LR Bohuslav: Digitalisierung umfasst alle gesellschaftlichen Bereiche
St. Pölten (nlk) - Äußerst erfolgreich hat sich die im Jänner 2018 vom Land Niederösterreich
verabschiedete Digitalisierungsstrategie entwickelt. Über die zahlreichen Maßnahmen und Projekte, die
bisher realisiert bzw. gestartet wurden, informierte Landesrätin Petra Bohuslav am 14. Dezember bei einer
Pressekonferenz im Palais Niederösterreich in Wien. Neben einer Rückschau wurde auch ein Ausblick in
die Zukunft gegeben. Außerdem präsentierten Professor Michael Reiner von der Fachhochschule IMC Krems
und Geschäftsführer Dominik Mesner vom niederösterreichischen Traditionsunternehmen „Vermessung
Schubert“ viele Einblicke, wie der digitale Wandel ihre Bereiche verändert.
„Im Wirtschaftsbereich beschäftigen wir uns mit der Digitalisierung schon seit vielen Jahren, die Digitalisierung
umfasst aber alle gesellschaftlichen Bereiche“, sagte die Landesrätin. Alle Entwicklungen würden von
der Digitalisierungsstrategie begleitet, überdies sei eine zentrale Geschäftsstelle für die Digitalisierung
im Amt der NÖ Landesregierung in St. Pölten angesiedelt worden, so Bohuslav. „Wir wollen den digitalen
Wandel für Land und Leute nutzen, der Mensch steht im Mittelpunkt, die Digitalisierung ist nur ein Hilfsmittel.
Die Digitalisierung soll Arbeitsplätze sichern und neue Arbeitsplätze schaffen, wir wollen den ländlichen
Raum stärken und die Lebensqualität erhöhen“, führte sie weiter aus.
„Wir wollen die digitale Fitness der Gesellschaft stärken, mit dem Breitbandausbau eine digitale Infrastruktur
schaffen und wir wollen digitale Lösungen für Probleme anbieten“, hielt die Landesrätin fest. Insgesamt
92 Maßnahmen seien in diesem Jahr, quer durch alle Ressorts, gestartet worden. Im Bereich der digitalen Fitness
sei ein Bus in ganz Niederösterreich unterwegs und habe bereits in 120 Gemeinden Station gemacht, auch viele
Schulklassen hätten sich auf diesem Weg über die Digitalisierung informiert, so Bohuslav. In Waidhofen
an der Thaya sei eine Handelsakademie (HAK) mit einem Schwerpunkt auf das Thema „Digitalisierung“ installiert worden.
Das Programm „future of production“ diene der fachlichen Weiterbildung von Beschäftigten in produzierenden
und produktionsnahen Bereichen zum Thema Digitalisierung, sagte die Landesrätin. Die Unternehmen würden
dabei ihren Weiterbildungsbedarf bekannt geben und ein punktgenaues Angebot für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
werde ausgearbeitet. Das Leuchtturmprojekt sei das Haus der Digitalisierung, ein in Europa einzigartiges Netzwerk,
betonte sie. Fachhochschulen seien mit Unternehmen digital verbunden worden, neue Programme und Projekte würden
entstehen. Das „physische“ Haus der Digitalisierung werde im Technologiezentrum in Tulln bis 2022 besiedelt werden,
kündigte die Landesrätin an.
Bereits jetzt würden die Förderungen für die Wirtschaft im Bundesland Niederösterreich digital
abgewickelt, im Tourismusbereich sei die Niederösterreich-Card digital geworden, informierte sie. Im Jahr
2019 sei geplant, den Lehrerinnen und Lehrern noch mehr digitale Kompetenz zu vermitteln, auch das Haus der Digitalisierung
in Tulln werde nächstes Jahr präsentiert, so Bohuslav.
Michael Reiner von der Fachhochschule IMC Krems sagte, dass er mit seinem neuen Projekt aus Fotos virtuelle Räume
entwickeln möchte. „Dazu braucht es sehr viel neue Hardware und Know-how“, so Reiner.
Geschäftsführer Dominik Mesner vom niederösterreichischen Traditionsunternehmen Vermessung Schubert
führte aus: Die Wirtschaft brauche sehr dringend Digitalisierungstechniker bzw. Digitalisierungsingenieur.
„Sein Betrieb ist damit beschäftigt, ältere Gebäude, die revitalisiert werden sollen, zu digitalisieren.
Daraus entstehen dreidimensionale Pläne.“
|