Präsident Berlakovich zieht in der Vollversammlung der Burgenländischen Landwirtschaftskammer
Bilanz über das zu Ende gehende Jahr 2018.
Eisenstadt (lk-bgld) - Präsident Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich geht in seinem Bericht auf die Ereignisse
des ablaufenden Jahres ein. Er bedankt sich bei allen wahlwerbenden Parteien für den fairen und sachlich geführten
Wahlkampf bei der Landwirtschaftskammerwahl im März. In der konstituierenden Vollversammlung wurde Dipl.-Ing.
Berlakovich einstimmig zum Präsidenten gewählt.
"Das Vertrauen, das mir entgegen gebracht wurde, ist für mich Auftrag, gemeinsam für ein starkes
Land mit vollem Einsatz zu arbeiten. Vier Themenschwerpunkte haben wir für die gemeinsame Arbeit festgelegt:
- Mehr regionale Lebensmittel
- Erschließung innovativer Produktionsfelder
- Bürokratieabbau
- Verbessern und Ausbauen der Service-Leistungen für
die Kammermitglieder
Wir gingen nach der konstituierenden Vollversammlung am 10. April zügig an die Arbeit. Bereits am 23. April
trat der Hauptausschuss zu seiner ersten Sitzung zusammen und am 30. April konstituierten sich sämtliche Ausschüsse
an einem Tag. Die vier Themenschwerpunkte standen auch im Mittelpunkt der Arbeit in den Ausschüssen. Ein weiteres
wichtiges Thema waren die aktuellen GAP Verhandlungen.
Der persönliche Kontakt vor Ort ist mir besonders wichtig. Daher besuchte ich auch alle Bezirksreferate und
Abteilungen. Dort konnte ich mit den Funktionären und Mitarbeitern die Anliegen der jeweiligen Region ausführlich
erörtern " so Berlakovich.
Ausbau der Katastrophenvorsorge für bäuerliche Betriebe
Präsident Berlakovich geht weiter auf den Ausbau der Katastrophenvorsorge für bäuerliche Betriebe
ein: "Das Jahr 2018 hat uns einmal mehr den Klimawandel und die Abhängigkeit der Landwirtschaft von der
Witterung vor Augen geführt. Durch die Ausweitung der versicherbaren Risiken auf Trockenheit, Dürre,
Waldbrände, Borkenkäfer und Starkwetterereignisse können Schäden besser abgefedert werden.
Der Bauer erhält durch die Übernahme von über der Hälfte der Prämien für Risikoversicherungen
ein verbessertes Instrument, um sich gegen die Auswirkungen des Klimawandels abzusichern."
Niemand wird zurückgelassen!
"Im Herbst stand die Landwirtschaftskammer vor einer denkbar schwierigen Situation. Das Land kündigte
Kürzungen der Landesmittel um die Hälfte sowie die Reduzierung der Beratungsleistung auf Bio an. Dies
hätte Kündigungen und Einschränkungen der Serviceleistungen bedeutet. Wir haben lange und hart verhandelt
sowie dabei neue Vorschläge eingebracht. So wurde von uns ein BioAktionsprogramm vorgelegt. Gemeinsam - über
Parteigrenzen hinweg - machten wir uns für unsere Bauerinnen und Bauern sowie für die Kammer stark. Es
wurde eine Einigung mit dem Land erzielt. Die Kammer wird 1,8 Mio. € an Landesmitteln erhalten. Das ist weniger
als zuvor. Die Kammer wird ihren Sparkurs fortsetzen und Strukturen anpassen. Es wird aber keine Kündigungen
und keinen Abbau an Serviceleistungen geben. Zukünftig wird die Beratung in den Bereichen Bio, Innovation
und Ökologisierung weiter verstärkt werden. Der Bereich regionale Lebensmittel wird weiter intensiviert
werden. Wichtig ist aber auch, dass alle Mitglieder das gleiche Service erhalten und ein Recht auf Beratung haben.
Denn: Niemand wird zurückgelassen" sagt Präsident Berlakovich zu den Verhandlungen mit dem Land
Burgenland.
GAP-Verhandlungen - Einkommenssicherheit für unsere Bäuerinnen und Bauern
"Der Agrarbereich zählt zu den innovativsten und nachhaltigsten Sektoren in Österreich. Derzeit
laufen die Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Dabei sind Kürzungen im Agrarbudget vorgesehen.
Diese sind nachdrücklich abzulehnen. Eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft ist ohne öffentliche
Unterstützung nicht machbar. Es ist essentiell in den Agrarsektor zu investieren, um die Versorgung mit qualitativ
hochwertigen Lebensmitteln und einen lebendigen ländlichen Raum zu gewährleisten. Gerade in Zeiten mit
steigendem Konkurrenzdruck auf den Agrarmärkten und erhöhtem Risiko für Ernteausfälle, benötigen
unserer Bäuerinnen und Bauern Einkommenssicherheit" so Präsident Berlakovich weiter.
Gemeinsam für die burgenländischen bäuerlichen Betriebe und den ländlichen Raum
"Die burgenländische Landwirtschaft zeichnet eine große Vielfalt aus. Unsere Bäuerinnen und
Bauern erzeugen regionale Lebensmittel von höchster Qualität. Sie erfüllen höchste Standards
in der pflanzlichen Produktion und im Tierschutz. Gerade unseren kleinstrukturierten Familienbetrieben bieten sich
hier aber auch Chancen zur Weiterentwicklung. Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Gemeinsam
- über Parteigrenzen hinweg - gilt es, für unsere bäuerlichen Betriebe und den ländlichen Raum
bestmögliche Rahmenbedingungen zur Entwicklung anzubieten" so Präsident Berlakovich abschließend.
Weitere Wortmeldungen
Neben Präsident Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich meldeten sich bei der Vollversammlung auch die Kammerräte
Ök-Rat Adalbert Endl, Dipl.-Ing. Carina Laschober-Luif, Doris Kollar-Lackner, Christine Riepl, sowie Michael
Glauber und Thomas Wallner von den SPÖ-Bauern als Debattenredner zu Wort.
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