Wien (statistik austria) - Im 3. Quartal 2018 waren laut Statistik Austria 4.365.700 in Österreich wohnhafte
Personen erwerbstätig und 226.000 arbeitslos (nach internationaler Definition). Verglichen mit dem 3. Quartal
des Vorjahres stieg die Zahl der unselbständig Beschäftigten um 76.300 auf 3.853.000. Dabei arbeiteten
70.800 Unselbständige mehr in Vollzeit und auch die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stieg geringfügig
(+5.500). Bereits in den vier vorangegangenen Quartalen zeigten sich im Jahresvergleich merkliche Zuwächse
bei Vollzeit und nur wenig Veränderung bei der Teilzeitbeschäftigung.
Die Anzahl der Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen blieb mit 512.700 unter dem Vorjahresniveau
(530.600), wobei sich vor allem die Zahl der Mithelfenden reduzierte. Mit 226.000 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote
von 4,9% war die Arbeitslosigkeit deutlich niedriger als im gleichen Vorjahreszeitraum (248.000 bzw. 5,5%). Zudem
waren im 3. Quartal 2018 126.300 offene Stellen verfügbar und damit mehr als im 3. Quartal 2017 (104.200).
Männer profitierten stärker von der verbesserten Arbeitsmarktsituation als Frauen
Sowohl vom Beschäftigungszuwachs als auch vom Rückgang der Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich profitierten
Männer stärker als Frauen. Der Zuwachs von insgesamt 76.300 unselbständig Erwerbstätigen verteilte
sich auf 44.700 Männer und 31.600 Frauen. Eine Analyse nach Vollzeit und Teilzeit macht die unterschiedliche
Entwicklung bei Frauen und Männern deutlich sichtbar: So entfiel das Plus von 70.800 unselbständig Erwerbstätigen
in Vollzeitjobs auf 61.800 Männer und auf rund 9.000 Frauen. Die Anzahl an Unselbständigen in Teilzeit
stieg nur geringfügig; bei den Frauen gab es dabei jedoch ein Plus von 22.700, bei den Männern dagegen
ein Minus von 17.200. Die Teilzeitquote bei unselbständig beschäftigten Frauen stieg im Vergleich zum
3. Quartal des Vorjahres um 0,4 Prozentpunkte auf 47,3%, bei Männern ging sie um 1,1 Prozentpunkte auf 9,7%
zurück.
Das Minus bei den Selbständigen/Mithelfenden im Vergleich zum Vorjahr (-17.900) betraf zum größeren
Teil Frauen (-13.200), die vor allem als mithelfende Familienangehörige (-8.600) tätig waren.
Die Anzahl der Arbeitslosen reduzierte sich bei Männern (-26.000) auf 115.500, jedoch nicht bei Frauen – hier
blieb sie mit 110.500 auf dem Niveau des Vorjahres.
Mehr Vollzeitjobs für Männer; Teilzeitjobs für Frauen
Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet ergaben sich im Vergleich zum 3. Quartal 2017 die größten Beschäftigungszuwächse
bei Unselbständigen für Männer in den Sparten Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen
(hierzu gehören v. a. Reinigungs-, Wachdienste, Reisebüros), Herstellung von Waren, Bau und Erbringung
von freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. Dabei handelte es sich meist um Vollzeitjobs;
zusätzlich wurden teilweise auch Teilzeit- zu Vollzeitstellen. Frauen verzeichneten die größten
Zuwächse im Bereich Handel/Instandhaltung/Reparatur von Kraftfahrzeugen, im Gesundheits- und Sozialwesen und
in der Herstellung von Waren. Dies waren überwiegend Teilzeitjobs.
Vor allem mehr ältere Erwerbstätige und Erwerbstätige mit ausländischer Staatsangehörigkeit
Im 3. Quartal 2018 waren deutlich mehr Personen der Altersgruppe 55 bis 64 Jahre erwerbstätig als noch
ein Jahr zuvor. Im Vergleich mit dem 3. Quartal 2017 kamen 49.600 Erwerbstätige diesen Alters hinzu (rund
85% des Gesamtzuwachses). Ihre Erwerbstätigenquote stieg von 51,8% im 3. Quartal 2017 auf 54,2% im 3. Quartal
2018.
Das Plus bei den Erwerbstätigen (Unselbständige, Selbständige, Mithelfende zusammen +58.400) entfiel
zu 62% (+36.000) auf ausländische Staatsangehörige. Mehr als die Hälfte unter ihnen waren unter
45 Jahre alt. Bei österreichischen Staatsangehörigen konzentrierte sich die Zunahme der Erwerbstätigen
auf ab 55-Jährige; bei Jüngeren gab es einen geringen Rückgang.
Weniger arbeitslose Männer, besonders österreichische Staatsangehörige
Das 3. Quartal 2018 verzeichnete 226.000 Arbeitslose nach internationaler Definition. Damit verringerte sich
ihre Zahl gegenüber dem Vorjahr um 22.000. Weniger Arbeitslose wiesen vor allem folgende Gruppen auf: Männer
(-26.000), 35- bis 54-Jährige (-19.900), österreichische Staatsangehörige (-20.700), Personen mit
Lehrabschluss (-16.100) sowie Langzeitarbeitslose (-24.100).
Die Arbeitslosenquote betrug im 3. Quartal 2018 4,9%. Sie war mit 3,4% bei Personen mit Abschluss einer Lehre oder
einer berufsbildenden mittleren Schule am niedrigsten. Bei Personen mit akademischen Abschlüssen betrug sie
3,8%, bei jenen mit Matura als höchsten Bildungsabschluss 4,3% und 13,0% bei Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss.
Definitionsbedingt liegen sowohl die Zahl der beim Arbeitsmarktservice (AMS) registrierten Arbeitslosen als auch
die nationale Arbeitslosenquote deutlich über dem Niveau der von Statistik Austria erhobenen Zahlen nach internationaler
Definition.
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