Linz (lk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz im Landhaus in Linz präsentierte Wirtschafts-Landesrat Markus
Achleitner am 10. Dezember seine wirtschaftspolitische Strategie OÖ 2030. "Das Standortressort ist DAS
Zukunftsressort in der Oberösterreichischen Landesregierung. Alle Fäden, die es für eine erfolgreiche
wirtschaftspolitische Weiterentwicklung des Standortes OÖ braucht, laufen hier zusammen. Mit meinem Programm
Fit for future - OÖ 2030' wollen wir unser Bundesland zukunftsfit machen und von einer guten Basis ausgehend
an die Spitze der europäischen Top-Wirtschaftsregionen führen." fasst Wirtschafts-Landesrat Markus
Achleitner seine Strategie zusammen.
Oberösterreich steht hervorragend da - Ausgangslage ist TOP
- OÖ ist DER Industrie- & Wirtschaftsmotor der Republik
- OÖ hat Österreich-Anteil von: 18 % BIP, 25 % Bruttowertschöpfung,
27 % Exporte
- fast 100.000 Unternehmen, 676.000 Mitarbeiter das ist Höchstbeschäftigungsstand
- 22.800 Lehrlinge (1/5 Österreichs) und 5.600 Gründungen
p.a.
- Konjunktur derzeit top, Arbeitslosigkeit niedrig
- Fazit ' ein starkes & erfolgreiches Land
- hervorragende Basis, aber kein Ruhekissen
- Wirtschaftliche Benchmarks & Ausblick:
- Bruttoregionalprodukt 2018: 65,6 Mrd. ' 2019 68,4 Mrd.
- Steigerung: nominell +4,3 %, real 2,2 %
- o Exporte 2018: 38,9 Mrd. ' 2019 40,8 Mrd.
- Steigerung: nominell + 4,9 %, real +4,3 %
- o Konsum 2018 real + 1,9 %, 2019 + 1,7 %
Programm: "Fit for future - OÖ 2030"
Oberösterreich ins Spitzenfeld der EU-Wirtschaftsregionen führen
- Top-Wirtschaftsraum & Top-Unistandort: Oberösterreich
hat eine gute Basis, liegt derzeit aber im Vergleich der europäischen Wirtschaftsregionen im Mittelfeld. Um
zu den Spitzen- Regionen in Europa aufzuschließen müssen wir Oberösterreich zu einem Top-Wirtschaftsraum
und Top-Universitätsstandort ausbauen, denn an der Schnittstelle Wirtschaft und Wissenschaft entscheidet sich
wesentlich der Erfolg einer Region. Wissenschaft und Forschung fungieren als Innovationsturbo und Innovationen
sind die Treiber der Wirtschaft für künftigen Erfolg.
- Ein wichtiger & großer Erfolg: + 105 Mio. Euro
in drei Jahren für JKU: 105 Mio. Euro mehr Bundesmittel wird die Johannes Kepler Universität Linz (JKU)
in den nächsten drei Jahren erhalten. Ein wesentlicher Beitrag für den Zukunftskurs der JKU.
- #UpperVision 2030 - OÖ. Wirtschafts- & Forschungsstrategie:
Eine zentrale Basis für die künftige Entwicklung Oberösterreichs wird die neue Wirtschafts- und
Forschungsstrategie #UpperVision 2030 sein, die gemeinsam mit allen standortrelevanten Stakeholdern erarbeitet
wird - kick-off am Beginn 2019 mit Fertigstellung Ende 2019. Die #UpperVision 2030 wird als "roadmap for success"
auch Basis der Ausrichtung der Förderschwerpunkte bis 2030 im Ausmaß von rund 1 Mrd. Euro sein.
Chancen statt Schulden: Haushaltspolitik als Basis
- Ein ausgeglichenes Budget als Grundlage: Die Basis für jegliches Wirtschaftens ist ein ausgeglichenes
Budget. Um die vorhandenen Mittel sinnvoll und verantwortungsbewusst einzusetzen, brauchen wir Schwerpunktsetzungen
und die Konzentration auf unsere wesentlichen Ziele.
- Spielräume schaffen - in die Zukunft investieren und
Krisen meistern: Erst ein ausgeglichenes Budget schafft die Grundlage, um gezielt in Zukunftsbereiche investieren
zu können und auch für Krisen gerüstet zu sein.
Power-Programm Fachkräfte
8 von 10 Unternehmen haben aktuellen Mitarbeiterbedarf, derzeit fehlen in OÖ 30.000 Fachkräfte -
daher werden wir zum Start einen Schwerpunkt auf die Erarbeitung eines Maßnahmenplans setzen, um kurz-, mittel-
und langfristig dem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können.
- Qualifizierung auf allen Ebenen - von Lehre bis FH &
Uni: Der Fachkräftemangel wird immer mehr zum Bremsklotz für die heimische Wirtschaft. Deshalb setzen
wir auf ein umfassendes Programm zur Qualifizierung auf allen Ebenen - von der Lehre bis hin zu den Fachhochschulen
und Universitäten.
- Die Hebung der Wertschätzung von Lehre und Facharbeit
ist ein gesellschaftspolitisches Ziel, das durch ein Maßnahmenbündel erreicht werden soll.
- Die Erstellung der Fachkräfte-Strategie "Arbeitsplatz
OÖ 2030" ist bereits gestartet, diese wird mit Einbindung aller Stakeholder erarbeitet und wird ein jährliches
Check-Up-Modul zum schnellen Anpassen enthalten.
- Menschen "digital-fit" machen: Digitale Kompetenz
ist in der modernen, digitalen und vernetzten Arbeitswelt eine Grundvoraussetzung. Deshalb wollen wir die digitale
Fitness der Menschen in Oberösterreich gezielt trainieren.
- Aktive ÓÖ. Arbeitsmarktpolitik: Bund kürzt
AMS-Budget um 17 %, das Land OÖ kürzt nicht, sondern investiert diese freien Mittel in eine Verstärkung
der Maßnahmen zur Gewinnung von Arbeitskräften. Es ist geplant, die Mittel vor allem in die Qualifizierung
von Jugendlichen zu investieren - Start im Jänner 2019
- Neuer "Pakt für Arbeit und Qualifizierung"
mit Fokussierung auf 3-Säulen-Modell: Qualifizierung, Aktivierung, Neugewinnung: Um den Fachkräftebedarf
zu decken, werden wir auf mehrere Säulen setzen: Neben der (Weiter-)Qualifizierung müssen wir bestehende,
aber noch nicht gehobene Potentiale nutzen. Gleichzeitig müssen wir bei der Gewinnung neuer Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter für unsere Betriebe auch über die Grenzen Oberösterreichs hinaus blicken. Positive
Maßnahmen: "Rot-weiß-Rot"-Card und Regionalisierung der Mangelberufsliste.
- Neue Zielgruppen erschließen - z.B. mit der Dualen
Akademie der WKOÖ: Maturanten, die nicht sofort ein Studium anstreben, aber auch Studierende ohne Studienabschluss
oder Berufsumsteiger in die Lehre bringen.
Wissenschaft & Forschung als Innovations-Turbo
- Ausbau JKU und Fokussierung auf MINT-Fächer: Ein Top-Standort
braucht eine Top-Universität: Deshalb werden wir die Linzer Johannes Kepler Universität weiter ausbauen
und im Sinne der der Schwerpunktsetzung und der Nachfrage aus der oö. Wirtschaft uns dabei insbesondere auf
die MINT-Fächer fokussieren.
- FH-Expositur Innviertel ab 2019: Gerade im Innviertel besteht
durch die dort angesiedelten Betriebe eine hohe Nachfrage nach Fachkräften. Deshalb wollen wir gezielt auch
dort entsprechende Ausbildungsangebote schaffen: Wir werden noch im kommenden Jahr mit einem Studienbefähigungslehrgang
in Braunau starten.
- Steigerung der Forschungsquote auf 4 %: Forschung schafft
Innovation. Die intensiven Bemühungen der vergangenen Jahre zur Erreichung einer Forschungsquote von 4 %
werden mit voller Kraft fortgesetzt.
Digitalisierung als Wirtschaftsmotor
- Digitale Revolution - Wandel gestalten, Chancen nutzen:
Kein Lebensbereich bleibt von der digitalen Revolution ausgespart. Wir wollen diesen Wandel nicht erleiden, sondern
aktiv gestalten und als Chance für unseren Standort nutzen. "Digital-Fit" erfordert digitale Infrastruktur
und Kompetenz"
- Breitbandausbau mit voller Energie fortsetzen: Keine andere
Infrastruktur ist für die Zukunftsfähigkeit des Standortes so entscheidend wie schnelle und leistungsfähige
Datenleitungen. 100 Mio. Euro investiert das Land Oberösterreich bis 2022. Zusätzlich wollen wir die
Mittel aus der Breitband-Milliarde des Bundes bestmöglich für Oberösterreich nutzen.
- Ausbau unter dem Motto: "Wasser-Kanal-Digital":
Die Anschlusserfordernisse des 21. Jahrhunderts sind Wasser, Kanal und Digital. Wasser- und Kanalanschlüsse
sind bei jedem Neubau eine Selbstverständlichkeit. Genauso selbstverständlich muss auch ein Breitbandanschluss
in Neubauten sein.
Impulsprogramm "Ländlicher Raum"
Klares Ziel der wirtschaftspolitischen Entwicklung ist ein zeitlich paralleler Ausbau von ländlichen
wie urbanen Räumen. Zielrichtung dabei soll sein, dass die Arbeit zu den Menschen kommt und nicht umgekehrt.
So soll der ländliche Raum attraktiv erhalten bleiben und urbane Räumen nicht zu überlasten.
- Effizienz durch Kooperation: Kooperationen bei gleichzeitiger
Wahrung der Eigenständigkeit sind der Weg der Zukunft. Deshalb werden wir überregionale Zusammenarbeit
künftig noch weiter forcieren, gleichzeitig aber auch bestehende Ängste und Verunsicherung bei den Betroffenen
entsprechend ernst nehmen. Es soll zu einem Denken, Handeln und Entscheiden in Kooperationsräumen bei Infrastruktur,
Betrieb und Verwaltung kommen.
- Professionalisierung der Regionalentwicklung: Um die Potentiale
der oberösterreichischen Regionen voll auszuschöpfen, wollen wir die Regionalentwicklung noch weiter
professionalisieren. Nur wenn alle Beteiligten ein gemeinsames Ziel verfolge, können unsere Regionen ihre
Stärken noch besser entwickeln.
- Aktive Raumordnung zur Ortskernbelebung: Priorisierungsmodell
bei Raumordnungsverfahren - "Ortskern - Leerstand
- - Neufläche". Leerstände in den Ortskernen
werden für immer mehr oberösterreichische Gemeinden eine Herausforderung. Mit einer aktiven Raumordnung
wollen wir diesem Problem entgegentreten.
- Ausbau der Nahversorgerförderung: Nahversorgung ist
für die Menschen in Gemeinden spürbare und vor allem nutzbare Lebensqualität. Mit dem Ausbau der
Nahversorgungsförderung wollen wir einen Beitrag leisten, damit unsere Gemeinden lebendige Zentren bleiben.
Deregulieren: Durchlüften im Bürokratiedschungel
- Verfahren vereinfachen und beschleunigen: Einfacher und
schneller muss auch in Behördenverfahren die Devise ein, damit unsere Landesverwaltung ein leistungsfähiger
und effizienter Partner der Bürgerinnen und Bürger und insbesondere auch der Wirtschaft ist.
- Implementierung Digital-Office: In vielen Wirtschaftsunternehmen
ist das Digital-Office heute bereits gelebter Standard. Die Arbeit des öffentlichen Dienstes und die entsprechenden
Anträge und Verfahren sollen nach und nach auf voll- digital umgestellt werden.
Energie
- Wirtschaftsverträgliche Umsetzung "Mission 2030":
Wir bekennen uns zu einem verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden
Ressourcen, wie ihn auch die Bundesregierung in der "Mission 2030" festschreibt. Dennoch müssen
die Veränderungen auch für die heimische Wirtschaft vertretbar sein und nicht zu einem Wettbewerbsnachteil
führen.
- Sukzessiver Ausstieg aus fossilen Energieträgern: Der
Ausstieg aus fossilen Energieträgern ist und bleibt langfristig das Ziel. Mit einem Verbot von Ölheizungen
im Neubau und einer Anreizförderung zum Umstieg auf erneuerbare Energieträger wollen wir 2019 diesen
Weg beschleunigen.
- Forcierung und Förderung von Erneuerbaren Energiequellen:
Photovoltaik und E-Mobilität sind unverzichtbare Technologien auf dem Weg in die Energiezukunft, deshalb
werden wir sie auch künftig konsequent fördern. Die 2019 auslaufende Sanierungsförderung wird neu
aufgelegt und verlängert.
- Sicherstellung einer Top-Stromversorgung: Eine leistungsfähige
und verlässliche Energieversorgung ist ein wesentlicher Standortfaktor. Daher hat die Sicherstellung der bestehenden
Quantität und Qualität bei der Stromversorgung oberste Priorität.
Tourismus
- Umsetzung der Strukturreform bis Ende 2019: In der heimischen
Tourismuswirtschaft läuft derzeit ein großer Umwälzungsprozess hin zu markt- und konkurrenzfähigen
Strukturen. Wir werden diesen Prozess mit voller Kraftanstrengung fortsetzen und wollen ihn bis Ende 2019 zum Abschluss
bringen.
- Umsetzung "Tourismusstrategie 2022- Internationalisierung &
Spezialisierung: In der "Tourismusstrategie 2022" wurden die Eckpfeiler für die künftige Entwicklung
des oö. Tourismus eingeschlagen, insbesondere in Richtung Internationalisierung und Spezialisierung.
Sport
- Umsetzung der "Sportstrategie 2025": "Dein
Leben. Dein Sport", unter diesem Titel steht die oberösterreichische Sportstrategie, mit dem Ziel, vom
Breiten- bis zum Spitzensport ein bewegungsfreundliches Klima in Oberösterreich zu schaffen. Eine Vielzahl
an Maßnahmen wurde bereits umgesetzt, an der Realisierung der noch offenen Maßnahmen werden wir weiter
arbeiten.
- OÖ. Sportgesetz bis Mitte 2019: Auch das neue Oö.
Sportgesetz wird einen wichtigen Schritt in Richtung Deregulierung schaffen. Die Zahl der Gremien wird reduziert,
die Landessportorganisation wird ebenfalls neu organisiert. Verschiedene Berufsberechtigungen (z.B. im Bereich
des Berg- und Schisports) werden in das Tourismusgesetz übergeführt.
- Ausbau Sport-Infrastruktur bei Breiten- & Spitzensport:
Eine zentrale Aufgabe in der Sportpolitik ist es, die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen
- sowohl für den Breiten-, als auch für den Spitzensport. Nur so können wir die Menschen zu mehr
Bewegung motivieren.
- Sport als Hochburg des Ehrenamts - 200.000 in der Nachwuchsarbeit:
- Das Sportland Oberösterreich wird getragen von den
ehrenamtlich Engagierten. Gerade die so wichtige Nachwuchsarbeit, die unsere Jugend an den Sport heranführt,
wäre ohne die rund 200.000 Ehrenamtlichen nicht möglich.
Oö. Landesholding
- Aktives Beteiligungsmanagement: Durch ein aktives Beteiligungsmanagement
aller in der OÖ. Landesholding beheimateter Unternehmen wollen wir Synergien nutzen.
- Steigerung Zusammenarbeit & Strategien: Ebenso soll die Zusammenarbeit der Landesunternehmen weiter
intensiviert und die strategische Ausrichtung nachgeschärft werden.
"Mit meinem Programm "Fit for future - OÖ 2030" soll unser Land für die Umbrüche,
die durch die Digitalisierung, die Demographie, Mobilität und Energie ins Haus stehen gut gerüstet sein,
damit wir auch 2030 sagen können: Oberösterreich ist ein erfolgreiches und starkes Land, das für
seine Bürger lebens- und liebenswert ist" so Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner bei der Vorstellung
seines Programms.
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