„Digital-Dossier Österreich 2018“ zeigt Nachholbedarf bei Nutzung digitaler Inhalte, bei
E-Commerce und bei digitalen Fähigkeiten
Wien (bmdw) - Laut „Digital-Dossier Österreich 2018“, der auf Sekundärforschung basierenden Bestandsaufnahme
des BMDW, hat Österreichs Gesellschaft im europäischen Vergleich Nachholbedarf bei digitalen Kompetenzen.
So weisen rund zwei Drittel (67 Prozent) der Österreicherinnen und Österreicher laut dem Digital Economy
and Society Index (DESI) 2018 mindestens digitale Grundkompetenzen auf, damit erreicht das Land aber nur Rang 8
im EU-Vergleich (insgesamt 28 untersuchte Staaten). Bei der Nutzung von Internetdiensten liegt Österreich
sogar nur auf Platz 19 von 28 EU-Ländern. „Wir dürfen bei der Digitalisierung nicht auf die Bevölkerung
vergessen. Gleichzeitig gilt es Sorgen ernst zu nehmen und über Chancen zu informieren. Wer Technik versteht
und nutzen kann, muss sich auch nicht davor fürchten. Wenn wir in die digitale Aus- und Weiterbildung der
Gesellschaft investieren, geben wir Zukunft für die Betroffenen und den Standort“, so Digitalministerin Margarete
Schramböck.
Neun von zehn Haushalten in Österreich verfügen über einen Internetzugang, etwa 75 – 85 Prozent
der Österreicherinnen und Österreicher nutzen ein Smartphone. Ein Großteil der österreichischen
Onliner zwischen 16 und 74 Jahren nutzt das Internet zur Kommunikation (88 Prozent E-Mail, Produktsuche und Online-Nachrichten:
71 Prozent). Wohin die Reise beim Thema Digitalisierung geht, ist für die Österreicherinnen und Österreicher
noch offen: Knapp die Hälfte der Befragten des Städtebarometers 2017 ist der Meinung, dass digitaler
Wandel sowohl Risiken als auch Chancen mit sich bringt. Insgesamt überwiegt aber leicht der Optimismus: 27
Prozent sehen eher Chancen, 19 Prozent eher Risiken. Rund ein Viertel der Bevölkerung (23 Prozent) hat noch
nie Waren über das Internet gekauft, in der Altersgruppe der 15 bis 29-Jährigen sind es 46 Prozent.
Digitale Kompetenzen sind der Schlüssel für die Zukunft. Daher wird mit dem Pakt für Digitale Kompetenz
– ein Zusammenschluss von Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und der öffentlichen Verwaltung – der Weg in eine
digitale Welt ermöglicht und die Bevölkerung fit für die Modernisierung gemacht. Hier ist Fit4Internet
eine Initiative zum Aufbau von digitalen Kompetenzen für Bürgerinnen und Bürgern: In den drei Fokusgruppen
Seniorinnen und Senioren, Berufstätige mittleren Alters mit geringer IT-Affinität und Jugendlichen soll
eine jeweils bedarfsgerechte Ausbildung angeboten werden. Als Qualitätsmaßstab dient das DigComp-Framework
der Europäischen Kommission. Auf dieser Basis werden Ressourcen, Inhalte und Didaktik der Trainings vermittelt
und österreichweit Kurse für digitale Fähigkeiten angeboten. Inhaltlich soll damit ein breites Netz
an Trainings für digitale (Basis-) Kompetenzen in den Bereichen Online-Recherche und Informationsbeschaffung,
Problemlösung, Kommunikation, Kollaboration, Content-Erstellung und sichere Mediennutzung aufgespannt werden.
„Damit Digitalisierung einen höheren Stellenwert hat, muss sie messbar, vergleichbar und lernbar sein. Daher
braucht es einen einheitlichen Kompetenzrahmen, ähnlich wie beim Sprachlevel. Die Menschen müssen sehen,
wo sie stehen und sich in diesem Bereich weiterzubilden muss auch eine berufliche Qualifikation sein“, so Schramböck.
Mit dem „Digital-Dossier 2018“ hat das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort eine
Bestandsaufnahme über den Status Quo der Digitalisierung in Österreich erstellen lassen. Dieses Dossier
wurde heuer erstmals von der Initiative D21 und Kantar TNS im Auftrag des BMDW erarbeitet. Das Dossier– gegliedert
ist es in die Kapitel Wirtschaft und Gesellschaft.
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