LHStv.in Schaunig: TD-IKT-Wettbewerb des KWF zeigt hohe Innovationskraft von Kärntner
Unternehmen – KWF-Vorstand Venus: KWF-Strategie 2030 stellt Forschungs-, Technologie- und Kooperations-Maßnahmen
in den Vordergrund
Klagenfurt (lpd) - Der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds KWF prämiert im Auftrag des Landes
Kärnten einmal jährlich herausragende Projekte im Bereich „TD-IKT Technologische Dienstleistungen, Informations-
und Kommunikationstechnologien“. Mit einer Gesamtdotation von 25.000 Euro wurden am 11. Dezember die diesjährigen
Preisträger bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt ausgezeichnet. „Der Wettbewerb zeigt die hohe Innovationskraft
von Kärntner Unternehmen. Die Preisträger geben bestes Beispiel, wie aus den Betrieben heraus neue Geschäftsmodelle
und Produkte erarbeitet werden“, sagte Technologie- und Wirtschaftsförderungsreferentin LHStv.in Gaby Schaunig.
In der Kategorie „IKT – Software“ ging der Sieg mit dem Projekt „Objektorientierte Echtzeit-Bildverarbeitung“ an
die Alturos Destinations GmH (www.alturos.com). Alturos ist mit „Skiline©“ Marktführer im Bereich des
digitalen Entertainments, vor allem im Wintersport. Mit einem optimierten Bild-verarbeitungsalgorithmus und einer
zusätzlichen Autodisqualifikationsfunktion konnte die Jury überzeugt werden.
Die Augmensys GmbH (www.augmensys.com) gewann mit dem Projekt „PEAR – Comprehensive Pose Estimation for AR on Mobile
Devices (Tablets and HoloLens)“ in der Kategorie „Mobile Anwendungen“. Augmensys entwickelt Augmented-Reality-Lösungen
im Bereich der Prozess- und Automobilindustrie. Mit zusätzlich verorteten AR-Markern, Gyroskop-Sensoren und
Schrittdetektoren werden noch präzisere Positionsangaben – insbesondere im Indoor-Bereich – ermöglicht.
Die G&P Schadenlogistik GmbH ist Spezialist im Bereich der Gutachtenerstellung von KFZ-Hagelschäden. In
Kooperation mit der Joanneum Research Forschungsgesellschaft wurde unter dem Titel „DHSA Digital-Hailstorm-Analysis“
ein neues digitales Verfahren entwickelt, das eine automatisierte Schadensbegutachtung nach einheitlichen Standards
ermöglicht. G&P siegte in der Kategorie „Technologie- und Wissens-transfer“.
Der Firma Sepin Orthopädietechnik Sanitätshaus GmbH (www.sepin.at) ist es gelungen, den Produktionsprozess
mittels 3D-Scan und 3D-Druck sowie CAD- und CAM-Verfahren zu digitalisieren. Zudem gelangen nun andere Materialien
mit verbesserten Eigenschaften zum Einsatz. Damit gelang der Sieg in der Kategorie „Smarte Produktion und Digitalisierung“.
Die Symvaro GmbH (www.symvaro.com) entwickelt für die Wasserversorger ein spezielles Service, das die Zählerstanderfassung
durch die Bürgerinnen und Bürger auf möglichst einfache Weise automatisiert und digitalisiert. Rücklauf-quoten
und Datenqualität werden dabei ebenso verbessert wie die Bewusstseinsbildung zum Thema Wasser. Symvaro gewinnt
die Kategorie „Technologische Dienstleistungen“.
Über 270 Projekte wurden seit dem Start des Wettbewerbs im Jahr 2007 beim KWF eingereicht. Rund die Hälfte
davon erhielt eine Förderung. „Als Jurysprecher freut es mich, dass der KWF auch in diesem Bereich auf Kontinuität
setzt“, so Jurysprecher Univ.-Prof. DI Dr. Hermann Hellwagner, Vorstand des Instituts für Informationstechnologie
an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Er verwies zudem auf die gerade laufende 16. TD-IKT-Ausschreibung,
die noch bis zum 24. Jänner 2019 (12:00 Uhr) geöffnet ist. Nähere Informationen dazu finden sich
auf www.kwf.at/tdikt.
„Kärnten hat mit 4,5 Prozent realem Wirtschaftswachstum im Jahr 2017 das höchste Plus aller Bundesländer
eingefahren“, betonte Finanzreferentin Schaunig. Der Zuwachs von 9,5 Prozent im produzierenden Bereich fiel dabei
doppelt so hoch aus wie im Österreich-Schnitt (+ 4,7 Prozent). Kärnten meldet Rekordbeschäftigung
bei weiterhin sinkender Arbeitslosigkeit. Mit einer Forschungsquote von 3,12 Prozent liegt Kärnten über
dem Österreich-Schnitt und über dem EU-Zielwert.
„Mehr denn je gilt es, den eingeschlagenen Weg fortzuführen. Am Weg zur Vorzeigeregion kommt dabei der Südachse
mit den Bundesländern Kärnten und Steiermark gerade im Bereich der Electronic Based Systems eine Schlüsselfunktion
zu“, so Schaunig. Der Silicon Alps Cluster entwickelt sich erfreulich und zählt bereits 115 Mitglieder, die
Weichen für die Silicon Austria Labs sind gestellt, im Lakeside Science & Technology Park wird erneut
erweitert und das Joanneum Research errichtet ein weiters Robotics-Labor. Im Educational Lab des Parks wird die
Neugier von Schülerinnen und Schülern zum Forschen und Experimentieren erfolgreich geweckt. Die Infineon-Investition
in Villach setzt zusätzliche Energie frei und rundet mit den (außer)universitären Forschungseinrichtungen
sowie den forschungsaktiven KMU das Gesamtbild im Bereich Forschung, Technologie und Innovation sehr gut ab. „Kärnten
hat aktuell starken Rückenwind. Nutzen wir ihn, um Kärnten und die Region Süd gemeinsam weiterzubringen
und die internationale Strahlkraft weiter zu erhöhen“, so Schaunig weiter.
„Die KWF Strategie 2030 stellt Forschungs-, Technologie- und Kooperations-Maßnahmen in den Vordergrund“,
so KWF-Vorstand Sandra Venus. Es gilt, bestehende Stärken konsequent weiterzuentwickeln und mit neuen Wissens-
und Technologiebereichen zu verknüpfen. Mit intelligenter Spezialisierung zur vernetzten Vielfalt lautet die
Devise. Bei Hochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die wenig oder keinen unmittelbaren
Bezug zu örtlicher bzw. regionaler Unternehmensforschung haben, bleibt das Innovationspotenzial auf-grund
des fehlenden Austauschs oft ungenutzt. Hier schlummert immenses Potenzial, das der KWF mit seinen Förderprogrammen
unter-stützt und genutzt werden muss.
„Die Stiftungsprofessuren ‚Smart Materials‘ der Fachhochschule Kärnten und ‚Industrie 4.0‘ der Alpen-Adria-Universität
Klagenfurt sind zwei gute Beispiele, wie sich universitäres Wissen und unternehmerisches Know-how sinnvoll
ergänzen“, führte KWF Kurator und Unternehmer Christoph Herzeg an. Zwölf Unternehmen, die Fachhochschule
Kärnten, die Alpen-Adria-Universität, die TU Graz, die Privatstiftung der Kärntner Sparkasse und
der KWF finanzieren die Professuren im Bereich „Smart Specialisation“ im Zeitraum von fünf Jahren mit insgesamt
3,4 Mio. Euro. Analog zur EU-Strategie im Bereich „Smart Specialisation“ bündeln Leitbetriebe, KMU, Forschungs-
und Bildungseinrichtungen ihre Kompetenzen und forcieren so regionale Innovationsprozesse.
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