AIT erforscht 5G Funksysteme und zukünftige Einsatzszenarios mit der Industrie
Wien (ait) - Die tiefgreifende Digitalisierung und die damit verbunden umfassende Vernetzung aller Geräte
(IoT) in den verschiedensten Anwendungsgebieten bilden eine Innovationsdynamik für alle unsere Lebensbereiche.
Vor allem die Mobilität und die Flexibilität der verschiedenen Anwendungsbereiche verlangt nach einer
neuen leistungsstarken aber vor allem sehr zuverlässigen und sicheren Funktechnologie.
Das AIT Austrian Institute of Technology hat nun erstmals eine 5G Funklizenz für Forschungszwecke vom Bundesministerium
für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) erhalten. Für die angewandte Forschung sind derartige
Testballons für die Sammlung empirischer Messdaten grundlegend wichtig, da erst dadurch konkrete Lösungen
für künftige Einsatzzwecke und Anwendungen möglich sind. Zum Einsatz kommen bei der neuen Versuchsreihe
spezielle 5G Antennenarrays, die in der modernen 5G Forschungs- und Laborinfrastruktur im neuen AIT Headquarter
in Wien entwickelt wurden.
Auf einer Sendefrequenz von 3.5GHz, mit einer Bandbreite von 200MHz, erforschen 5G ExpertInnen dort neue Funksysteme
für künftige Anwendungen wie beispielsweise autonome Fahrzeuge. Dabei arbeiten die ExpertInnen bereits
eng mit Nokia und AVL im Forschungsprojekt MARCONI zusammen, das im Rahmen des vom Bundesministerium für Verkehr,
Innovation und Technologie (bmvit) geförderten FFG-Programms „IKT der Zukunft“ durchgeführt wird. Der
Schwerpunkt von Forschung und Entwicklung liegt hier auf der Entwicklung spezieller 5G-basierter Mehrfachantennen-Systeme,
um eine zuverlässige Kommunikation auch bei höheren Geschwindigkeiten der Fahrzeuge zu sicher zu stellen.
Vernetzte autonome Fahrzeuge werden unterschiedlichste Sensorinformationen (Radar, optisch etc.), kinematische
Daten und Manöverinformationen austauschen, kombinieren und somit gemeinsam kooperative Entscheidungen in
schwierigen Verkehrssituation treffen müssen. Sie selbst werden damit einen erheblichen Teil des Internet
der Dinge (IoT, Internet-of-things) bilden. Als Basis dafür werden hoch zuverlässige Funkverbindungen
mit geringer Latenzzeit benötigt. Die Kooperation der Fahrzeuge hilft, die Verkehrssicherheit zu verbessern
und sich dem Ziel eines unfallfreien Straßenverkehrs zu nähern.
Dr. Thomas Zemen, führender Experte für 5G Systeme und Projektleiter am AIT: „Wir messen die Funkwellenausbreitungseigenschaften
zwischen mehreren Fahrzeugen und der Basisstation. Diese Messdaten werden verwendet, um ein Modell für die
numerische Simulation von 5G Systemen zu entwickeln. Auf dieser Basis erforschen wir dann neuartige Sende- und
Empfangsalgorithmen, um höchste Zuverlässigkeit in der Kommunikation für die künftigen Anwendungen
zu erreichen. Diese Algorithmen werden schließlich auf dem AIT Software-definierten Radio-Testsystem in Echtzeit
getestet.“
Peter Wukowits, Nokia Österreich-Chef ergänzt: „Nur hochverfügbare 5G-Funkverbindungen mit minimalen
Latenzzeiten werden es ermöglichen, dass Millionen von selbstfahrenden Autos möglichst rasch und koordiniert,
aber vor allem unfallfrei, ans Ziel gelangen. Deshalb entwickelt Nokia mit Hochdruck die dafür notwendigen
Technologien und testet diese zusammen mit seinen Partnern. Der Einsatz der 5G Testlizenz von AIT ermöglicht
frühe, realitätsnahe Tests und unterstützt somit eine rasche Nutzung der Vorteile von 5G in Österreich.“
Dr. Helmut Leopold, Head of Center for Digital Safety & Security am AIT: „Durch die beispielhafte und enge
Kooperation zwischen Forschung und Industrie im österreichischen Innovationsprogramm des BMVIT kann Österreich
auch im 5G Technologiebereich eine international führende Position einnehmen.“
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