Wien , (statistik austria) - Die heurige Getreideernte (inkl. Körnermais) belief sich laut Statistik Austria
auf 4,80 Mio. Tonnen (t). Damit wurde ähnlich wenig wie im Vorjahr produziert (-1%) und erneut ein deutlich
unterdurchschnittliches Ergebnis erzielt (-8% zum Zehnjahresdurchschnitt). Auch die Ernte von Ölsaaten und
Körnerleguminosen lag mit 432.100 t im Bereich des Vorjahreswerts (±0%), jedoch aufgrund der anhaltenden
Erweiterung der Anbauflächen um 7% über dem Zehnjahresmittel. Bei Hackfrüchten wird die Produktion
wegen schädlingsbedingter Flächenausfälle voraussichtlich auf ein Rekordtief von 2,84 Mio. t fallen
(22% unter dem Vorjahr und 29% unter dem Zehnjahresmittel).
Hauptursache für die Ertragsrückgänge war die Trockenperiode im Frühjahr. Besonders betroffen
waren Niederösterreich (vor allem Wald- und Weinviertel), Oberösterreich und das Burgenland, während
in der Steiermark und in Kärnten wesentlich höhere Erträge erreicht wurden. Die Getreideernte startete
heuer so früh wie noch nie. Generell schnitten die Wintersaaten aufgrund der zu Jahresbeginn noch günstigeren
Wasserversorgung besser ab als die Sommersaaten.
Weniger Weizen, durchschnittliche Maisernte
Die Getreideernte exkl. Körnermais belief sich auf 2,67 Mio. t und lag damit um 4% unter dem Vorjahreswert
und 13% unter dem zehnjährigen Mittel. Die Weizenernte erbrachte 1,37 Mio. t und fiel damit um 5% unter das
Vorjahresniveau und 16% unter den Zehnjahresdurchschnitt. 1,28 Mio. t davon waren Weichweizen (inkl. Dinkel; -5%
zu 2017), 91.400 t Hartweizen (±0% zu 2017). Die Roggenernte betrug bei leicht überdurchschnittlichem
Hektarertrag 177.500 t (+37% zu 2017), wobei das Produktionsplus auch auf die deutliche Flächenausweitung
zurückzuführen ist.
Körnermais (inkl. Saatmais) erzielte eine Erntemenge von 2,13 Mio. t, was dem Zehnjahresmittel entsprach und
um 3% über dem Vorjahresniveau lag. Bei Gerste wurde mit 695.100 t sogar eine um 11% geringere Produktion
als im Vorjahr verzeichnet, wofür hauptsächlich Ertragsdefizite und Flächenreduktion bei der Sommerkultur
ausschlaggebend waren. Auch bei Triticale fiel die Ernte trotz Flächenausweitung gegenüber 2017 um 4%
auf 278.600 t zurück.
Sojaproduktion trotz Flächenausweitung rückläufig
Bei den Körnerleguminosen und Ölsaaten wurde die Anbaufläche von Soja erneut erweitert (+5%),
dennoch konnte die Erntemenge des Vorjahres nicht ganz gehalten werden: Die Erntemenge von Sojabohnen belief sich
auf 184.300 t und lag damit 5% unter dem Wert von 2017. Raps und Rübsen wiesen etwas höhere Erträge
als im Vorjahr auf und erbrachten eine Produktionsmenge von 120.700 t (+3%). Bei Sonnenblumen wurde aufgrund der
guten Ertragslage eine Produktion von 60.300 t erzielt (+17% zu 2017, ±0% zum Zehnjahresdurchschnitt). Die
Ölkürbisernte belief sich auf 14.700 t (-3% zu 2017) und die Mohnproduktion ging aufgrund der um knapp
ein Fünftel reduzierten Anbaufläche auf 1.600 t zurück (-12% zu 2017).
Hohe Verluste bei Zuckerrüben
Bei Hackfrüchten kam es zu massiven Ausfällen wegen Drahtwurm und Rüsselkäfer, aber auch
der fehlende Niederschlag wirkte sich ertragsmindernd aus, da er zu geringeren Knollengrößen führte.
Insgesamt kann von einer Produktionsmenge von 2,84 Mio. t ausgegangen werden, was einem Rekordtief entsprechen
würde (-22% zu 2017). So wird bei Zuckerrüben, bei denen mehr als ein Viertel der Fläche aufgrund
von Derbrüsslerbefall umgebrochen werden musste, eine Produktion von lediglich 2,13 Mio. t erwartet (-29%
zu 2017), was 35% unter dem langjährigen Durchschnitt liegt.
Bei Kartoffeln wurde zwar eine durchschnittliche Produktionsmenge von 697.900 t eingebracht (+7% zu 2017), ein
Großteil der Ernte erwies sich jedoch wegen starken Drahtwurmbefalls sowie der Stolburkrankheit als unbrauchbar
und fand nur teilweise in der Stärkeindustrie Verwendung.
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