Aktienumsätze um vier Milliarden höher als im Vorjahr, 2019 startet mit neuer Marktsegmentierung
– Marktführerschaft gehalten, Händler-Netzwerk vergrößert
Wien (wiener börse) - Die Wiener Börse blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2018 zurück. Im
Hauptgeschäftsfeld, dem Aktienhandel, behauptet sich die österreichische Nationalbörse mit höchster
Marktqualität und fährt beim Handelsvolumen ein Wachstum von vier Milliarden Euro ein. Dies entspricht
einem Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr, und das trotz der schwierigen Rahmenbedingungen eines
regulatorisch stark belasteten Marktes. Für heimische Anleger erweitert die Wiener Börse abermals das
Investment-Universum um internationale Blue-Chips.
„2018 konnte sich die Wiener Börse auf der europäischen und globalen Bühne behaupten, und zwar als
Drehscheibe mit bester Handelsqualität und internationalem Netzwerk. Unter den europäischen Aktienbörsen
liegen wir im Jahresvergleich an elfter Stelle, im November an zehnter Stelle“, sagt Christoph Boschan, CEO der
Wiener Börse und ihrer Holding. „Heimischen Leitbetrieben bieten wir damit die beste Plattform, um internationale
Investoren zu erreichen. Für österreichische Anleger haben wir neben rot-weiß-roten Parade-Unternehmen
auch internationale Blue-Chips im Angebot. Diese Kombination funktioniert erfolgreich, wie man am steigenden Umsatz
in einem herausfordernden Marktumfeld sieht.“
International gefüllte Handelsbücher – Aktienumsätze seit 2012 fast verdoppelt
Der Aktienumsatz stieg im Jahresverlauf per 14. Dezember 2018 auf 67,97 Mrd. EUR (14. Dezember 2017: 63,95
Mrd. EUR). Mit 86 % stammt der Löwenanteil dabei von internationalen Börsenmitgliedern. An international
wichtigen Terminen wie dem Quartalsverfallstag verdreifacht sich das Handelsvolumen. Am stärksten Handelstag
im Jahr 2018, dem 16. März, wurde über 1 Milliarde Volumen gehandelt. Umsatzkaiser Morgan Stanley tätigte
2018 insgesamt 12,53 % der Börsen-Umsätze in Wien. Zu den stärksten Handelsteilnehmern zählen
weiters Merrill Lynch (8,22 %), J.P. Morgan (7,84 %), Société Générale (6,67 %) und
Raiffeisen Centrobank (6,21 %). Unter den Käufern österreichischer Aktien sind vor allem Großanleger
aus den USA, Österreich, Großbritannien, Norwegen und Frankreich.
Angebot ausgeweitet: Kurszettel verlängert
2017 und 2018 wurden über 570 internationale Blue Chips aus 24 Ländern ins Segment global market nach
Wien geholt. An der Wiener Börse sind so viele Aktien wie nie zuvor handelbar. Heimische Anleger können
aus insgesamt 785 Beteiligungswerten (z.B. Aktien oder ETFs) wählen, darunter 711 internationale und 74 heimische
Titel. Bei großen Börsengängen kommen regelmäßig neue Blue-Chips hinzu, so wie gestern
die japanische SoftBankCorp. Das internationale Segment kommt gut an und steigt zum zweitstärksten Börsensegment
nach dem prime market auf.
670 Neunotierungen bei Anleihen
Börsennotierungen sind auch im Anleihen-Sektor ein wichtiges Qualitätskriterium. Als Premium-Marktplatz
verzeichnet die Wiener Börse verstärkt Zulauf europäischer Anleihe-Emittenten. Per 14. Dezember
listet die Wiener Börse über 3.651 Anleihen, ein neuer Höchststand (Dezember 2017: 3.594). Von den
über 670 Neunotierungen stammt mehr als ein Drittel von internationalen Emittenten.
Ausblick 2019: Einfacher Börsen-Einstieg für heimische KMU und Jungunternehmen
Die Wiener Börse startet am 21. Jänner 2019 mit einer vereinfachten Marktsegmentierung. Das neue Segment
„direct market plus“ wird das neue Zuhause für jene KMU, die einen einfachen, schnellen Börseneinstieg
anstreben. Mehrere heimische Unternehmen arbeiten bereits intensiv daran, Anfang nächsten Jahres die Börsenglocke
zu läuten. Die Experten des direct network stehen dabei mit Kapital und Beratung zur Seite.
Ein weiteres Novum im kommenden Jahr stellt der Börsenhandel an vier ausgewählten Feiertagen dar: An
Christi Himmelfahrt (30. Mai 2019), Fronleichnam (20. Juni 2019), Mariä Himmelfahrt (15. August 2019) und
Allerheiligen (1. November 2019) kann regulär gehandelt werden. Damit gleicht die Wiener Börse ihre Öffnungszeiten
an den europäischen Standard an.
Ludwig Nießen, COO & CTO sagt „2019 vollendet die Wiener Börse für alle Assetklassen den Wechsel
auf eines der modernsten verfügbaren Handelssysteme. Unsere Infrastruktur punktet durch nahtlosen, stabilen
Betrieb und das starke europäische Netzwerk an Handelsteilnehmern. Im Vorfeld von BREXIT und mit den steigenden
regulatorischen Anforderungen halten wir besonders intensiv Kontakt und bieten Unterstützung. Unsere langjährige
Erfahrung macht sich auch in der Produktentwicklung bezahlt. Wir konnten die Kundenzahl unseres neuen Reporting-Service
TTR II vervierfachen.“
Private Anleger sollten bei Aktien stets langfristig denken
Der heimische Leitindex ATX liegt im Gleichklang mit europäischen Märkten per 19. Dezember im Jahresverlauf
um 17,33 % im Minus (inklusive Dividenden -14,98 %). Geo- und geldpolitische Unsicherheiten belasteten heuer einen
Großteil der etablierten Aktien, nur einige Einzeltitel konnten sich diesen Sorgen entziehen. Seit seiner
Gründung im Jahr 1991 zeigt der heimische Leitindex eine jährliche Rendite von 7 %. Anleger, die an langfristiges
Wirtschaftswachstum glauben, sind mit Aktien am besten aufgehoben, ist Christoph Boschan überzeugt: „Investieren
ist ein Marathon und kein Sprint. Private Anleger sollten sich mit einer langfristigen Strategie und einem gut
gestreuten Portfolio vom punktuell angespannten Marktumfeld unabhängig machen.“
Die Marktkapitalisierung der heimischen, an der Wiener Börse notierten Unternehmen hielt sich mit 107,31 Mrd.
EUR per 14. Dezember 2018 stabil über der 100-Milliarden-Marke. Der Handelsbetrieb läuft im heurigen
Jahr noch bis 28. Dezember. An diesem Tag beschließt ab 14:15 Uhr eine vorgezogene Schlussauktion das Börsenjahr.
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