Rumi Nakamura zum „AGU Fellow“ gewählt
Washington/Graz (öaw) - Bereits im August wurde Rumi Nakamura, Gruppenleiterin am Grazer Institut für
Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), zum „Fellow“ der American
Geophysical Union (AGU) gewählt. Die Ehrung fand am12. Dezember im Rahmen der AGU-Herbsttagung in Washington,
D.C. statt.
Seit 1962 werden alljährlich die herausragendsten Mitglieder der Vereinigung für ihre „visionäre
Vorreiterrolle und wissenschaftliche Exzellenz“ ausgezeichnet und zum „AGU Fellow“ gewählt. Diese Ehre wird
nur 0,1% der über 60.000 Mitglieder zuteil. Dieses Jahr sind es 62 neue Fellows. „Als eines von eintausend
Mitgliedern ausgewählt zu werden, macht mich sehr stolz“, freut sich die sonst eher zurückhaltende Japanerin.
„AGU Fellows are recognized for their scientific eminence in the Earth and space sciences. Their breadth of interests
and the scope of their contributions are remarkable and often groundbreaking“, heißt es in der offiziellen
Bekanntgabe der diesjährigen Fellows.
American Geophysical Union
Die American Geophysical Union ist eine nicht-kommerzielle Vereinigung von GeophysikerInnen aus rund 140 Ländern.
Sie wurde 1919 gegründet und hat ihren Sitz in Washington, D.C.. Die Ziele der AGU sind die Verbreitung wissenschaftlicher
Informationen auf dem interdisziplinären Gebiet der Geophysik und die Förderung der Zusammenarbeit zwischen
internationalen Forschungsorganisationen in der Geophysik und angrenzenden Wissenschaften.
Rumi Nakamura
Die Spezialgebiete der an der University of Tokyo graduierten Geophysikerin Rumi Nakamura sind Magnetosphären-
und Weltraumplasmaphysik. Seit 2001 lebt die gebürtige Japanerin in Österreich. Zuvor war Nakamura unter
anderem bei der NASA, an der University of Nagoya und am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik
in München tätig. Die Wissenschaftlerin ist an vielen internationalen Satellitenmissionen beteiligt.
Am IWF leitet Nakamura die Arbeitsgruppe „Weltraumplasmaphysik“, die insbesondere die Daten der ESA-Mission „Cluster“
und der NASA-Mission „MMS“ auswertet. 2005 bekam Nakamura vom BMVIT den Titel „Forscherin des Monats“ verliehen.
Im selben Jahr wurde sie mit dem in Japan vergebenen, renommierten Wissenschaftspreis „Tanakadate Award“ ausgezeichnet.
2008 wurde Nakamura zum Korrespondierenden Mitglied der International Academy of Astronautics (IAA) ernannt, seit
2011 ist sie Vollmitglied, seit 2017 im Vorstand. 2010 wurde die Wissenschaftlerin an der Universität Graz
habilitiert. 2014 wurde Nakamura von der European Geosciences Union mit der Julius-Bartels-Medaille ausgezeichnet.
Anfang 2018 wurde sie in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste aufgenommen.
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