-Förderprograms GIN (Global Incubator Network) in Richtung China


Kapitel 6 („Außenwirtschaftspolitik mit aktiver Kommunikation“):

  • Modernisierung der Lehrpläne (insbesondere für Geografie und Wirtschaftskunde), um jungen Menschen frühzeitig die Möglichkeit zu geben, sich mit aktuellen Entwicklungen rund um Wirtschaft und insbesondere Außenwirtschaft auseinanderzusetzen.
  • Faktenbasierte Öffentlichkeitsarbeit unter Einbindung der Wirtschaft als Beitrag für eine konstruktive und rationale öffentliche Debatte


Kapitel 7 („Außenwirtschaftspolitik mit effizienter Abstimmung“):

  • Einrichtung eines Koordinationsgremiums aller staatlichen und wirtschaftlichen Stakeholder zum Informationsaustausch und zur bestmöglichen Abstimmung außenwirtschaftlich relevanter Maßnahmen - Weiterentwicklung von „go-international“ unter Berücksichtigung der Empfehlungen der aktuellen Evaluierungsstudie im Hinblick auf eine Vereinfachung der Instrumente bzw. Bündelung der Maßnahmen
  • Schaffung eines Meta-Portals für den internationalen Online-Auftritt Österreichs
  • Vereinheitlichung des Außenauftritts der relevanten Stakeholder zur Stärkung des Wiedererkennungswertes Österreichs

 

 

 

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