Nachhaltige Pflegepolitik und SeniorInnenarbeit
Innsbruck (lk) - Von den knapp 751.000 TirolerInnen sind aktuell rund 175.500 Menschen 60 Jahre und älter.
Die demographische Entwicklung zeigt, dass der Anteil älterer Menschen an der Tiroler Gesamtbevölkerung
in den nächsten Jahren weiter steigt. „Seitens des Landes Tirol unterstützen wir die Seniorinnen und
Senioren in allen Lebensphasen, fördern die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und die Selbständigkeit.
Die ältere Generation ist eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft“, betont Seniorenlandesrätin
Patrizia Zoller-Frischauf.
Eine älter werdende Gesellschaft bedeutet auch mehr pflegebedürftige Menschen. In Sachen Pflege befinde
sich Tirol laut Gesundheits- und Pflegelandesrat Bernhard Tilg auf einem sehr guten Weg. „Das Leistungsangebot
für die pflegebedürftigen Menschen zu Hause und im Heim wurde im Rahmen des Strukturplans Pflege seit
2012 in ganz Tirol nachhaltig ausgebaut. Die Evaluierung bestätigt die Pflegepolitik des Landes ‚mobil vor
stationär‘ auf ganzer Linie. Allein im Bereich der Langzeitpflege sollen tirolweit bis 2022 zusätzlich
1.218 Langzeitpflegeplätze geschaffen werden.“
Bewusstseinsbildung für das Älterwerden
„Wir bauen Brücken zwischen den Generationen und schaffen ein Bewusstsein für das zufriedene und gesunde
Altern – zum Beispiel mit der jährlich stattfindenden Seniorenenquete im Vorfeld der SenAktiv, Westösterreichs
größter SeniorInnenmesse“, informiert LRin Zoller-Frischauf. Bei der Enquete 2018 wurden Wege für
das zufriedene Altern aufgezeigt, unter anderem vom renommierten Altersforscher Professor Franz Kolland und der
Tiroler Schauspielerin Julia Gschnitzer. Die Veranstaltung findet im November 2019 unter dem Motto „Bewegung, Fitness
& Sport für 50plus“ statt.
Lebenslanges Lernen wichtig
Das Land Tirol unterstützt auch die verbandliche und offene SeniorInnenarbeit – sei es durch Beratung oder
Förderungen von Initiativen. Ein Vorzeigeprojekt ist das Netzwerk Computeria Tirol. In über 40 Tiroler
Gemeinden bringen mehr als 300 Ehrenamtliche interessierten SeniorInnen den Umgang mit Smartphone, PC, Laptop,
Tablet & Co näher. „Lebenslanges Lernen hält bekanntlich jung. Gleichzeitig garantiert der richtige
Umgang mit den digitalen Technologien die Selbstständigkeit im Alter“, ist LRin Zoller-Frischauf überzeugt.
Entlastung pflegender Angehöriger
Durch eigene Beratungsstellen in jedem Bezirk möchte LR Tilg die bestmögliche Unterstützung von
pflegenden Angehörigen gewährleisten und sie bei ihrer wertvollen Arbeit entlasten. Die Vernetzung zwischen
den Sozial- und Gesundheitssprengeln, Wohn- und Pflegeheimen, Spitälern sowie ehrenamtlichen Strukturen und
Selbsthilfevereinen steht dabei im Vordergrund. Gestartet wird mit dieser kostenlosen Beratung im 1. Quartal 2019
in der Pilotregion Landeck.
Pflegeausbildung wird attraktiver
„Wir brauchen in Zukunft auch zusätzliche qualifizierte und motivierte Pflegekräfte und haben daher
ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Beruf attraktiver zu machen“, erläutert LR Tilg. Die neue
dreistufige Pflegeausbildung, die auch in den Bezirken absolviert werden kann, schaffe vielversprechende regionale
Berufsaussichten. „Neben der Bachelorausbildung wurden die Pflegeassistenz und die Pflegefachassistenz als eigene
Berufsgruppen geschaffen, da eine praxisorientierte und wohnortnahe Ausbildung notwendig ist, um den zukünftigen
Bedarf an Pflegekräften zielorientiert und mit hoher Fachkompetenz abdecken zu können“, so Pflegelandesrat
Tilg.
Gleiches Geld für Gleiche Arbeit
Ab 2020 wird es zudem eine einheitliche Entlohnung für die Pflegearbeit in Heim, Sprengel und Krankenhaus
geben. „Das Land Tirol hat gemeinsam mit dem Tiroler Gemeindeverband und der Stadt Innsbruck eine Gehaltsanpassung
für die Pflegeberufe verhandelt und mit den Gewerkschaften paktiert“, betont Tilg. Unter Hochdruck werde derzeit
die legistische Umsetzung der Gehaltsanpassung unter enger Mitwirkung des Tiroler Gemeindeverbandes vorbereitet.
Darüber hinaus müsse laut Tilg der Zugang zum Pflegeberuf erleichtert werden. Das betreffe die Ausbildung
im zweiten Bildungsweg unter Berücksichtigung berufsbegleitender Möglichkeiten und eine unbürokratische
Berufsanerkennung bei ausländischen Diplomen.
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