Die RTR stellt die ersten Vorschläge zur zweiten 5G-Vergabe zur Diskussion. Gegenstand
sind die Frequenzbänder 700/1500/2100 MHz, die im 1. Quartal 2020 vergeben werden sollen.
Wien (rtr) - „Es geht hier um die nächsten 20 Jahre“, sagt Telekom-Regulator Johannes Gungl. „Wir haben
mit der Multiband-Vergabe 2020 das mittelfristig letzte Spektrum, das hervorragend dafür geeignet ist, jede
Österreicherin und jeden Österreicher mit mobilem 5G-Breitbandinternet zu versorgen.“
Diese Versorgung, aber auch der Wettbewerb und der neue Mobilfunkstandard 5G sind es, die Österreich zukunftsfähig
machen. Während die Regulierungsbehörde im Februar 2019 das Kapazitätsspektrum und Pionierband für
5G versteigert (3,4 bis 3,8 GHz), ist diese erste Konsultation der offene Dialog zur Multiband-Vergabe 2020 (700/1500/2100
MHz). Die RTR lädt ausdrücklich alle Interessierten aus allen Branchen und Sektoren ein, ihre Meinungen
und Ansichten im Rahmen der Konsultation mitzuteilen. Das Konsultationsdokument und die Details zum Ablauf sind
auf der RTR-Webseite veröffentlicht. Das Ende der ersten Konsultation ist der 20. Februar 2019.
Von 5G sollen alle profitieren
Das Band 700 MHz (Flächenspektrum) hat sehr günstige Ausbreitungseigenschaften. Dieses eignet sich
daher sehr gut, das politische Ziel einer nahezu flächendeckenden Versorgung zu erreichen. Für die Multiband-Vergabe
2020 schlägt die RTR daher weitreichende Versorgungsauflagen vor. Zur Diskussion stehen die Ziele „durchgängige
Versorgung von Autobahnen und hochrangige Straßen“, „Versorgung des Lebensraums der Bevölkerung“ und
„Versorgung von Haushalten mit unzureichendem Internetzugang“. Diese sollen mit 5G-Basisauflagen und erweiterten
Versorgungsauflagen erreicht werden.
Beispiel „Lebensraum der Bevölkerung“: Die Bundesregierung will Österreich bis 2025 flächendeckend
mit 5G versorgen. Flächendeckung ist aufgrund der Topografie der Alpenrepublik weder sinnvoll noch finanzierbar.
Daher konzentriert sich die Versorgung hier auf Gebiete, in denen sich die Menschen hauptsächlich bewegen.
Konkret sollen 90 bis 95 Prozent des Dauersiedlungsraums aller Städte und Gemeinden mit einer Datenrate von
30 Mbit/s erreicht werden. Darüber hinaus erwägt die Regulierungsbehörde auch Versorgungsauflagen
für Gebiete außerhalb des Dauersiedlungsraums. Das Teilen von Infrastruktur ist bei der Erfüllung
von allen Versorgungsauflagen ausdrücklich erlaubt.
Wettbewerb
"Wettbewerb sichert leistbares 5G, leistbare Versorgung und Investitionen", sagt Telekom-Regulator
Gungl. Um den Wettbewerb zu schützen und nachhaltig aufrechtzuerhalten, erstellte die Regulierungsbehörde
eine Analyse von potentiellen Wettbewerbsproblemen nach der Multiband-Vergabe 2020. Zur Diskussion gelangen unter
anderem Spektrumskappen, also Deckelungen, wieviel MHz ein Bieter maximale erhalten kann, oder Auflagen, um Betreibern
ohne eigene Infrastruktur (MVNOs) auch in Zukunft den Zugang zum Markt zu ermöglichen.
Über die RTR
Die „Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH“ (RTR) steht zu 100 Prozent im Eigentum des Bundes. Ihre Kernaufgaben
sind die Förderung des Wettbewerbs im Rundfunk-, Telekommunikations- und Postmarkt sowie die Erreichung der
im KommAustria- und Telekommunikationsgesetz definierten Ziele. Sie wird von zwei Geschäftsführern geleitet
und ist in die beiden Fachbereiche „Medien“ (Oliver Stribl) sowie „Telekommunikation und Post“ (Johannes Gungl)
gegliedert. Als Geschäftsstelle unterstützt sie die Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria),
die Telekom-Control-Kommission (TKK) und die Post-Control-Kommission (PCK). Mit den von ihr verwalteten Fonds fördert
die RTR Projekte im Rundfunk- und Medienbereich. Außerdem bietet die RTR in beiden Fachbereichen außergerichtliche
Streitbeilegungsverfahren an, auch mit ihren staatlich anerkannten Verbraucherschlichtungsstellen.
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