SESAR Innovation Days - eine der wichtigsten europäischen Luftfahrtkonferenzen – Vom 3.
bis 7. Dezember tagten Experten an der Universität Salzburg / Auch Flughafen Teil der Veranstaltung
Salzburg (salzburg airport) - Bei dieser Experten-Luftfahrtkonferenz konnten namhafte internationale VertreterInnen
aus Politik (EU-Kommission, internationalen Institutionen wie EUROCONTROL, EASA und viele mehr), Industrie und
Wirtschaft begrüßt werden.
"Ich gratuliere der Universität Salzburg zu diesem wundervollen und exklusiven Luftfahrt-Event. Es ist
eine Auszeichnung für den Universitätsstandort Salzburg, dass anlässlich der Luftfahrtkonferenz
SESAR Innovation Days 2018 mehr als 300 Teilnehmer aus der ganzen Welt in die Mozartstadt kamen. Innovation und
Umweltschutz elementar und wir unterstützen sämtliche Forschungen auf diesen Gebieten," so Flughafenprokurist
Christopher Losmann, Bereichsleiter Aviation & Sales.
Doch was oder wer ist SESAR überhaupt?
Die genaue Bezeichnung lautet "Single European Sky ATM Research Programme". SESAR ist eine pan-europäische
Initiative, die von der Europäischen Kommission und EUROCONTROL ins Leben gerufen wurde. SESAR soll zur Vereinheitlichung,
Harmonisierung und Synchronisierung der Dienste im Rahmen des europäischen Flugverkehrsmanagements (Air Traffic
Management, ATM) dienen. Neben zivilen sind auch militärische Flugsicherungsorganisationen Partner im SESAR
Programm.
Das mit etwa 2 Milliarden Euro dotierte EU-Programm zur Modernisierung der Luftfahrt bringt nationale und internationale
Organisationen der Legislative, Flugzeugindustrie, Fluggesellschaften, Flugzeugbetreiber und -nutzer, sowie viele
andere Partner am Boden und in der Luft zusammen.
Das Ziel von SESAR liegt klar auf der Hand - die nachhaltige Entwicklung des Luftverkehrssektors in Europa zu fördern
und zu unterstützen. Die wichtigsten Leistungsziele liegen in der Verdreifachung der Kapazität, der Erhöhung
der Sicherheit um einen Faktor von 10, der Verbesserung der Umweltverträglichkeit um 10 % pro Flug und der
Senkung von Kosten für das Flugverkehrsmanagement um 50 %.
Um diese Ziele zu erreichen wurde ein Konzept entwickelt, dessen Schlüssel im Prinzip des sogenannten "Business
Trajectory" liegt. Benutzer des Luftraums und Fluglotsen ermitteln in einem Kooperationsprozess den optimalen
Flugweg. Hier werden bestehende und neu entwickelte Technologien wie etwa Galileo herangezogen. Neue Schlüsselmerkmale
wie ein Netzbetriebsplan (Network Operation Plan: dynamischer Einsatzplan für den kontinuierlichen Betrieb,
der einen allgemeinen Überblick über die Netzsituation wieder gibt), die umfassende Einbeziehung des
Flughafenbetriebs (Bestandteil des Flugverkehrsmanagements und des Planungsprozesses), das Flugwegmanagement (reduziert
Beschränkungen bei Luftraumorganisation auf ein Mindestmaß), neue Verfahren für die Gewährleistung
des Abstandes zwischen den Luftfahrzeugen (Sicherheit, Kapazität und Effizienz wird vergrößert)
und das systemweite Informationsmanagement (SWIM: gesicherte Verbindung aller Akteure des Flugverkehrsmanagements'
gleiche Datenbasis) sind Basis für dieses Konzept.
Fluglotsen und Piloten sollen durch neue, automatisierte Funktionen unterstützt werden um komplexe Entscheidungsabläufe
optimiert bewältigen zu können.
Hier sind viele innovative Ideen gefragt um diese Ziele zu erreichen. Forschungsabteilungen wie die Aerospace Research
der Universität Salzburg sind Teil dieser großen SESAR Gemeinschaft.
Salzburg Schwerpunkt
Im Fachbereich Computerwissenschaften beschäftigt sich die Forschungsabteilung "Aerospace Research"
sehr intensiv mit Themen der Luft- und Raumfahrtforschung. In den letzten 15 Jahren hat sich diese Forschungsabteilung
hohe Kompetenz und Anerkennung in Europa erarbeitet. So konnten internationale Forschungsprojekte und Industriekooperationen
mit wichtigen Institutionen erfolgreich durchgeführt werden.
"Die meisten wissenschaftlichen Arbeiten basieren auf intensiver Nutzung des von der Universität Salzburg
entwickelten Flugverkehrssimulator NAVSIM/USBGSim. Hier nehmen wir innerhalb von Europa ein Alleinstellungsmerkmal
ein. Wir befassen uns mit Themen wie CO2 Reduzierung, Verspätungen, Optimierung von Flugrouten und komplexen
Airport-Abläufen. Die Forschungspallette ist breit gefächert und SESAR ist für mich die optimale
Plattform der Vernetzung der europäischen Forschungselite auf diesem Forschungsgebiet." so der Gastgeber
der SESAR Innovation Days 2018 in Salzburg, Professor Carl-Herbert Rokitansky.
Kooperationspartner der letzten Jahre waren unter anderem Eurocontrol, die Europäische Raumfahrt Behörde
(ESA), EASA (Flugsicherheit), nationale Flugsicherungen (AT, DE, ES, FR, IT, UK, etc.), Airlines & Airports
(Lufthansa/AUA, Air France, British Airways, Easyjet, Frankfurt Airport, Hong-Kong HKO, etc.), Airbus, Arinc, Frequentis,
Honeywell, Indra, Inmarsat, Salzburg Airport, Selex/Leonardo, SITA, Thales und viele mehr. Im Wesentlichen befasst
sich das Aerospace Research-Team der Salzburger Universität mit Forschungsbeiträgen in der Luft- und
Raumfahrt.
Eines der Kernfachthemen die hier beleuchtet werden ist die Optimierung von Flugrouten (Anflugtrajektorien). Wie
kann man Verspätungen im Flugverkehr vermeiden, Treibstoffkosten reduzieren, CO2 Belastung vermeiden (speziell
bei Gewitterszenarien) oder zumindest deutlich reduzieren. Gleichzeitig dient das auch der Flugsicherheit.
Eine andere Frage befasst sich mit dem komplexen Thema Airportabläufe. Wie können komplizierte Airportabläufe
durch wissensbasierte Methoden (rulebased Artificial Intelligence) gesteuert und optimiert werden? Die Ergebnisse
aus diesen Fragestellungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Pünktlichkeit im globalen Flugverkehr.
Und schließlich noch ein ganz wichtiger Themenkomplex: Vorhersagen im europäischen Flugverkehr. Mit
detailgenauen Simulationen kann der erwartete Flugverkehr in Europa (bis zum Jahr 2040) und der damit verbundene
Datenverkehr (in allen Flugphasen) vorherberechnet werden. Das bildet die Grundlage für strategische Entscheidungen
zum Weg der digitalen Kommunikation (terrestrisch und satellitenbasiert) in der Zukunft der Luftfahrt. Wichtige
internationale Institutionen und Entscheidungsträger der Politik, Industrie, Wirtschaft und Luftfahrt stützen
sich auf diese Expertisen.
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