LH Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Pernkopf zum Ausbau des Hochwasserschutzes in Niederösterreich
St. Pölten (nlk) - „Seit dem Jahr 2002 wurden in Niederösterreich eine Milliarde Euro in Hochwasserschutz-Maßnahmen
investiert und damit 550 Hochwasserschutzprojekte in rund 300 Gemeinden umgesetzt“, informierte Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner am 13. Dezember in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit LH-Stellverstreter Stephan Pernkopf.
Zusätzlich zu den großen baulichen Maßnahmen habe man auch rund 190 Renaturierungs-Projekte umgesetzt,
ausgeweitete Rückhalteflächen geschaffen und die Prognosestellen ausgebaut. „Gab es im Jahr 2002 vier
Prognosestellen entlang der Donau, heute sind es bereits 53 Messegeräte, die an Flüssen wie Donau, Kamp,
Traisen, Thaya, March, Ybbs und Erlauf eingesetzt werden“, so die Landeshauptfrau.
Der Ausbau des Hochwasserschutzes und damit der Schutz der Bevölkerung in Niederösterreich werde weiter
fortgesetzt, so Mikl-Leitner. „Im kommenden Jahr werden weitere 55 Hochwasserschutzmaßnahmen fertiggestellt;
in den kommenden fünf Jahren sind weitere 145 Projekte geplant.“
Hochwasser-Katastrophen hätten in der Vergangenheit immer wieder großes Leid und großen Schaden
verursacht. „Durch Hochwasser wurde in Niederösterreich in den vergangenen 16 Jahren ein finanzieller Schaden
von 1,2 Milliarden Euro verursacht“, sagte Mikl-Leitner. „Das ist für uns auch ein klarer Auftrag gewesen
zu handeln und konkrete Maßnahmen zu setzen.“
Dank sprach die Landeshauptfrau unter anderem den Behörden, Blaulicht-Organisationen und den vielen Freiwilligen
im Land aus, die im Ernstfall den Betroffenen „kompetent zur Seite stehen“. Vor zwei Wochen habe auch die „größte
Bundesländer übergreifende Hochwasser-Übung“ gemeinsam mit den Bundesländern Wien und Oberösterreich
stattgefunden, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Mikl-Leitner: „Es war eine Demonstration, wie wir
uns schützen können.“ Bei aller Kraftanstrengung bleibe aber immer auch ein Restrisiko.
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf erinnerte an die verheerenden Hochwässer in den Jahren 2002 und 2013 mit
75.000 bzw. 50.000 Einsatzkräften und informierte über abgeschlossene Großprojekte wie die Sanierung
des Marchschutzdammes mit Investitionen von 110 Millionen Euro, den Hochwasserschutz am Kamp Unterlauf (30 Millionen
Euro) und in Weißenkirchen in der Wachau (28,5 Millionen Euro).
70 Projekte befänden aktuell sich im Bau, 55 werden 2019 fertiggestellt, so Pernkopf. Im kommenden Jahr werden
auch wieder 60 Projekte gestartet, unter anderem das Hochwasserschutzprojekt in Triesting in KG Fahrafeld, Rückhaltebecken
2. Bauabschnitt, mit Investitionen von 43,3 Millionen Euro. Derzeit würden auch Verhandlungen laufen mit Bundesminister
Norbert Hofer betreffend Fixierung des Donau-Ausbauplanes von 2022 bis 2030 und der Sanierung des Marchfeldschutzdammes.
„Zusätzlich zum technischen Hochwasserschutz investieren wir auch in Renaturierungen, um den Flüssen
wieder mehr Platz zurückzugeben. Neben verschiedenen Renaturierungs-Projekten werden 25 EU-LIFE-Projekte umgesetzt
und 120 Millionen Euro investiert; der EU-Anteil liegt bei 46 Millionen Euro“, so Pernkopf. Dazu kämen die
Ausweisung von Gefahrenzonen und strenge Richtlinien in der Raumordnung. Pernkopf: „In Summe sind wir mit unseren
Maßnahmen Vorreiter.“ Wichtig sei auch die gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden.
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