OeNB-Gouverneur erwartet für 2019 und 2020 robustes Wachstum
Wien (oenb) - Drei Viertel der österreichischen Bevölkerung sind mit dem Euro zufrieden. Das ist
das Ergebnis der jüngsten Umfrage der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zur gemeinsamen Währung.
Die Zustimmung zum Euro ist damit wieder auf jenem Niveau, das er nach der Einführung mit 1. Jänner 1999
(als Buchgeld) über lange Jahre hatte.
Zum Jahreswechsel erinnerte Gouverneur Ewald Nowotny an die Schaffung der gemeinsamen Währung und deren positiven
Wirkungen auf unser Land. „Mit Überzeugung sage ich: Der Euro hat sich bewährt. Für Österreich
als kleine, offene Volkswirtschaft war er von großem Vorteil. Das alles lässt sich anhand von Zahlen
belegen“, betonte Nowotny. Zugleich sei der Euro auch in den Jahren der Krise für uns ein Schutzschild gewesen.
Der Gouverneur sprach sich dafür aus, das Jubiläum zum Anlass zu nehmen, die weltweite Stellung des Euro
zu stärken. „Der Euro soll das politische, wirtschaftliche und finanzielle Gewicht des Kontinents widerspiegeln.
Das muss unser Ziel sein“, sagte er. Der Euro hat als Währungsreserve einen weltweiten Anteil von rund einem
Fünftel. Bei den Zahlungen im Welthandel erreicht die Gemeinschaftswährung schon einen Anteil von 36
%. In einigen Ländern – vor allem in Osteuropa – ist der Euro die Ankerwährung und die Geldpolitik dieser
Länder orientiert sich am Euroraum.
Der Euro ist 1999 zunächst als Buchgeld eingeführt worden. 2002 wurden dann die ersten Euro-Banknoten
und -Münzen ausgegeben. Für Österreich als kleine, offene Volkswirtschaft war die Euro-Einführung
von Vorteil. Auch während der Wirtschafts- und Finanzkrise, die weltweite Auswirkungen hatte, konnte sich
Österreich im Euroraum behaupten. Das wechselkursstabile Umfeld durch den Euro trug wesentlich dazu bei, dass
die österreichische Volkswirtschaft seit 1999 um durchschnittlich 1,7 % pro Jahr und damit insgesamt kräftiger
als der Euroraum wuchs. Auch die Unternehmen und die Konsumenten haben in vielfältiger Weise profitiert. Nähere
Informationen zu „20 Jahre Euro“ und dessen positiven Wirkungen auf unsere Wirtschaft finden Sie unter
Wirtschaft schwenkt auf stabilen Wachstumspfad ein
Kurz vor Jahresende 2018 sieht Gouverneur Nowotny Österreichs Wirtschaft auf einem stabilen Wachstumspfad.
Die österreichische Wirtschaft befindet sich zwar heuer am Ende einer Hochkonjunkturphase, für das Gesamtjahr
2018 ergibt sich jedoch – gleichauf mit 2017 – ein Wirtschaftswachstum von 2,7 %. Im ersten Quartal 2019 wird aufgrund
der steuerlichen Entlastung durch den Familienbonus mit einer leichten Wachstumsbeschleunigung auf 0,5 % gerechnet.
Für das Gesamtjahr 2019 erwartet die OeNB ein Wachstum von rund 2,0 %. 2020 sollte die Wirtschaft ebenfalls
mit knapp 2 % real zulegen können. „Es gibt zwar noch immer viele Risiken wie den Brexit und die zunehmenden
Handelsbarrieren, wir haben dennoch Grund zu Optimismus. Österreich wird ein robustes Wachstum sehen, die
Arbeitslosigkeit wird in den nächsten beiden Jahren sinken und die Preisstabilität ist mit einer Inflation
von rund 2 % ebenfalls gesichert“, schloss Nowotny.
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