Pernkopf/Köstinger: Damit Energiewende-Vorreiter Österreichs
Wien/St. Pölten (nlk) - Niederösterreich geht ab dem Jahreswechsel neue Wege. Denn ab 1. Jänner
2019 sind Ölheizungen in Neubauten verboten. Damit ist Niederösterreich Vorreiter in Österreich.
Zudem gibt es mit dem „Raus aus dem Öl“-Bonus bis zu 5.000 Euro bei der Umstellung von Ölheizungen auf
klimafreundliche Heizsysteme.
15 Prozent der niederösterreichischen Haushalte heizen immer noch mit Öl. Diese Zahl wird ab sofort kontinuierlich
reduziert. Denn Ölheizungen dürfen ab dem neuen Jahr im Neubau nicht mehr zum Einsatz kommen. Bundesministerin
Elisabeth Köstinger begrüßt dieses Ölkesselverbot in Niederösterreich: „Das ist ein ganz
wichtiger Schritt für mehr saubere Energie, denn österreichweit gibt es immer noch rund 700.000 Anlagen,
aus denen wir Schritt für Schritt und sozial verträglich aussteigen wollen. Dazu gibt es den ‚Raus aus
Öl‘-Bonus von bis zu 5.000 Euro bei Sanierungen, in deren Rahmen auch ein Kesseltausch von Ölheizung
auf ein alternatives Heizsystem durchgeführt wird.“
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf: „Wenn jemand neu baut, hat ein Ölkessel darin nichts mehr verloren, sie
sind die größten Klimakiller. Mit dem Ölheizungsverbot in Neubauten gehen wir einen weiteren Schritt
in der blau-gelben Energiewende und im Kampf gegen den Klimawandel. Wir setzen auf sichere und saubere Energie,
statt auf Atomstrom oder Öl. Und wir zeigen vor, dass es geht. Seit 2015 erzeugen wir bereits 100 Prozent
des Strombedarfs aus Erneuerbarer Energie.“
Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich, ist mit dem
Ölheizungsverbot ebenso zufrieden: „Öl ist nicht nur klimaschädlich, sondern auch teuer. Wenn man
ein typisches Einfamilienhaus in Niederösterreich mit Öl beheizt, kostet das pro Heizsaison rund 2.390
Euro. Mit einer Pelletsheizung wären das nur 1.400 Euro, mit Erdwärme 1.050 Euro.“
Beim Austausch oder Neueinbau einer Heizung lohnt es sich, in die Zukunft zu denken. „Mit dem Einsatz von Holz,
Solarenergie oder Erdwärme senkt man die Betriebskosten der Heizung dauerhaft und trägt ganz nebenbei
zum Klimaschutz und zur Energiewende bei. Je nach Gebäudetyp empfiehlt sich eine Pellets- oder Stückholzheizung,
Solaranlage, eine Wärmepumpe, falls vorhanden Nahwärme oder eine Kombination dieser Systeme“, meint Greisberger
weiter.
Neben ökologischen gibt es auch ökonomische Gründe für einen Umstieg:
Jahr für Jahr zahlen wir mehr als zwei Milliarden Euro netto für den Import von Öl, Kohle und Gas.
Dieses Geld könnte in Zukunft in Österreich bleiben. Im Gegensatz zum Heizöl kommt der Energieträger
Holz zum Großteil aus der Region, er wird im Falle der Pellets sogar exportiert und sichert Beschäftigung
und Einkommen hierzulande.
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