565.000 Euro pro Jahr für Wissenschaftskooperation
Wien (bmbwf) - „Afrika ist gerade im Hochschul- und Forschungsbereich eine sogenannte „terra incognita‘“,
sagt Wissenschaftsminister Heinz Faßmann am 18. Dezember im Rahmen des EU-Afrika-Forums, „ich bin davon
überzeugt, dass Partnerschaften im Bereich Hochschulbildung und Forschung der vielversprechendste Weg zum
Erfolg sind. Wenn es uns gelingt, durch Kooperation und Forschung für Entwicklung die Zukunftsaussichten junger
Menschen vor Ort zu steigern, erhöhen wir die Stabilität im Land und tragen dazu bei, jungen Menschen
Perspektiven in ihrer Heimat zu schaffen. Insgesamt werden wir zukünftig pro Jahr bis zu 565.000 Euro in diese
Kooperation investieren.“
Mit diesem deutlich höheren Budget werden die Forschungskooperation mit Entwicklungsländern – die meisten
davon in Afrika – Schritt für Schritt weiter ausgebaut und die österreichischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen
in ihrem Engagement bei der Umsetzung der SDGs unterstützt.
Damit stellt das BMBWF den Bereich Entwicklungsforschung auf neue Beine, der bisher von der Kommission für
Entwicklungsforschung (KEF) abgewickelt wurde. Um die Wirkung der Ressortförderung zu erhöhen, wird das
Förderwesen entsprechend den Rahmenbedingungen für Förderprogramme des Bundes nun neu gestaltet.
Dazu werden die Mittel von bisher jährlich 215.000 Euro auf 315.000 Euro erhöht und für Kooperationsprojekte
österreichischer Hochschul- und Forschungseinrichtungen mit Entwicklungsländern eingesetzt. Dabei soll
es vorrangig um die Lösung lokaler Probleme und um die Reduktion des Brain Drain aus den Entwicklungsländern
gehen.
Für eine möglichst effiziente Abwicklung des Programms werden Synergien, wie die einheitliche Programmverwaltung
und -bewerbung der Ausschreibungen durch den Österreichischen Austauschdienst (OeAD), konsequent genutzt und
Tätigkeiten und Programme anderer Einrichtungen im Bereich der Entwicklungsforschung und –zusammenarbeit ergänzt.
Die Anschlussfähigkeit geförderter Projekte an weiterführende Förderprogramme wird durch abgestimmte
Ausschreibungsbedingungen sichergestellt. Awareness-Maßnahmen, wie die weitere Vergabe des etablierten Österreichischen
Preises für Entwicklungsforschung alle zwei Jahre, werden die Sichtbarkeit und öffentliche Wahrnehmung
dieses global relevanten Forschungsbereichs erhöhen.
Mit Jahresbeginn 2019 startet weiters der Aufbau eines „Austria-Africa UniNet“. Dabei soll unter Koordinierung
der Universität für Bodenkultur ein Netzwerk österreichischer und afrikanischer Universitäten
aufgebaut werden, die Verwaltung des Netzwerks übernimmt der OeAD. „Wir freuen uns über das in die BOKU
gesetzte Vertrauen, wir können damit unsere vor 10 Jahren begonnen Arbeit in Forschung, Lehre und Capacity
Building für eine nachhaltige Entwicklung der Länder Afrikas weiter ausbauen bzw. noch wirkungsvoller
gestalten“, so der Rektor der BOKU Hubert Hasenauer Das BMBWF stellt für dieses Netzwerk jährlich bis
zu 250.000 Euro zur Verfügung.
All die genannten Programme bieten den österreichischen Hochschul- und Forschungseinrichtungen zusätzliche
Möglichkeiten, die Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen in Entwicklungsländern, insbesondere in Afrika,
auszubauen und langfristige Partnerschaften zu etablieren, die sich auch gemeinsam an anderen bilateralen oder
multilateralen Kooperationsprogrammen beteiligen. Damit wird ein Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 für
nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und der Erreichung der Sustainable Development Goals SDGs geleistet,
und die Abwanderung gut ausgebildeter Akademikerinnen und Akademiker insbesondere aus Afrika nach Europa reduziert.
|