4 von 10 MigrantInnen leben in Wien

 

erstellt am
31. 12. 18
12:00 MEZ

Herausforderungen auf Arbeitsmarkt und an Pflichtschulen in Wien / ÖIF-Broschüre liefert aktuelle Bundesländer-Daten zu Integration
Wien (öif) - Rund 1,7 Millionen im Ausland geborene Menschen lebten zu Beginn des Jahres 2018 in Österreich, das entspricht beinahe einem Fünftel der österreichischen Gesamtbevölkerung. Mehr als die Hälfte (54,1 Prozent) von ihnen stammten aus sogenannten Drittstaaten, also aus Staaten außerhalb der EU und der EFTA-Staaten Island, Norwegen, Liechtenstein und der Schweiz. Unter ihnen machten die in Bosnien und Herzegowina Geborenen mit 166.752 Personen die größte Gruppe aus, gefolgt von Personen mit Wurzeln in der Türkei (160.300), Serbien (141.900), Syrien (47.000) und Afghanistan (44.400).

Mehrheit der im Ausland Geborenen lebt in Wien, gefolgt von Oberösterreich und Niederösterreich
Im Bundesländervergleich zeigt sich, dass vier von zehn im Ausland geborenen Personen – also 40 Prozent bzw. knapp 680.000 Menschen – in Wien lebten. Die meisten ZuwanderInnen in Wien stammten aus Serbien und der Türkei. Der Bezirk mit dem höchsten Anteil an im Ausland Geborenen war Rudolfsheim-Fünfhaus mit über 48 Prozent, gefolgt von Brigittenau mit knapp 45 Prozent und Margareten mit rund 44 Prozent. Die Bezirke mit den geringsten Anteilen an MigrantInnen waren Liesing mit etwa 24 Prozent, Hietzing mit rund 26 Prozent und Donaustadt mit 27 Prozent. Etwas mehr als 13 Prozent bzw. zwölf Prozent aller MigrantInnen lebten in Oberösterreich (225.600) bzw. Niederösterreich (210.900). In den Bundesländern war der Anteil an AusländerInnen in Hinblick auf die einzelnen Bezirke in Salzburg-Stadt mit über 31 Prozent am höchsten, gefolgt vom Bezirk Wels-Stadt (Oberösterreich) mit 30,4 Prozent und der Stadt Innsbruck (Tirol) mit 30,3 Prozent am höchsten. Den geringsten Anteil an Menschen mit Geburtsort im Ausland verzeichneten im Jahr 2018 der Bezirk Zwettl (Niederösterreich) mit 3,0 Prozent, der Bezirk Waidhofen an der Thaya (Niederösterreich) mit 4,0 Prozent und der Bezirk Freistadt (Oberösterreich) mit 4,5 Prozent.

SyrerInnen und AfghanInnen leben vorwiegend in Wien
Der Bundesländervergleich zeigt deutlich, dass sich Personen, die in Syrien oder Afghanistan geboren wurden, hauptsächlich in Wien niederlassen. Die Bundeshauptstadt weist den höchsten Anteil an SyrerInnen und AfghanInnen auf: Mit Stichtag 1. Jänner 2018 lebten rund 23.000 Personen aus Syrien und mehr als 17.600 in Afghanistan geborene Personen in Wien. Das Burgenland verzeichnete hingegen den niedrigsten Anteil an SyrerInnen und AfghanInnen in Österreich: 376 Personen aus Syrien und 866 Personen aus Afghanistan lebten Anfang 2018 im Burgenland.

Jeder zweite Wiener Schüler hat nicht Deutsch als Umgangssprache
Etwas mehr als ein Viertel der insgesamt rund 1,1 Millionen SchülerInnen in Österreich im Schuljahr 2016/17 hatten eine nicht deutsche Umgangssprache. Besonders im Bereich der Pflichtschulen ist der Anteil an nicht deutschsprachigen Kindern hoch, vor allem in der Bundeshauptstadt Wien: Während österreichweit jeweils etwa rund ein Drittel aller SchülerInnen an Neuen Mittelschulen (NMS) und Polytechnischen Schulen nicht Deutsch als Umgangssprache aufwies, waren es an Wiener NMS und Polytechnischen Schulen jeweils rund 73 Prozent, an Hauptschulen sogar 82,3 Prozent. Über alle Schultypen hinweg hatte in Wien etwa jede/r zweite SchülerIn eine andere Umgangssprache als Deutsch – das ist im Bundesländervergleich der deutlich höchste Wert.

Arbeitslosigkeit von AusländerInnen in Wien und Kärnten am höchsten
Im Vergleich zum Vorjahr gab es im Jahr 2017 in Österreich weniger Arbeitslose: Unter InländerInnen betrug die Arbeitslosenquote österreichweit 7,5 Prozent und war damit um 0,5 Prozentpunkte niedriger als 2016. 12,5 Prozent der ausländischen Staatsangehörigen waren 2017 ohne Arbeit (2016: 13,5%). Besonders hoch war die Arbeitslosenquote weiterhin in Wien: Unter ZuwanderInnen (18,4%) und unter ÖsterreicherInnen (10,9%) lagen die Wiener Zahlen markant über den österreichischen Durchschnittswerten. Im Bundesländervergleich die zweithöchsten Werte verzeichnete Kärnten: Mit rund 14 Prozent der ausländischen Staatsangehörigen und knapp zehn Prozent der ÖsterreicherInnen, die im vergangenen Jahr arbeitslos waren, lag Kärnten auch deutlich über dem nationalen Durchschnitt. Die österreichweit niedrigste Arbeitslosigkeit unter ausländischen Staatsangehörigen wies mit 5,7 Prozent das Burgenland auf (InländerInnen: 9,4 Prozent). In Salzburg betrug die Arbeitslosenquote unter AusländerInnen 7,9 Prozent, während lediglich 4,9 Prozent der InländerInnen arbeitslos waren. Das ist bundesweit der niedrigste Wert für InländerInnen.

InländerInnen wandern vermehrt aus Wien ab
2017 wurden 154.700 Zuzüge aus dem Ausland sowie rund 110.100 Wegzüge ins Ausland verzeichnet. Die Nettozuwanderung betrug somit rund 44.600 Personen. Wie in den Vorjahren zogen die meisten Personen in die Bundeshauptstadt Wien, doch zeigte sich im Vergleich zum Jahr davor eine Verringerung der Nettozuwanderung um rund 18,7 Prozent: Wien verzeichnete im Jahr 2017 knapp 61.900 Zuzüge aus dem Ausland, während der Wanderungssaldo von ÖsterreicherInnen mit knapp -1.600 Personen weiterhin negativ blieb: Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft wandern also vermehrt aus Wien ab. Nach Wien war die Nettozuwanderung in Oberösterreich (+7.300) und der Steiermark (+4.500) am höchsten. Wie im Vorjahr entfiel auf das Burgenland der niedrigste Wert mit einer Nettozuwanderung von 610 Personen. Auch Vorarlberg und Kärnten verzeichneten eine vergleichsweise niedrige Nettozuwanderung mit 1.600 bzw.1.900 Personen. Mehr als die Hälfte der Zugezogenen österreichweit stammten aus EU-/EFTA-Staaten, insbesondere aus Rumänien (17.900), Deutschland (16.200) und Ungarn (13.100). Aus Drittstaaten wanderten fast 52.800 Personen zu, die meisten aus Serbien (7.200), gefolgt von Syrien (6.700), Bosnien und Herzegowina (4.200) sowie der Türkei (3.300). In Wien stammten die meisten der beinahe 25.600 zugewanderten Drittstaatsangehörigen aus Serbien (5.100), Syrien (3.200) und der Türkei (1.500).

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Bereits zum sechsten Mal gibt der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) im Jahr 2018 die Informationsbroschüre „Bundesländer – Statistiken zu Migration & Integration“ heraus. Die Broschüre bereitet aktuelle Zahlen und Informationen zu Herkunft und Migrationsbewegungen von MigrantInnen und Flüchtlingen sowie zu den Bereichen Arbeitsmarkt, Bildung und Sprache in allen neun Bundesländern Österreichs kompakt und übersichtlich auf. Die gesamte Broschüre ist auf der Website des ÖIF unter http://www.integrationsfonds.at zum Herunterladen verfügbar

 

 

 

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