Domkapellmeister Josef M. Doeller
 mit Silvesterorden ausgezeichnet

 

erstellt am
17. 12. 18
13:00 MEZ

Während des Weihnachtskonzertes der Grazer Dommusik überreichte Bischof Wilhelm Krautwaschl die päpstliche Auszeichnung.
Graz (diözese) - Am Abend des 15. Dezember gaben Domorchester und Domkantorei mit Jugend- und Kinderchor ihr Weihnachtskonzert im Grazer Dom. Zur Überraschung des Geehrten wurde vor dem letzten Stück das Konzert unterbrochen und Bischof Wilhelm Krautwaschl bat den Domkapellmeister Josef M. Doeller zu sich herunter in das Presbyterium. Dort überreichte er ihm für seine langjährigen Bemühungen um eine feierliche Liturgie den päpstlichen Ritterorden des Hl. Silvester. In seiner Laudatio hob Bischof Wilhelm Krautwaschl besonders eine musikalische Pionierleistung hervor: "Johann Sebastian Bach hat für die Sonntage und Feste des Kirchenjahres Musik zur Vertiefung in das Wort Gottes komponiert, Musik zur Verkündigung. Seine 200 geistlichen Kantaten und alle gottesdienstlichen Werke wurden innerhalb von zwei Jahrzehnten hier in Graz zum ersten Mal vollständig in einer katholischen Kathedrale zur Gänze musiziert, geleitet von unserem Domkapellmeister Josef Doeller. Wenn ihm jetzt/heute eine besondere Ehrung zuteil wird, ist sie zugleich Anerkennung für die vielen Sängerinnen und Sänger, Musikerinnern und Musiker, die Domorganisten, seine Gattin Angelika und seine Familie - und alle, die mit ihm den wunderbaren Weg der Musik gegangen sind."

Domkapellmeister Josef M. Doeller
Josef Doeller hat im Stift Altenburg als Sängerknabe begonnen, studierte in Wien Kirchenmusik und Musikerziehung, sang im Arnold Schönberg-Chor und wurde Kapellmeister bei den Wiener Sängerknaben, mit denen er in aller Welt als musikalischer Botschafter unterwegs war. Er hat mit ihnen die Musik für die Gottesdienste in der Wiener Hofburgkapelle einstudiert, auch für Kantatenkonzerte mit Nikolaus Harnoncourt und Knabenpartien in den Wiener Opernhäusern.

Nach vier Jahren als Vikariatskantor, Chorleiter und Organist am Dom zu Wiener Neustadt wurde er 1984 nach Graz berufen. Seither leitet er hier die Dommusik und unterrichtet am Institut für Kirchenmusik und Orgel der Kunstuniversität Graz, wo er für sein Wirken den Titel eines Universitätsprofessors erhielt. Er war und ist Referent in Werkwochen für Kirchenmusik und in Chorseminaren und er initiierte im Jahr 2003 für die Kulturhauptstadt Graz einen Kompositionsauftrag für eine Passion von Michael Radulescu "Leiden und Tod unseres Herrn und Heilands Jesus Christus".

Sein Wirken wurde mit dem Josef-Krainer-Heimatpreis und mit dem Ehrenzeichen der Landeshauptstadt Graz in Gold gewürdigt.

Seit 2009 ist er Präsident der Pueri Cantores Austriae. Als Dirigent oder zusammen mit seinen Ensembles wurde er mehrmals nach Moskau und Manila eingeladen, nach Minsk, St. Petersburg, Zagreb und mit den pueri cantores nach Barcelona und Rom. Den vielfältigen Aufgaben der Dommusik entsprechend, hat er mehrere Ensembles gegründet, die der musikalischen Spezialisierung und den Möglichkeiten der mitwirkenden Sängerinnen und Sänger entgegenkommen: neben dem Domchor die Domkantorei, die Capella Ferdinandea, Nova Cantica, die Hofkapelle, die Domsingschule mit musikalischer Früherziehung, den Kinderchor, die Jugendkantorei und das Domorchester.

 

 

 

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