Hanke, Anderl, Smodics-Neumann, Höhrhan, Schumann zeichnen beste Wiener Ausbildungsbetriebe
aus
Wien (rk) - Bürgermeister Michael Ludwig eröffnete Abend des 10. Dezember im Wiener Rathaus die
Festveranstaltung zur Verleihung des Wiener Qualitätssiegels „TOP-Lehrbetrieb“ an 94 Unternehmen.
Überreicht wurde das spezielle Zertifikat von Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, AK-Präsidentin Renate
Anderl, Mag. Maria Smodics-Neumann, Abgeordnete zum Nationalrat und Spartenobfrau der Wirtschaftskammer Wien, Johannes
Höhrhan, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Wien sowie der ÖGB-Vizepräsidentin
Korinna Schumann. Das Qualitätszertifikat ist eine gemeinsame Initiative der Sozialpartner und der Stadt Wien
und wird seit 2014 vergeben. Ermittelt werden die TOP-Lehrbetriebe von einer Fachjury aus SozialpartnervertreterInnen.
Das Siegel ist 4 Jahre gültig.
Heuer konnten sich daher erstmals wieder Betriebe bei der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer Wien bewerben,
die bereits 2014 prämiert worden waren. Mit 60 Rezertifizierungen und 34 neuen Auszeichnungen bekamen das
Qualitätssiegel damit heuer insgesamt 94 Unternehmen zuerkannt. Damit tragen aktuell 182 Betriebe diese Auszeichnung.
Bürgermeister Ludwig lobt gute Zusammenarbeit der Wiener Sozialpartner bei Unterstützung von Jugendlichen
für fundierte Ausbildung
Bürgermeister Ludwig bedankte sich in seiner Eröffnung bei den prämierten Unternehmen für
„ihr vorbildliches Engagement in der Lehrausbildung, mit dem sie jungen Wienerinnen und Wienern beste Startchancen
fürs Berufsleben ermöglichen.“ Das Qualitätssiegel mache sichtbar, wie viele Betriebe es gibt, die
sich bewusst dafür entscheiden, in die Fachkräfte von morgen zu investieren,“ so Ludwig. Der Bürgermeister
verwies außerdem auf die insgesamt gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wien und den Sozialpartnern bei
der Unterstützung von Jugendlichen für eine fundierte Ausbildung.
Hanke: „Qualität in der Lehrausbildung bringt Zukunft: für die Jugendlichen, die Betriebe und den
Wirtschaftsstandort“
„Eine qualitativ hochwertige Lehrausbildung hat Zukunft und bringt Zukunft. Jungen Menschen sichert sie hervorragende
Jobperspektiven und den Unternehmen top qualifizierte Fachkräfte. Genau das braucht auch unser Wirtschaftsstandort,
um nachhaltig erfolgreich sein zu können,“ betont Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. Hanke: „Mit dem Wiener
Qualitätssiegel wollen wir bewusst jene Betriebe vor den Vorhang holen, denen nicht nur die Lehrausbildung
insgesamt ein großes Anliegen ist, sondern die besonders hohe Standards in der Ausbildung setzen.“ „Ich bin
sehr stolz darauf, dass unter den vielen ausgezeichneten Betrieben auch das Lehrlingsmanagement der Stadt Wien
sowie eine ganze Reihe von Unternehmungen der Stadt sind,“ unterstreicht der Stadtrat die wichtige Rolle der Stadt
bei der Lehrausbildung. So bieten die Stadt Wien und ihre Einrichtungen jährlich rund 1.000 Jugendlichen top
Ausbildungsplätze.
Smodics-Neumann: „Gütesiegel ist wichtiger Motivationsfaktor für Lehrbetriebe und Lehrlinge“
Maria Smodics-Neumann, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Wien, sieht im Gütesiegel
einen wichtigen Motivationsfaktor für die Lehrbetriebe und die Lehrlinge: „Die Lehre ist einer der Schlüssel
zum Erfolg des Wirtschaftsstandorts Wien. Durch die hochqualitative Ausbildung der eigenen Nachwuchskräfte
sichern sich die Unternehmen ihre eigenen Experten für die Zukunft. Mit dem Qualitätssiegel zeigen die
Unternehmen, wie sehr ihnen die Qualität ihrer Lehrausbildung am Herzen liegt. Die Wiener Unternehmerinnen
und Unternehmer beweisen damit, dass sie Verantwortung für die Jugend, genauso wie für den Wirtschaftsstandort
Wien übernehmen. Und die Lehrlinge können bei den so zertifizierten Betrieben sicher sein, bei und von
den Besten der Besten zu lernen.
Anderl:„Ausgezeichnete Betriebe investieren in die Zukunft der Jugendlichen und in die Zukunft der Facharbeit“
Für AK-Präsidentin Renate Anderl ist die Auszeichnung für die TOP-Lehrbetriebe gleich in zweifacher
Hinsicht wichtig: „Zum einen gibt man Lehrstellensuchenden und ihren Eltern Orientierungshilfe, wo die Ausbildungsqualität
besonders hoch ist. Zum anderen werden vor allem jene kleinen und mittleren Betriebe vor den Vorhang geholt, die
Jahr für Jahr in die Ausbildung ihrer Lehrlinge investieren. Damit schaffen sie nicht nur qualitativ hochwertige
Ausbildungsplätze, sondern investieren in die Zukunft der Jugendlichen und in die Zukunft der Facharbeit.“
Höhrhan: „Chancen in technischen Berufen noch sichtbarer machen, denn hier gibt es einen großen
Fachkräftebedarf“
IV-Wien-Geschäftsführer Johannes Höhrhan betont: „Die duale Ausbildung – also Ausbildung im
Betrieb und in der Berufsschule gemeinsam – ist ein Erfolgsmodell um das man uns international beneidet. Mit dem
Qualitätssiegel TOP-Lehrbetriebe möchten wir das Verantwortungsbewusstsein und die Leistung der Unternehmen
in der Lehrlingsausbildung unterstreichen sowie mehr junge Menschen für die Lehre gewinnen. Für die Industrie
ist es dabei vor allem von Bedeutung, die Chancen, die in technischen Lehrberufen stecken, noch sichtbarer zu machen,
denn hier haben wir in Zukunft, vor allem aufgrund der zunehmenden Digitalisierung, den größten Bedarf
an Fachkräften und dementsprechend gute Karrierechancen für junge Menschen.“
Schumann: „Veranstaltungen wie diese sind eine gute Gelegenheit, jene vor den Vorhang zu holen, die nicht
ständig im Rampenlicht stehen“
„Eine gute Ausbildung ist der Grundstein für einen erfolgreichen beruflichen Lebensweg und eröffnet
viele weitere Perspektiven. Was für ein großes Potential die Berufsausbildung hat, zeigen nicht nur
die heute hier ausgezeichneten Lehrbetriebe, sondern auch die internationalen Wettbewerbe, bei denen unsere Lehrlinge
regelmäßig Spitzenplätze belegen", betonte ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann.
Das österreichische Modell der dualen Ausbildung ist im europäischen Vergleich einzigartig. „Veranstaltungen
wie die heutige sind eine gute Gelegenheit, diejenigen vor den Vorhang zu holen, die nicht ständig im Rampenlicht
stehen, und trotzdem mit ihrer Arbeit das Rückgrat und das Fundament unserer Wirtschaft bilden, so Schumann.
„Bedauerlicherweise ist die Zahl der Ausbildungsstätten für Lehrlinge schon seit Jahren rückläufig.
Um den Wirtschaftsstandort langfristig zu sichern, müssen Betriebe wieder verstärkt Lehrstellen mit hochqualitativer
Ausbildung anbieten. Das ist das beste Rezept gegen den Fachkräftemangel,“ hält die ÖGB-Vizepräsidentin
fest.
Breite Palette an ausgezeichneten Betrieben – von großen namhaften Unternehmen bis zu Klein- und Mittelbetrieben
Die Vergabe des Qualitätssiegels erfolgte in einem zweistufigen Verfahren mittels Punktesystem durch eine
Jury. Wesentliche Bewertungskriterien sind unter anderem Ausbildungsplanung und –dokumentation laut Berufsbild,
besondere Ausbildungsinitiativen wie fachliche Weiterbildung, Persönlichkeitsbildung, Vorbereitung auf die
Lehrabschlussprüfung, Auslandspraktika, Frauen in nichttraditionellen Berufen, Lehre mit Matura, etc. sowie
Antritts- und Erfolgsquote von Lehrlingen bei der Lehrabschlussprüfung. Für die Zuerkennung des Qualitätssiegels
mussten die Unternehmen mindestens 12 Punkte erreichen. Die Höchstzahl waren 24 Punkte.
Die Jury überzeugt haben neben großen Unternehmen, wie Interspar Gesellschaft m.b.H., Hofer Kommanditgesellschaft,
Kapsch, Opel Wien GmbH, UPC Austria Service GmbH, EVVA Sicherheitstechnologie GmbH, Austria Trend Hotels, das Grand
Hotel, die Hotel Sacher Betriebsgesellschaft m.b.H., Eurest Restaurationsbetriebsgesellschaft m.b.H., Henkel Central
Eastern-Europe GesmbH, A1 Telekom Austria AG, Siemens AG, Anker Brot, Hornbach Baumarkt GmbH, Raiffeisenlandesbank
NÖ-Wien, die Erste Bank oder die Wiener Städtische, auch viele Klein-und Mittelbetriebe.
Zu nennen sind u.a. die Firmen Frisiersalon Helga Kupferschmidt, Cafe Restaurant „Zum Burgenländer“ Graf
GmbH, KFZ-Technik Dvorak & Co oder Bodenleger FP Parkett-Technik. Hier ist das hohe persönliche Engagement
der UnternehmerInnen selbst in der Ausbildung besonders hervorzuheben. Verliehen bzw. wieder verliehen wurde das
Qualitätssiegel aber auch an städtische, stadtnahe und öffentliche Einrichtungen, wie das Lehrlingsmanagement
der Stadt Wien, den Fonds Soziales Wien, die Wiener Linien, Wiener Wohnen Haus- und Außenbetreuung, Wien
Energie, die Wiener Stadtwerke, die Wiener Netze, die Friedhöfe Wien, an die ebswien Hauptkläranlage,
an das Kuratorium der Wiener Pensionisten Wohnhäuser, den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff)
sowie an das AMS Jugend-liche, die AMS Regionalstelle Laxenburgerstraße und die ÖBB Infrastruktur AG.
Diese 94 Betriebe wurden mit dem Wiener Qualitätssiegel TOP-Lehrbetrieb ausgezeichnet.
rund 3.200 Betriebe bilden rund 13.000 Lehrlinge aus
Derzeit werden in Wien rund 13.000 Lehrlinge in 3.239 Betrieben ausgebildet. 4.287 Lehrlinge werden in der
Sparte Gewerbe und Handwerk ausgebildet, gefolgt von den Sparten Handel (2.297 Lehrlinge), Tourismus- und Freizeitwirtschaft
(1.603 Lehrlinge) sowie Industrie (897 Lehrlinge).
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